Sie schreiben in Ihrem Blog über gute Getränke und gepflegtes Trinken. Was verstehen Sie darunter?

Trinken hat viele Facetten – man muss das Spiel damit beherrschen. Alkohol ist ja eine Kulturdroge. Auch das macht die Faszination des Berufs aus. Der Rausch ist Nebeneffekt, es geht um die Erotik des Trinkens. Mich interessiert die Geschichte hinter einem Cocktail oder einer Spirituose. Wie wird sie hergestellt, wer hat sie erfunden?

Stehen Sie noch selbst hinter der Theke?

Ein, zwei Mal pro Woche. Aber ich beschäftige mich viel damit, neue Barkonzepte zu kreieren. Wir haben hier in Hamburg eine Kooperation mit einem Hotel, und wir haben eine neue Bar im Alten Hafenamt eröffnet, Ähnliches planen wir in anderen Städten.

 

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Den habe ich nicht. Klar gibt es wiederkehrende Aufgaben – ich veranstalte Tastings, kümmere mich um das Personal, gucke, ob der Spirit im Team stimmt, aber ich berate auch Spirituosenkonzerne bei ihren Kampagnen. Mein Tag geht von morgens um sechs bis nachts ein Uhr, aber es passiert immer etwas Neues. Und: Es kommt mir nie wie Arbeit vor.

Sie haben einen Drink erfunden, der bekannt wurde …

… den „Gin Basil Smash“. Das war Zufall! Es war in einem unserer ersten Sommer, in der Bar war es ruhig und wir langweilten uns. Wir haben Drinks ausprobiert – hier passte alles zusammen. Ansonsten servieren wir in der Bar eher Klassiker. 

 

Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Ich schare gern Menschen um mich und beobachte, wie die Situation sich entwickelt. Schauen, was der Abend bringt. Denn jeder ist anders.