Welche Aufgaben hat ein Mitarbeiter in der Verfahrenstechnik?

Der Ingenieur für Verfahrenstechnik entwickelt, realisiert und betreibt Prozesse und begleitet dabei Rohstoffe auf dem Weg zum fertigen Produkt. Auch Planung und Bau von Anlagen und Geräten für diese Verfahren fallen in den Aufgabenbereich des Ingenieurs für Verfahrenstechnik. Weitere Tätigkeitsbereiche sind technische Beratung, Kundendienst und Anwendungsberatung. Verfahrenstechniker hingegen wirken an der Entwicklung von Anlagen und Geräten mit und unterstützen die Mitarbeiter in Kundenservice und Vertrieb. 
 

Welche Voraussetzungen muss ein Mitarbeiter in der Verfahrenstechnik erfüllen?

Grundsätzlich benötigen Mitarbeiter in der Verfahrenstechnik ein solides naturwissenschaftliches und technisches Wissen sowie die Fähigkeit zu logischem und problemorientiertem Denken. Ein Ingenieur für Verfahrenstechnik muss darüber hinaus zumindest ein grundständiges Studium in der Verfahrenstechnik abgeschlossen haben. Wer als Verfahrenstechniker oder Verfahrenstechnologe arbeiten will, braucht nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung zusätzlich eine Aufstiegsweiterbildung. Es gibt eine Ausnahme: Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft können sich direkt in diesem Beruf ausbilden lassen. 
 

Wie sieht die Ausbildung in der Verfahrenstechnik aus?

Verfahrenstechniker werden nach dem Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Rahmen einer Aufstiegsweiterbildung an einer Fachschule ausgebildet. Die Weiterbildung dauert in Vollzeit zwei Jahre, in Teilzeit vier Jahre. Die angehenden Verfahrenstechniker lernen hier beispielsweise die Planung verfahrenstechnischer Produktionssysteme und die Konstruktion verfahrenstechnischer Apparate. Auf dem Stundenplan stehen außerdem allgemeinbildende Fächer wie Arbeitstechniken und Kommunikation oder eine Fremdsprache. Einige Schulen bieten die Vermittlung zusätzlicher Kenntnisse und den Erwerb der Fachhochschulreife an. Auch hier gibt es eine Sonderregelung für Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft: Sie werden im Rahmen einer dualen Ausbildung im Betrieb und in einer Berufsschule geschult. Für den Ingenieur für Verfahrenstechnik ist zumindest ein abgeschlossenes grundständiges Studium erforderlich. 
 

Was verdient ein Mitarbeiter in der Verfahrenstechnik?

Das niedrigste Gehalt in der Verfahrenstechnik erhalten Verfahrenstechnologen für Mühlen und Futtermittel. Ihre monatliche Bruttovergütung liegt bei rund 2.500 Euro. Der Verfahrenstechniker kann nach der Fortbildung mit einem Gehalt von 3.475 bis 3.809 Euro rechnen. Das Gehalt eines Ingenieurs für Verfahrenstechnik im öffentlichen Dienst schwankt zwischen 3.334 und 5.288 Euro. In der gewerblichen Wirtschaft ist diese Spanne mit einer Vergütung zwischen 3.959 und 5.032 Euro geringer.* 
 

Welche Karrierechancen haben Mitarbeiter in der Verfahrenstechnik?

Dem Verfahrenstechnologen für Mühlen- und Futtermittel steht eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Aufstiegsweiterbildung offen. So kann er den Meistertitel als Müllermeister oder Industriemeister in der Fachrichtung Lebensmittel anstreben. Bevorzugt er hingegen eine eher technikorientierte Ausübung seines Berufes, werden mehrere Lehrgänge zum staatlich geprüften Techniker angebotenen. Möglich sind auch folgende Fortbildungen:

  • Fachkaufmann in der Handwerkswirtschaft
  • technischer Fachwirt
  • technisch-kaufmännische Fachkraft
  • Ausbilder
  • geprüfter Fachmann für kaufmännische Betriebsführung

Falls der Verfahrenstechnologe auf dem zweiten Bildungsweg das Zugangsrecht zu einer Hochschule erwirbt, sind Lebensmitteltechnologie, Verfahrenstechnik und Ernährungswissenschaft beliebte Fachrichtungen. 

Eine relativ breite Palette an Fortbildungsmöglichkeiten bietet sich auch dem Verfahrenstechniker. Er kann an seine erste Weiterbildung folgende Kurse anschließen:

  • staatlich geprüfter Techniker Wirtschaftstechnik
  • Technischer Betriebswirt
  • Industrie-Betriebswirt
  • REFA-Techniker
  • Fachkraft für Arbeitssicherheit

An einer Hochschule wählen Verfahrenstechniker gern die Studienfächer Verfahrenstechnik, Maschinenbau, Technologiemanagement, Produktionstechnik oder Umwelttechnik. Der Ingenieur für Verfahrenstechnik kann an seinen Master-Abschluss in Verfahrenstechnik ein weiteres Studium anhängen. Als Ergänzung empfehlen sich:

  • Maschinenbau
  • Chemieingenieurwesen
  • Mechatronik
  • Produktionstechnik Werkstoffwissenschaft
  • Konstruktionstechnik
  • Bioökonomie

Denkbar ist auch eine Promotion oder Habilitation, mit der sich der Ingenieur für Verfahrenstechnik für eine Hochschulkarriere qualifiziert. Der Weg in die Selbstständigkeit mit einem Ingenieurbüro als Gutachter oder Sachverständiger steht ihm ebenfalls offen.

 *www.arbeitsagentur.de