Was verdient ein Lebensmittelchemiker?
 

Die Ausbildung in der Lebensmittelchemie erfolgt ausschließlich universitär. Daher gibt es während der Studienzeit keine reguläre Vergütung. Studenten können für Praktikumszeiten aber eine Aufwandsentschädigung erhalten. In der Lebensmittelchemie sind Gehälter in einem Rahmen von 2.724 Euro bis 5.829 Euro möglich, im Schnitt verdient ein Lebensmittelchemiker 3.423 Euro*. 

Welche Aufgaben hat ein Lebensmittelchemiker?
 

Die wichtigsten Anliegen in der Lebensmittelchemie sind der Verbraucherschutz sowie das Aufrechterhalten eines gerechten Wettbewerbs bei Produzenten und Händlern von Lebensmitteln. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, werden neben Lebensmitteln auch Tabakerzeugnisse, Kosmetika und andere Bedarfsgegenstände überwacht. In der Lebensmittelchemie bedienen sich die Mitarbeiter dafür des HACCP-Konzepts zur Qualitätssicherung. Dieses präventive Werkzeug soll eine gesundheitliche Gefährdung von Konsumenten durch Lebensmittel vermeiden. Entwickelt wurde das Verfahren in den ausgehenden 1950er-Jahren, als die Weltraumbehörde NASA an weltraumtauglicher Nahrung für Astronauten arbeitete. In der Lebensmittelchemie wird das Verfahren seit 1998 angewendet, nachdem es in der Lebensmittelhygiene-Verordnung verankert wurde. 

Wie sieht die Ausbildung in der Lebensmittelchemie aus?
 

Das Studium der Lebensmittelchemie dauert in der Regelstudienzeit acht Semester. Die Studenten schließen mit dem 1. Staatsexamen sowie einer optionalen Diplomarbeit ab. In diesem Fall darf der Lebensmittelchemiker einen akademischen Grad führen. Studiert werden kann die Lebensmittelchemie im Bachelor/Master-System, wobei der Master of Science in Lebensmittelchemie gleichwertig mit dem 1. Staatsexamen ist. 

Im Grundstudium werden umfassende Grundkenntnisse der Chemie vermittelt, weshalb der Lehrstoff weitgehend mit dem Grundstudium des Fachs Chemie vergleichbar ist. Die Lebensmittelchemie wird jedoch um Kurse aus Botanik und Biologie erweitert. Im Hauptstudium widmet sich die Lebensmittelchemie ausführlich der instrumentellen Analytik, der Warenkunde, dem Lebensmittelrecht und weiteren wichtigen Aspekten der Lebensmittelchemie.

An das Studium, in dem die Theorie der Lebensmittelchemie vermittelt wird, schließt sich ein praktisches Jahr an. Lebensmittelchemiker gehen hierfür üblicherweise in ein Untersuchungsamt. Sie durchlaufen verschiedene Abteilungen und erhalten dort Einblick in die Praxis der Lebensmittelüberwachung durch Behörden. 
 

Welche Voraussetzungen müssen Lebensmittelchemiker erfüllen?
 

Wichtige Voraussetzungen für den Beruf des Lebensmittelchemikers sind die Fähigkeit zu analytischem Denken und systematischem Arbeiten. Zudem ist ein gutes Verständnis naturwissenschaftlicher Zusammenhänge erforderlich. Jedoch gibt es bundesweit weder einheitliche Zugangsvoraussetzungen noch Prüfungsordnungen. Diese unterscheiden sich in den verschiedenen Bundesländern teilweise gravierend. Für das praktische Jahr hat der Bundesverband der Lebensmittelchemiker/-innen im öffentlichen Dienst e. V. einen Leitfaden für eine möglichst einheitliche Ausbildung erarbeitet. 

Welche Karrierechancen bietet die Lebensmittelchemie?
 

Die hohen Ausbildungsstandards in der Lebensmittelchemie ermöglichen Lebensmittelchemikern beispielsweise den Wechsel in die Privatwirtschaft. Sie können durch Publikationen und Lehrgänge auch an einer universitären Karriere arbeiten und dadurch nach der Berufspraxis in die Ausbildung wechseln. 

 

*http://www.gehaltsvergleich.com/