Die Besonderheiten eine Dienstreise

Was macht eine Dienstreise aus?
 

  • Das Geschäftliche liegt maximal im Fokus, weshalb Dienstreisen vielfach ohne große Freizeit nur von den beiden Elementen Arbeit und Schlaf dominiert werden.
  • Die wenigsten Dienstreisen gehen über längere Zeiträume, sondern beschränken sich meist auf wenige Tage.
  • Häufig ist alles eng getaktet, Dienstreisende müssen oftmals aus dem Flieger direkt in Meetings.
  • Sämtliche Verzögerungen unterwegs wirken sich direkt auf das Business aus.

Das alles ermöglicht und erfordert ein durchaus reduziertes, gleichsam jedoch hochflexibles und multifunktionales Reisegepäck. Das bedeutet, das Gepäck muss bei Geschäftsreisen aufs Wesentliche reduziert werden. So wenig wie möglich, so viel wie nötig.
 

Aufgegebenes Gepäck oder nur Handgepäck?

Wer per Bahn reist, für den ist es nur relevant, sein Reisegepäck möglichst komfortabel zwischen Zugabteil, Bahnsteig, Taxistand und Hotel bewegen zu können. Ungleich schwieriger ist jedoch die Gepäckwahl beim Thema Flugreisen. Wer sich hier für ein großvolumiges (= aufzugebendes) Gepäckstück entscheidet, hat sowohl Vor- als auch Nachteile:
 

  1. Es ist stets nötig, die Gepäckaufgabe aufzusuchen. Je nach Flug bedeutet das, langes Anstehen.
  2. Es ist möglich, Dinge mitzunehmen, die nicht ins Handgepäck dürfen, obwohl sie auf der Reise sinnvoll sein könnten. Etwa ein Nagelpflegeset.
  3. Aufgegebenes Gepäck kann verzögert transportiert werden oder gänzlich verlorengehen.
  4. Nach der Ankunft ist weiteres Warten an der Gepäckausgabe nötig.

Eine Pauschalantwort, ob nur Handgepäck oder aufgegebenes Gepäck besser ist, ist nicht möglich. Zu vieles hängt hier nicht nur von der Reisedauer ab, sondern ebenso den klimatischen Bedingungen in der Zielregion. Daher nur eine grobe Richtlinie: Bei Geschäftsreisen bis zirka eine Woche Dauer in Regionen mit aktuell vergleichbarem Klima genügt meistens ein Handgepäckstück. Darüber hinaus kann jedoch selbst effizientes Packen meist kein aufgegebenes Reisegepäck ersetzen.

Nicht zuletzt sollten selbst bei einem wirklich kurzfristig angesetzten Reisetermin stets die Vorgaben der Airline geprüft werden. Zwar gibt es Empfehlungen der International Air Transport Association (IATA) für Maximalabmessungen und -gewichte bei Handgepäck, jedoch unterschreiten viele Airlines diese – teils in Abhängigkeit von der gebuchten Flugklasse.

Zwar ermöglichen Abmessungen von bis zu 50 x 40 x 25 Zentimetern und 10 Kilogramm vieles. Zudem gestatten viele Fluglinien noch ein weiteres Kabinengepäckstück mit bis zu 2 Kilogramm (etwa ein Laptop), blindlings verlassen sollte man sich hierauf jedoch nicht.

Notfalltipp für Gepäckverluste

Wird Reisegepäck aufgegeben, so sollten Komplikationen sicherheitshalber stets einkalkuliert werden. Wichtige Arbeitsutensilien (etwa der Laptop) sollten deshalb unbedingt ebenso ins Handgepäck, wie eine Garnitur Unterwäsche, nötige Medikamente (Attest nicht vergessen) sowie ein frisches Hemd/Bluse.

 


Welche Gepäckstücke sich besonders für Geschäftsreisen eignen – und welche nicht

Wer in einer Flughafenlobby oder auf einem Bahnsteig aufmerksam ist, der wird dort vom Aluminium-Aktenkoffer bis zum riesigen Weltreise-Rucksack verschiedenste Gepäckstücke sehen. Konkret auf das Thema Geschäftsreise
 bezogen sind jedoch nur einige von ihnen zumindest halbwegs tauglich.
 

  • Klassische Reisekoffer: Aufgrund der Kunststoffkonstruktion sind diese meist leicht und schützen das Gepäck sehr gut. Sie sind jedoch relativ schmal und daher unkomfortabel zu ziehen.
  • Rollbare Reisetaschen: Diese ermöglichen oftmals das Ausreizen der Abmessungsvorgaben für aufgegebenes Gepäck und lassen sich besser rollen (größere Breite). Auch können sie teilweise als Rucksack getragen werden. Allerdings bieten sie nur geringen mechanischen Schutz des Inhalts und nur wenige Modelle sind in „Business-Optik“ erhältlich.
  • Tragbare Reisetaschen und Weekender: Durch die weiche Konstruktion können sie vielfach in gewissem Rahmen die Abmessungsvorgaben für Handgepäck unterlaufen. Sie sind oft als Rucksack oder Umhängetasche tragbar, jedoch nicht rollfähig. Jedoch bieten auch sie geringen mechanischen Schutz. Hingegen sind viele Modelle in Business-Optik erhältlich.
  • Weichschalen-Trolleys: Diese sind in vielen Größen zwischen aufgegebenem und Handgepäck erhältlich. Durch den Griff haben sie nicht nur vorzügliche „Fahreigenschaften“, sondern ermöglichen es, weiteres Gepäck zu befestigen – etwa Hand- und Laptoptaschen. Die Qualität und Haltbarkeit schwanken je nach Preis jedoch beträchtlich.
  • Hartschalen-Trolleys: Sie haben die gleichen Vor- und Nachteile wie Weichschalen-Trolleys, besitzen jedoch zusätzlich noch einen überragenden Schutz des Inhalts. Hartschalen, insbesondere aus Aluminium, sind jedoch oftmals sehr teuer.
  • Weekender-Koffer und ähnliche tragbare, kompakte Hartschalen-Gepäckstücke: Sie haben die gleichen Vor- und Nachteile wie Weekender, jedoch ebenfalls ergänzt um eine hohe mechanische Sicherheit – und oftmals in höherer Preisklasse erhältlich.
  • Rucksäcke: Sie sind in verschiedensten Größen erhältlich, weich und äußerst komfortabel zu transportieren. Allerdings sind sie selbst bei passendem Look stets etwas unpassend zum Business-Outfit.

Heutzutage dürften Trolleys unterschiedlicher Größen und Konstruktionen am besten für eine Dienstreise geeignet sein. Es folgen die ausschließlich zu tragenden Weekender-Varianten; insbesondere, wenn sie Umhängegurte besitzen. Wer häufig Geschäftsreisen absolviert, sollte unbedingt auf eine hochwertige Konstruktion setzen. Nach wie vor ist hierbei Aluminium das beste Material, selbst wenn der Preis mehrere Hundert Euro beträgt.
 

Zum Thema Kleidung und wenig Platz

Insbesondere, wer ausschließlich mit Handgepäck reist, der muss sich beim Packen deutlich einschränken. Dies gilt auch, wenn längst nicht jede Airline ihre Gäste am Gate zwingt, alle Handgepäckstücke in feste Rahmen zu schieben, um deren Maßhaltigkeit zu überprüfen.

Naturgemäß spielt hier die Witterung vor Ort ebenso eine Rolle wie die geplanten Anlässe. Mit den folgenden Tipps lassen sich jedoch selbst kompakte Gepäckstücke bestens nutzen:
 

  • Schlafbekleidung nimmt nur Platz weg. Wer partout dem seit Jahren bei vielen Geschäftsreisenden wachsenden Trend zum unbekleideten Schlafen nichts abgewinnen kann, kann alternativ auf T-Shirt und dünne Trainingshose setzen und hat somit ein Dual-Use-Outfit für den Abend im Hotelzimmer.
  • Beim Business-Look sollte man auf gedeckte Farben setzen, auch bei Hemden und Blusen sowie den Schuhen. Letztere sollten sich flexibel in die typischen Codes integrieren lassen, auf Geschäftsreisen also in die Spanne zwischen Business Casual und Semi-Formal.
  • Es braucht frische Socken und Unterwäsche für jeden Tag – ausnahmslos.
  • Bei den Stoffen sollte möglichst auf Knitterfreiheit setzen. Dadurch lassen sich Stücke im Dampf der heißen Dusche auf einem Kleiderbügel wieder auffrischen; ohne Bügeleisen.

Was das Falten anbelangt, so haben Hartschalen-Gepäckstücke natürlich einen gewissen Vorteil. Wer auf weiche Transporthelfer setzt, sollte beim Abarbeiten der Packliste alles nicht nur falten, sondern sorgsam zusammenrollen – bei empfindlichen Stoffen „auf links gedreht“.

Kleidungsstücke gleicher Art (etwa Blusen) sollten paarweise mit der Front zueinander verpackt werden. Das schützt diesen später besonders sichtbaren Teil (weil der Rest vom Blazer bedeckt bleibt) gegen unschönes Knittern. Jedoch: Selbst bei kurzen Aufenthalten sollte alles so schnell wie möglich nach der Anreise ausgepackt und sorgfältig auf Kleiderbügel gehängt werden. Selbst die Rolltechnik schützt nur für gewisse Zeit gegen unerwünschte Knicke und somit Falten.
 

Was sonst noch ins Gepäck gehört und was zuhause bleiben darf

Das Thema Kleidung wäre damit erörtert. Allerdings gehört selbst bei einer reinen Business-Reise stets noch anderes ins Gepäck. Dazu sollten folgende Tipps beachtet werden:
 

  • Optimal sind Ladegeräte/Netzteile mit USB-Eingang und Adaptern für verschiedene Ausgangsstecker-Varianten. USB ist hinsichtlich Spannung und Anschluss weltweit einheitlich – ungleich zu herkömmlichen Netzsteckern.
  • Keine Ersatzakkus, diese wiegen nur unnötig. Nötigenfalls sind Powerbanks deutlich universeller.
  • Bei Medikamenten sollten Pharmazeutika gegen Reiseübelkeit, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Problemen  mitgenommen werden.
  • Wenn ein Nackenkissen benötigt wird, dann eines in aufblasbarer Form mitnehmen – das spart Platz.
  • Statt physischer Sicherheitskopien von Ausweisen und ähnlichen Unterlagen genügt es, diese als hochwertige Farb-Scans in Form von PDFs auf einer Speicherkarte am Körper unterzubringen.
  • Schlafmasken und Ohrenstöpsel gibt es meist im Flugzeug. Sie müssen also nicht mitkommen.
     

Packen für die Sicherheitskontrolle

Beim Fliegen ist die Sicherheitskontrolle unumgänglich. Profis packen daher alles, was irgendwie kontrovers sein könnte (Flüssigkeiten, Akku-Geräte etc.) in einen eigenen Beutel. So kann dieser bei Bedarf aus dem restlichen Gepäck entnommen und manuell überprüft werden. Was am Körper getragen und sowieso abgelegt werden sollte, kann in der Schlange vor der Kontrolle zusammen in eine Tasche der Kleidung gesteckt werden.

Tipp: Für die Reise selbst idealerweise Schuhe ohne Schnürsenkel und keinen Gürtel tragen.
 

Vor Ort kaufen und dalassen: Hygiene

Selbst, wenn alles, was man auf einer Geschäftsreise in hygienischer Hinsicht benötigt, in den Ein-Liter-Beutel und 100-Milliliter-Flaschen passt: Es wäre gerade für Handgepäck-Only-Geschäftsreisende unnötig, das Gepäck mit diesem zusätzlichen Gewicht zu belasten. So geht es besser:
 

  • Vor der Reise kann im Hotel nachfragt werden, was dort zwischen Duschgel und Zahnpasta vorhanden ist.
  • Grundsätzlich sollten nur Dinge mitnehmen, die wirklich benötigt werden und nicht im Zielland erhältlich sind.

Wer beispielsweise nicht auf seinen Lieblingsduft verzichten möchte, sollte nur Probefläschchen mitnehmen. Damit wird bereits das Rückreisegepäck leichter. Und für das, was wirklich nicht im Hotel bereitliegt oder dort erhältlich ist, kann immer noch bei passender Gelegenheit eine Drogerie am Zielort angesteuert werden.