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Problemlöser seit der Antike

Krane sind seit langer Zeit ein ebenso elementares wie universelles Hilfsmittel in Industrie, Handel, Logistik und anderen Bereichen, wo Güter angehoben oder abgesenkt sowie über vergleichsweise kurze Strecken bewegt werden müssen. Erfunden wurden sie bereits im sechsten Jahrhundert von den Griechen. Auch die Römer nutzten und perfektionierten Krane, vor allem für ihre Bautätigkeiten.

Anfangs waren das per Muskelkraft bediente Tretkrane oder Flaschenzüge – mit teils bemerkenswerter Leistungsfähigkeit. So war an der Errichtung der Trajanssäule in Rom ein Exemplar beteiligt, das einen 53,3 Tonnen schweren Kapitelblock auf eine Höhe von 34 Metern zog. Heute gibt es eine Vielzahl an Modellen – oft motorbetriebenen und computergesteuert. Dazu gehören auch Hallenkrane. Eine ihrer Unterarten ist der Deckenkran.
 

Die Vorteile von Deckenkranen

Der Deckenkran (auch Hängekran genannt) kommt in der Regel in Hallen zum Einsatz, wo er unter dem Dach montiert wird. Das gilt beispielsweise auch für Brückenkrane. Sie laufen auf Profilträgern, der sogenannten Kranbahn; ähnlich wie ein Zug auf seinen Schienen.

Im Gegensatz dazu bewegt sich ein Deckenkran auf einem Untergurt beziehungsweise auf Unterflanschfahrwerken an der Unterseite der Kranbahn. Er hängt also an dieser. Daher die alternative Bezeichnung Hängekran.

Deckenkrane bieten folgende Vorteile:
 

  • Sie lassen sich direkt am Hallendach montieren.
  • Weil sie keine zusätzliche abstützende Bodenkonstruktion wie die Brückenkrane brauchen, sind sie relativ einfach, platzsparend und preiswert zu installieren. Die Montage können Unternehmen mit eigenen Mitteln schaffen oder den Hersteller damit beauftragen.
  • Ein Hängekran kann nachträglich eingebaut werden. Also auch in Hallen, in denen das ursprünglich nicht vorgesehen war. Möglich sind üblicherweise Einträger- sowie Zweiträgerhängekrane.
  • Deckenkrane haben geringere Anfahrmaße und Überhänge als Brückenkrane. Das heißt, dass sie weniger Platz benötigen und somit die Fläche der Halle besser ausnutzen.
  • Einträgerhängekrane lassen sich mit Stichbahnen kombinieren, die eine Weichenfunktion übernehmen. Damit ist es möglich, Lasten ohne Absetzen in unterschiedliche Hallenschiffe oder andere Bereiche zu transportieren.

Je nach Anbieter, Ansprüchen, Konstruktion und Spannweite kann ein Deckenkran beziehungsweise Einträgerhängekran deutlich mehr als zehn Tonnen an Gewicht bewegen. Ein leistungsfähiger Zweiträgerhängekran schafft über 40 Tonnen. Dies geht theoretisch über eine beliebige Länge beziehungsweise in einer Endlosschleife. Die Geschwindigkeit, beispielsweise zehn Metern pro Minute, richtet sich nach den Möglichkeiten und Erfordernissen vor Ort.
 


Typische Elemente eines Deckenkrans

Deckenkrane sind stets nach einem ähnlichen Schema aufgebaut. Dazu gehören in der Regel diese Bauteile und Komponenten:
 

  • Die Befestigung erfolgt abhängig von den Gegebenheiten der Hallendachkonstruktion und deren Belastbarkeit. Ein Beispiel: Bei Stahlkonstruktionen mit Walzprofilen ist die Fixierung mit Flanschklemmen an I-, INP-, IPE-, HEA-, HEB- oder HEM-Trägern möglich.
  • Die Kranbahn ist das führende Element eines Deckenkrans, an deren Unterseite die Last hängt, auf und ab bewegt sowie von A nach B transportiert wird.
  • Die Laufkatze nimmt das zu transportierende Gut auf und bringt es zu seinem Bestimmungsort. Es gibt sie unter anderem als Hakenkonstruktion.
  • Der Fahrantrieb setzt den Untergurt in Bewegung.
  • Das Steuerungselement ist in vielen Fällen Teil der Konstruktion unter dem Hallendach. Die Befehle erhält sie abhängig von der Ausstattung per Schaltpult am Boden oder standortunabhängiger mittels Fernbedienung.

Die Basisausführung lässt mit individuellen Ausstattungsmerkmalen erweitern. Zu den Extras gehören unter anderem:
 

  • Drehweichen
  • Hub- und Senkstationen
  • Gabelschienen
  • Lastaufnahmemittel wie Vakuumsauger und Lasthebemagnete
  • seitliche Überhänge zur Verlängerung der Spannweite
  • Funksteuerung mit Display und Proportionaltaster
  • verfahrbare Bedienung entlang des Krans
  • Bedienteil am Lasthaken
  • Stromzuführung über Schleppleitung in separater Laufschiene
  • Bewegungsbegrenzer
  • Wägeeinrichtungen mit Lastanzeige
  • Führungsrollenstation

 


Das ist vor dem Einbau zu beachten

Die Einsatzmöglichkeiten von Deckenkranen beziehungsweise Hängekranen sind vielfältig. Das liegt auch an ihrer Flexibilität hinsichtlich Einbau und Ausstattung. Trotzdem ist es sinnvoll, vor der Anschaffung gewisse Aspekte genau zu prüfen und mit dem Hersteller zu besprechen.

Zu den wesentlichen Punkten gehört hier der konkrete Einsatzort und dessen strukturelle Beschaffenheit. Das betrifft vor allem die Hallen- und Deckenkonstruktion sowie räumliche Abmessungen. Weitere wichtige Themen sind die gewünschte Traglast, die Ausladung des Deckenkrans und die Art der Kraftübertragung. Möglich sind hier etwa ein Elektrokettenzug oder ein Elektroseilzug.

Ausschlaggebend sind außerdem die Hubgeschwindigkeit sowie die Fahrgeschwindigkeit – sowohl vom Hebezeug als auch vom Kran selbst. Berücksichtigt werden sollten auch die Art der Steuerung und letztlich auch die Art der Hauptstromzuführung.
 

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