Gekühlte Convenience-Produkte sind begehrt
 

Beim Lebensmittelhandel wird der Markt für Milch und Milchprodukte in zwei Kategorien eingeteilt. Fachkreise sprechen von der weißen und der gelben Linie. Zu der weißen Linie zählen unter anderem Milch, Milchgetränke, Sahneprodukte, Joghurt und Quark. Die gelbe Linie umfasst sämtliche Käseprodukte. Auffällig dabei ist, dass sich die Aufteilung der Kühlregale im Supermarkt verändert. Bei den Milchprodukten nimmt die weiße Linie immer mehr Raum ein. Limitierte Editionen bei Quark und Joghurt sowie innovative Brotaufstriche liegen im Trend. Die gelbe Linie dagegen stagniert. Verbraucher legen immer mehr Wert auf frische Produkte, möglichst ohne Zusatzstoffe, die sich leicht und schnell zubereiten lassen – sogenannte Chilled- und Convenience-Produkte. Kühlregale im Supermarkt, die gezielt Kunden mit wenig Zeit und einem hohen Anspruch an Qualität und Frische ansprechen, zeigen daher attraktive Zuwachsraten.

Neue Produkte erobern die Kühlregale im Supermarkt
 

Entscheidend für den Erfolg ist es, sich optimal auf die Wünsche der Verbraucher einzustellen. Im Fokus stehen aktuell Feinkost und Delikatessen in praktischen und angemessenen Portionsgrößen. Immer mehr Kunden suchen im Kühlregal im Supermarkt komplette Mahlzeiten. Ein belegtes Baguette oder Sandwich oder schonend vorgegartes Convenience Food mit einem Smoothie und einem Dessert kombiniert werden gerne genommen. Das Essen außer Haus nimmt einen immer höheren Stellenwert ein. Viele Kunden suchen Alternativen zum klassischen Fast Food. Mahlzeiten, die am Arbeitsplatz erwärmt und verzehrt werden können, sind beliebt. 

wlw – Einfach. Besser. Entscheiden.
Wir liefern Ihnen kostenfrei passende Anbieter.
 

Vegane und vegetarische Angebote locken
 

Natürlichkeit ist in den Kühlregalen im Supermarkt Trumpf. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich für eine bewusste Ernährung, bei der auf verschiedene Inhalts- und Zusatzstoffe verzichtet wird. Vegetarische und vegane Produkte sowie eine große Auswahl in Bioqualität sind ein Muss, um am Markt zu bestehen. Konservierungsmittel, Farbstoffe und Geschmacksverstärker erfahren eine immer niedrigere Toleranz. Dies gilt auch für Tiefkühlkost. Die Bestückung der Kühltheken entscheidet über die Zufriedenheit der Kunden und ermöglicht die Abgrenzung von Discountern und anderen Mitbewerbern.

Kühlregale haben einen hohen Stellenwert
 

Eine gut sortierte Obst- und Gemüseabteilung zu Beginn der Einkaufsfläche holt die Kunden ab. Das Image des Marktes entsteht an diesem Punkt. Die Kühlmöbel sind dagegen oft im letzten Drittel des Marktweges positioniert. Studien zeigen, dass die Positionierung der Kühlregale im Supermarkt den Umsatz stark beeinflusst. Im zweiten Drittel des Laufweges nehmen Verbraucher das Convenience Food besonders gut an. Durch eine attraktive Präsentation und eine klare Auszeichnung erhöht sich der Absatz deutlich.

Kühlregale als Konzept
 

Die Auswahl im Bereich Convenience Food nimmt einen immer größeren Anteil der Kühlregale im Supermarkt in Anspruch. Aus Großbritannien und Frankreich erreicht nun Chilled Food auch Deutschland. Chilled Food bezeichnet einen neuen Trend im Segment Convenience Food. Fertig gemischt, gewürzt und gegart, sind diese Produkte sofort oder nach einer kurzen Erwärmungszeit verzehrfertig. Chilled Food kommt gänzlich ohne Konservierungsstoffe aus und wird zwischen 0 und 8 Grad Celsius gelagert. Der erste Convenience-to-go-Supermarkt eröffnete 2011 in Köln. Zielgruppe sind Kunden, die Wert auf frische Lebensmittel legen und gleichzeitig nicht viel Zeit durch die Zubereitung verlieren wollen. Klassische Fast-Food-Angebote kommen für sie nicht infrage. Das Konzept sieht vor, dass die Kunden sich ihre Lieblingsspeisen im Convenience-to-go-Supermarkt selbst zusammenstellen, erwärmen und anschließend mitnehmen. Die steigende Nachfrage nach Chilled Food hat auch zu einer steigenden Anzahl von To-Go-Supermärkten geführt. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehrere weitere Convenience-Spezialisten, unter anderem in Düsseldorf, Duisburg und Mönchengladbach.

 

Kühlregale als Kostenfaktor
 

Kühlung und Beleuchtung sind die größten Kostenfaktoren im modernen Supermarkt. Ein sinnvolles Energiemanagement ist einerseits durch die Auswahl geeigneter Geräte möglich. Auf der anderen Seite beeinflusst die Produktauswahl den Raumbedarf. Die stetige Überprüfung der individuellen Kundenwünsche am Standort sichert die zielgruppengetreue Produktauswahl. Über die Optimierung der Sortimentsgröße und die verkaufsgerechte Platzierung der Produkte erzielen die Kühlregale im Supermarkt höhere Umsätze. Einkäufer sollten stets die aktuellen Trends im Bereich Convenience Food berücksichtigen. Über die Verkaufszahlen lassen sich Tendenzen erkennen und nutzen. Die saisonalen Bedürfnisse und Vorlieben der Kunden lassen sich ebenfalls effektiv zur Umsatzoptimierung nutzen.

Fazit
 

Die Kühlregale im Supermarkt stellen nicht nur einen hohen Kostenfaktor dar. Die Trends im Bereich Convenience Food bieten dem Handel viele Chancen, den Umsatz deutlich zu steigern. Einkäufern obliegt es, die Verkaufszahlen genau im Blick zu behalten und sich abzeichnende Entwicklungen über die Sortimentsoptimierung zu nutzen. Ohne ein gezieltes, auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittenes Management schöpfen die Kühlregale im Supermarkt nicht das volle Potenzial aus. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Abteilung unübersichtlich groß und unverhältnismäßig kostenträchtig wird. Ein permanentes Controlling und die laufende Anpassung der Produktauswahl sind zwingend erforderlich. Chilled Food und klassisches Convenience Food sind ein Segment mit Zukunft. Die Betreiber erhalten die Chance, sich deutlich von der Konkurrenz abzusetzen und Kunden langfristig an den Markt zu binden.