Was ist Palmöl?

Palmöl ist aus unserem heutigen Leben nicht wegzudenken. Die Umweltorganisation World Wildlife Fund (WWF) schätzt, dass rund 50 Prozent aller Produkte im Supermarkt Palmöl enthalten – vom Waschmittel über Eiscreme bis hin zu Wurstwaren. Zudem wird ein großer Teil des weltweit produzierten Palmöls zu Biokraftstoff verarbeitet.  

Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme (Elaeis guineensis) gewonnen; einer Pflanze, die die Menschheit bereits seit Tausend Jahren nutzt. Hauptanbaugebiete sind heute Indonesien und Malaysia. Hier wurden allein im Jahr 2015 rund 53,5 Millionen Tonnen Palmöl produziert (Quelle: IndexMundi 2016).

Palmöl hat viele positive Eigenschaften. So weist Palmöl vor allem bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz auf, was eine chemische Härtung überflüssig macht. Außerdem ist es geschmacksneutral, sehr hitzestabil, lange haltbar und verleiht Lebensmitteln ihre Streichfähigkeit.
 

Palmöl in der Kritik

Fett der Ölpalme ist günstig zu produzieren und vielseitig einsetzbar. Aber Palmöl gilt auch als schädlich für die Umwelt: Ölpalmen wachsen weltweit fast ausschließlich auf Flächen, auf denen einst Regenwald stand. Für den Anbau der Ölpalme wird also seit Jahren systematisch großflächig Regenwald zerstört.

Die in den Anbauregionen lebenden Menschen werden teilweise gewaltsam vertrieben. Hinzu kommt, dass die riesigen Monokulturen die biologische Vielfalt bedrohen und Tierarten wie Orang-Utan und Tiger den Lebensraum entziehen. Außerdem setzt die Trockenlegung der Böden sehr große Mengen Kohlendioxid frei. Indonesien ist daher in den vergangenen Jahren zu dem weltweit drittgrößten Produzenten von Treibhausgasen aufgestiegen.
 

Ist Palmöl ungesund?

Palmöl besteht fast zur Hälfte aus gesättigten Fettsäuren. Kakaoglasuren und die beliebten Schokoaufstriche enthalten teilweise sogar bis zu 80 Prozent der gesättigten Fettsäuren. Wenn der menschliche Körper zu viel davon aufnimmt, kann das zu hohen Cholesterinwerten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Zudem steht Palmöl im Verdacht, krebserregend zu sein: Bei der Produktion können sogenannte Fettsäureester (3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureester) entstehen, die als krebserregend gelten.

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RSPO: Runder Tisch für nachhalten Anbau von Palmöl

Die großen Palmölerzeuger und -verbraucher haben 2004 zusammen mit dem WWF den „Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl“ (Roundtable for Sustainable Palm Oil, kurz: RSPO) gegründet. Ziel des RSPO ist es, nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl zu fördern und so die Umweltschädigung zu begrenzen.

Die Richtlinien vom RSPO sollen gewährleisten, dass die Grundrechte der indigenen Landbesitzer, der umliegenden Dorfgemeinschaften und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter respektiert werden. Schützenswerte Gebiete und Regenwaldareale dürfen nicht für den Anbau von Palmöl genutzt werden. Außerdem müssen die Anbaubetriebe und Palmölmühlen ihre Umweltbelastungen so niedrig wie möglich halten.
 

Der Zertifizierung in der Lieferkette nach RSPO

Alle Unternehmen, die in den rechtmäßigen Besitz von RSPO-zertifiziertem Palmöl gelangen oder physisch damit umgehen, sind dazu verpflichtet, eine Zertifizierung ihrer Lieferkette durchzuführen. Ebenfalls zertifizierungspflichtig sind Unternehmen, die die Primärverpackung beispielsweise für Abfüllarbeiten öffnen oder die Marke des RSPO nutzen möchten. Händler und Makler sind von der Zertifizierungspflicht hingegen ausgeschlossen.

Die RSPO-Zertifizierung stellt unter anderem die Rückverfolgbarkeit des Öls bis zur konkreten Plantage sowie die Trennung entlang der gesamten Lieferkette zwischen zertifiziertem und nichtzertifiziertem Palmöl sicher.

Welche Voraussetzungen ein Unternehmen erfüllen muss, um sich zertifizieren zu lassen, welche Angaben in den Dokumentationen enthalten sein müssen und welche Bedingungen beim Einkauf von RSPO Palmöl und Palmölprodukten einzuhalten sind, erfahren Sie auf der Webseite des RSPO.

 

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