Neun Punkte, auf die Sie achten sollten:

Webseiten sind oft zu langsam 

Wenn eine Webseite langsam lädt, verlieren die Nutzer schnell die Geduld. Die in der Studie untersuchten Webseiten benötigten im Durchschnitt 5,41 Sekunden, bis sie vollständig geladen waren. Einige Ausnahmen erreichten allerdings auch zehn Sekunden. Eine Verlängerung der Ladezeit um nur eine Sekunde senkt die Conversion Rate um sieben Prozent. Laut dem US-IT-Unternehmen Ahaman verlässt knapp die Hälfte der Nutzer eine Webseite, wenn sie nicht innerhalb von zwei Sekunden lädt.
 

Meta Descriptions: viel verschenkte Werbefläche in Google und Co

Eine Meta Description erscheint in Suchmaschinen als Text unter jedem Link auf eine Webseite. Je ansprechender die Meta Description geschrieben ist, desto mehr Nutzer besuchen die entsprechende Webseite. Die kurzen Beschreibungen bieten Kunden eine Vorschau auf den Inhalt, daher sollten sie permanent redaktionell gepflegt werden. Im Bereich Meta Descriptions besteht allerdings noch viel Optimierungsbedarf: 90 Prozent der untersuchten Unternehmen setzen sie auf ihren Webseiten sehr selten oder nie ein.

Beispiel: einer Meta Desciption

Google Sitemaps: Nur wenige Seiten unterstützen Google beim Indexieren 

Eine Sitemap listet die Struktur einer Webseite auf – so wissen Google und andere Suchmaschinen, wie die Inhalte einer Webseite strukturiert sind. Wird eine Sitemap eingesetzt, verbessert sich die Sichtbarkeit in Google und damit automatisch auch der Erfolg der Webseite. Dennoch werden diese Listen von nur 35 Prozent der untersuchten Unternehmen genutzt.  
 

Webcontrolling: Rund 80 Prozent der Unternehmen fahren online blind 

Beim Webcontrolling messen Programme wie beispielsweise Google Analytics permanent den Erfolg einer Webseite. Webcontrolling zeigt, an welchen Stellen Verbesserungen möglich sind und wie sich gezielt Anpassungen vornehmen lassen. Dennoch sind derartige Tools nur bei 22 Prozent der untersuchten Industrieunternehmen im Einsatz.  
 

Kundenfreundliche URLs sind weitverbreitet 

Was macht eine Webseite erfolgreich? Im ersten Schritt ist ein Faktor entscheidend: Die Internetpräsenz muss für potenzielle Kunden und Partner leicht zu finden sein. Dafür sind diverse Webstandards und technische Grundlagen einzuhalten. Besonders die Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist relevant. Positiv auf das Suchmaschinenranking wirken sich optimierte URLs aus: Sogenannte „sprechende URLs“ sind kundenfreundlich, aussagekräftig und geben dem Besucher einen Hinweis, was die verlinkte Webseite inhaltlich zu bieten hat. Dieses Beispiel zeigt, wie eine URL aussehen sollte: www.ihre-webseite.de/unsere-leistungen anstatt „www.ihre-webseite.de/id_1553.php„. Die Untersuchung von Pinuts ergab, dass 92 Prozent der Webseiten bereits sprechende URLs verwenden.  
 

Mängel beim Aufbau der Webseiten 

Die Analysten von Pinuts haben auch den Aufbau der verschiedenen Webseiten betrachtet:

  • 48 Prozent der Webseiten verwenden sieben oder mehr Hauptnavigationspunkte, wo hingegen zwei Prozent ein bis drei Punkte aufweisen. Tipp: Je übersichtlicher die Navigation ausfällt, desto nutzerfreundlicher und übersichtlicher ist die gesamte Webseite.
  • Nur fünf Prozent der Seiten setzen häufig Videos ein, 55 Prozent gelegentlich und 40 Prozent selten. Tipp: Ansprechende und hilfreiche Videos gelten als besonders wertvoll, um Nutzer an eine Webseite zu binden.
  • 72 Prozent der Webseiten bieten eine Suchfunktion für Produkte.
     

Wenig Angebot für Besucher per Tablet und Smartphone 

Immer mehr Menschen nutzen Smartphones und Tablets geschäftlich und recherchieren damit während der Arbeitszeit. Der Branchenverband Bitkom gibt an, dass 79 Prozent der Erwerbstätigen mindestens ein mobiles Endgerät für die Arbeit nutzen, weshalb die Optimierung von Webseiten für mobile Endgeräte zunehmend an Bedeutung gewinnt. 

Allerdings bieten nur 28 Prozent der untersuchten Unternehmen mobil-optimierte Webseiten an. 18 Prozent betreuen eine separate mobile Website. Problematisch ist dabei jedoch, dass jedes dritte Unternehmen den Adobe-Flash-Player nutzt, der auf den meisten mobilen Endgeräten wie iPhone und iPad nicht richtig funktioniert. Hinzu kommen erhebliche Defizite bei der Bedienung der Seiten über den Touchscreen. Nur 19 Prozent der untersuchten Webseiten lassen sich gut oder sehr gut bedienen. Die restlichen 81 Prozent sind per Tablet und Smartphone nur eingeschränkt oder schlecht zu bedienen. 
 

Kundendialog kommt oft zu kurz 

Nicht nur die Usability, auch die Kommunikation mit dem Kunden über verschiedene Kanäle ist wichtig für den Erfolg einer Webseite. Soziale Netzwerke und Newsletter haben sich für die Kundenbindung als sehr wichtig erwiesen. Zugleich steigern ein prominenter Handlungsaufruf und einfache Kontaktmöglichkeiten den wirtschaftlichen Erfolg einer Unternehmenswebseite.

Nur 21 Prozent der Unternehmen setzen Sharing-Buttons auf ihrer Webseite ein. 64 Prozent von ihnen nutzen Facebook und Twitter, 44 Prozent Google Plus und XING und 40 Prozent LinkedIn. Ähnlich gering ist die Nutzung von Newslettern (22 Prozent), obwohl sie für Kundenbindung und -gewinnung meist noch effizienter als die sozialen Medien sind. 

Für die Nutzer ist die direkte Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen ebenso wichtig. 86 Prozent der Webseiten geben dafür ihre Telefonnummer an, 76 Prozent eine E-Mail-Adresse, 43 Prozent ein Kontaktformular und ein Prozent der Unternehmen bieten einen Chat. 
 

Effektive Onsite-Suche  

Mit der Onsite-Suche lässt sich die Usability der Seite verbessern. Sie dient als zusätzliches Navigationsinstrument und kann die Abschlussrate auf der Webseite um bis zu 50 Prozent erhöhen. 85 Prozent der untersuchten Webseiten bieten entsprechende Suchfunktionen. Bei 55 Prozent davon ist sie allerdings nur eingeschränkt oder schlecht integriert. Auch die Filterfunktion ist bei vielen Webauftritten verbesserungswürdig. Nur 21 Prozent der Filterfunktionen unterstützen zielgerichtetes Suchen gut oder sehr gut. Die Folge: Kunden finden nicht, was sie suchen und verschwinden wieder. 

Fazit 

Die Analyse von Pinuts macht deutlich, dass die Qualität der Websites deutscher Industrieunternehmen optimierungsbedürftig ist. Nachholbedarf gibt es vor allem bei der Optimierung für mobile Endgeräte, der zeitgemäßen Zielgruppenansprache und dem Kundendialog. Viele Unternehmen haben ihre Webseiten noch nicht als aktives Marketing- und Vertriebsinstrument entdeckt – das birgt noch viel Potenzial im nationalen und internationalen Wettbewerb. 
 

Checkliste für zeitgemäße Unternehmenswebseiten: 

  • Lädt die Webseite schnell und zuverlässig? (Tipp: Wie es um die Ladezeit Ihrer Webseite bestellt ist, können Sie mit dem Google-Tool PageSpeed Insights kostenlos testen.)
  • Sind aussagefähige Meta-Descriptions in Ihrem Content Management System gepflegt?
  • Gibt es eine aktuelle Google-Sitemap?
  • Messen Sie anhand von Webcontrolling, wie erfolgreich Ihre Website ist?
  • Nutzen sie sprechende URLs?
  • Alles eine Frage des Aufbaus: Werden Audio- und Videodateien auf der Webseite eingebunden? Gibt es eine Pfadnavigation?
  • Gibt es eine separate mobile Webseite oder passt sich das Design an mobile Endgeräte an? Kann die Webseite problemlos über den Touchscreen bedient werden?
  • Gibt es Aufforderungen zum Kundendialog? Können sich Nutzer für einen Newsletter registrieren? Und werden Social-Media-Kanäle eingebunden und gepflegt?
  • Wird ein zuverlässiger Produktfinder genutzt? Ist eine inhaltliche Suchfunktion vorhanden?