Hintergrund der Studie

Für die Studie „Lieferantenauswahl in Schweizer Unternehmen“ wurden Schweizer Unternehmen mit einem Durchschnittsumsatz in Höhe von 750 Millionen CHF und durchschnittlich 1.450 Mitarbeitern befragt (Stand: 2012). Die meisten befragten Unternehmen kommen aus dem Maschinen- und Anlagenbau (28%), gefolgt von Unternehmen der Elektrotechnik, Feinmechanik, Optik und Medizintechnik (13%). Ebenfalls befragt wurden Unternehmen verschiedener Dienstleistungen, aus der Metallerzeugung und – Verarbeitung, Konsumgüter, Baustoffe und Bauindustrie sowie Papier und Verpackung. Alle Umfrageteilnehmer verfügen über eine langjährige Erfahrung im Einkauf und Supply Chain Management.  
 

Welche Faktoren Schweizer Unternehmen bei der Lieferantenauswahl wichtig sind

Für die Studie wurden zunächst zwei Arten von Auswahlkriterien untersucht: Harte Faktoren (z. B. Qualität, Preis und Service) und Vertrauensbildende Faktoren (wie z. B. Kundenempfehlungen, Anpassungsbereitschaft, Managementerfahrung). Anschließend wurde die Bedeutung dieser Kriterien für die Schweizer Unternehmen analysiert: welche der oben genannten Kriterien werden in den Unternehmen tatsächlich als wichtig definiert? Und welche Kriterien werden auch tatsächlich beachtet?  

Die Studie ergab: 77% der Unternehmen nennen bei den harten Faktoren Qualität als wichtigstes Kriterium. Auf Platz 2 kommen die Beschaffungskosten, gefolgt vom Servicelevel (Platz 3) und Flexibilität (Platz 4). Von den Vertrauensbildenden Faktoren ist den Unternehmen besonders die Anpassungsbereitschaft der Lieferanten wichtig (38%). Danach, auf Platz 2, folgen die Kundenempfehlungen (34%), auf Platz 3 die Kooperationspartner (22%) sowie die Managementerfahrung (6%). 

Tipp:
Achten Sie bei der Lieferantenauswahl vorrangig auf die Qualität, und erst dann auf den Preis. Denn was nützt Ihnen ein günstiges Produkt, das nichts taugt? Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass Ihr Lieferant sich auf Sie und Ihre Unternehmensbedürfnisse einstellt.  
 

Start-Up oder etablierter Konzern als Lieferant?

Die Studie untersuchte auch die Bereitschaft Schweizer Unternehmen, Start-Ups als Lieferanten in Betracht zu ziehen. Demnach assoziieren die meisten Studienteilnehmer Start-Ups mit positiven Eigenschaften wie Innovationskraft (64%) und Flexibilität (62%). Allerdings zeigt die Studie auch, dass viele Unternehmen die Fähigkeiten von Start-Ups nur schwer einschätzen können und so mehr Risiken in einer Zusammenarbeit sehen. Insgesamt haben die befragten Schweizer Unternehmen nur wenig Erfahrung mit Start-Ups. 
 

Tipp:
Sollten Sie die Zusammenarbeit mit einem Start-Up in Erwägung ziehen, evaluieren Sie es zunächst umfangreich und stellen Sie eine enge Zusammenarbeit sicher, um Ihre Risiken zu minimieren.  
 

Gesamtfazit:

Die befragten Schweizer Unternehmen sind größtenteils innovationsorientiert. Das Marktumfeld wird als stark kompetitiv eingeschätzt. Hauptaugenmerk bei der Lieferantenauswahl liegt laut Studie auf der Qualität der Lieferanten; Beschaffungskosten werden erst nachrangig betrachtet. Außerdem haben die meisten Schweizer Unternehmen keine, bzw. nur wenig Erfahrung mit Start-Ups. Da diese aber insgesamt als sehr innovativ und flexibel bewertet werden, könnten sie gerade für Technologieunternehmen und Lieferanten interessant sein.   
 

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