Was ist Strategic Sourcing?

Strategic Sourcing ist die Beschaffung auf lange Sicht. Der Fokus liegt nach der Definition von Professor Dr. Winfried Krieger im Lieferantenmanagement, um langfristig günstige Rahmenverträge auszuhandeln. Die strategische Beschaffung spricht darüber hinaus die wichtigsten Kostenstellen an. Um Einsparungen zu erzielen, kommt es darauf an, Beschaffungs- und Lieferantenprozess miteinander zu verbinden. Um Strategic Sourcing effektiv umzusetzen, muss das Unternehmen eine qualifizierte Aussage über seine Produkte und Lieferanten treffen. Damit das gelingt, sind die Analyse, Klassifizierung und Strukturierung der Beschaffungsquellen und -güter Voraussetzung.

Optimierungspotenzial durch Lieferantenmanagement fördern

Das Lieferantenmanagement ist der wichtigste Bestandteil des Strategic Sourcing, doch spielt es auch eine entscheidende Rolle für die operative Beschaffung. Im Rahmen der operativen Beschaffung müssen mit den Lieferanten wichtige Daten für eine weitere Reduzierung der Kosten verhandelt werden. Die Grundlage dafür bildet die strategische Beschaffung.

Die vorhandenen Materialgruppen sollten regelmäßig im Rahmen des Strategic Sourcing überprüft werden. Insbesondere kommt es an auf:

  • Möglichkeiten, die Waren noch günstiger zu kaufen
  • Bündelung von Materialgruppen bei weniger Lieferanten
  • Möglichkeit der Bestellung größerer Stückzahlen für günstigere Rahmenverträge
  • Möglichkeit, verschiedene Materialien durch bessere oder günstigere zu ersetzen

Die strategische und die operative Beschaffung sollten im Tagesgeschäft eng miteinander verbunden sein, um ein konsequentes Lieferantenmanagement zu gewährleisten und die Materialbeschaffung zu optimieren.

 

 

Strategische Zusammenarbeit zwischen Einkauf und Fachabteilungen

Die strategische Beschaffung sollte Aufgabe der Einkaufsabteilung sein. Auf lange Sicht kommt es darauf an, günstige Lieferanten zu finden und zu prüfen, wo die Materialien in hochwertiger Qualität bezogen werden können.

Die operative Beschaffung wird in der Regel über die Fachabteilungen des Unternehmens vorgenommen. Das Problem dabei ist, dass die Fachabteilungen am Einkauf vorbei bestellen. Das verursacht für das Unternehmen unnötige Kosten.

Kosteneinsparungen sind möglich, wenn die Beschaffung zwischen Einkauf und Fachabteilungen koordiniert wird. Materialien, die kurzfristig benötigt werden, lassen sich ebenfalls in Strategic Sourcing integrieren: So können Verträge auf lange Sicht geschlossen werden, in denen festgelegt wird, dass die Unternehmen auch kurzfristig mit wichtigen Teilen beliefert werden.

Der Einkauf – ein strategischer Erfolgsfaktor

Der Einkauf ist ein wichtiger Bestandteil der Wertschöpfungskette und sollte daher bereits vor der Bestellung des Materials sowohl die Kosten und als auch die Qualität bewerten können. Um optimale Einsparungen zu gewährleisten, sollte die operative Beschaffung in die strategische Beschaffung eingebunden werden. Der Einkauf sollte sich dabei auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren und das Lieferantenmanagement betreiben. Das gelingt am besten, wenn er von verwaltenden Aufgaben entlastet wird. Auch, wenn strategische und operative Belastung einander ergänzen, sollten strategische und operative Aufgaben voneinander getrennt werden.

Wichtiges Instrument im Strategic Sourcing: Beschaffungs- und Einkaufscontrolling

Das Einkaufscontrolling fasst die Daten von

  • Einkaufsabteilung
  • Rechnungswesen
  • Materialwirtschaft
  • Beschaffung

zusammen. Wird das Einkaufscontrolling strategisch eingesetzt, ist es ein wirkungsvolles Instrument zur Kosteneinsparung im Unternehmen. Es gilt, Informationen zu bündeln und auszuwerten. Bereits im Vorfeld kommt es auf eine genaue Definition der Ziele und die Verteilung der Aufgaben an.

Für mehr Transparenz in Einkauf und Beschaffung sorgen

Wird die strategische Beschaffung nicht über den Einkauf gesteuert oder in die Einkaufsabteilung integriert, fehlt häufig eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Das führt dazu, dass der Einkauf erst zu spät in den Beschaffungsprozess involviert wird. Die Folge ist mangelnde Transparenz. Wichtiges Potenzial für die Kosteneinsparung wird nicht erkannt.

Wesentlich beim Strategic Sourcing ist die Einhaltung der verhandelten Verträge. Es gilt, Einkäufe zu verhindern, die an der Beschaffungsabteilung vorbei getätigt werden. Für eine effiziente Kostensenkung ist es essenziell, dass zwischen Einkauf und strategischer Beschaffung ein kontinuierlicher Informationsprozess sichergestellt ist.

Strategic Sourcing – wichtige Bedeutung für Kosteneinsparung im Unternehmen

Für dauerhafte Kosteneinsparungen im Unternehmen hat Strategic Sourcing eine grundlegende Bedeutung. Materialgruppen sollten regelmäßig überprüft und im Tagesgeschäft optimiert werden. Die strategische Beschaffung sollte Sache der Einkaufsabteilung sein. Kernthema ist das effiziente Lieferantenmanagement, um langfristig günstige Verträge auszuhandeln. Im Unternehmen müssen Bestellungen an der Einkaufsabteilung vorbei unbedingt verhindert werden, da sie hohe Kosten verursachen. Die operative Beschaffung, die häufig durch die Fachabteilungen vorgenommen wird, sollte in Abstimmung mit der Einkaufsabteilung erfolgen. Der Einkauf ist ein wichtiger Bestandteil der betrieblichen Wertschöpfungskette und kann durch eine gründliche Analyse von Lieferanten und Materialien einen entscheidenden Beitrag zu Einsparungen leisten.

Kriterien zum Umsetzen von Strategic Sourcing:

  • Strategic Sourcing ist auf ein langfristiges Lieferantenmanagement ausgerichtet.
  • Strategische Beschaffung sollte über die Einkaufsabteilung ausgeführt werden.
  • Operative Beschaffung sollte in Abstimmung mit dem Einkauf von den Fachabteilungen ausgeführt werden.