Wissenswertes zum Beruf des Architekten

Ein langer Weg: So wird man Architekt

Die Ausbildung zum Architekten erfolgt durch das Studium der Architektur an deutschlandweit mehr als 60 Hochschulen. Die Universitäten setzen im Lehrplan unterschiedliche Schwerpunkte. So betont die TU München den Aspekt "zukunftsweisendes Bauen", während das Dessauer Bauhaus entsprechend der Bauhaus-Philosophie die Verbindung zwischen Kunst und Architektur in den Mittelpunkt stellt. Außerdem gelten an den Hochschulen und Universitäten unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen, die vor der Aufnahme des Studiums direkt bei der jeweiligen Hochschule erfragt werden sollten. Während bei einigen Universitäten der Nachweis der allgemeinen Hochschulreife zur Aufnahme des Studiums ausreicht, fordern andere vor Studienbeginn ein Praktikum oder führen ein internes Auswahlverfahren durch. Der anschließende Studiengang setzt sich aus dem Bachelor- und einem anschließenden Master-Studium zusammen. Während im Bachelor-Studium die Grundlagen des Planens und Bauens vermittelt werden, werden im Master-Abschnitt inhaltliche Schwerpunkte gewählt. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums müssen die Abgänger ein zwei- bis dreijähriges Praktikum bei einem Unternehmen aus der Branche absolvieren. Erst dann können sie sich bei der Architektenkammer in die Architektenliste des jeweiligen Bundeslandes eintragen lassen.

Diese Voraussetzungen sollten angehende Architekten mitbringen, um das Studium der Architektur erfolgreich zu meistern:
 

  • technisches Verständnis,
  • räumliches Denken
  • und naturwissenschaftliche Kenntnisse.
     

Arbeitsplätze für Architekten

So vielfältig wie das Berufsbild ist auch das mögliche Beschäftigungsfeld für Architekten. Sie arbeiten in Architektur-, Konstruktions- und Ingenieurbüros ebenso wie bei Wohnungsbaugesellschaften, Immobilienfirmen, Unternehmen der Bauindustrie oder im öffentlichen Dienst, etwa in Bauämtern. Sofern diese Allrounder der Baubranche die formalen Bildungsvoraussetzungen erfüllen, können sie in großen Büros und Unternehmen auch Führungspositionen übernehmen. Gern gesehen wird in diesem Fall dann auch eine Promotion. 
 

Architekten benötigen ein breit gefächertes Wissen

Im beruflichen Alltag ist es bei Architekturbüros mit mehreren Mitarbeitern üblich, dass die Aufgaben von der Erstellung des ersten Entwurfsplans bis hin zur abschließenden Kostenanalyse unter den Kollegen aufgeteilt werden. Daher müssen die Mitarbeiter alle Facetten kennen, um in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich die richtigen Entscheidungen zu treffen. Auch eine Spezialisierung bringt für einen Architekten Vorteile für den weiteren Berufsweg. Hat er in einem bestimmten Bereich ausreichend Praxis und Wissen angesammelt, so kann er eine Tätigkeit als Gutachter aufnehmen. Voraussetzung dafür ist die Mitgliedschaft in der Architektenkammer. 
 

Der Architekt als Planer und Berater

In der freien Wirtschaft hat sich das Berufsbild des Architekten in den vergangenen Jahren gewandelt: So ist der Architekt inzwischen nicht mehr nur Planer und Überwacher eines Bauvorhabens, sondern zugleich Berater für den Bauherren. Das beginnt bei der Auswahl der richtigen Baumaterialien für eine bestimmte Immobilie und geht bis zum Aspekt der Energieberatung. Fördermittel, wie sie von der KfW-Bank unter bestimmten Voraussetzungen ausgeschüttet werden, sind für viele private Bauherren eine wichtige Säule der Finanzierung. Auch hier kann der Architekt in der Regel fundierter beraten als etwa die Hausbank. Schließlich hat der Architekt den besten Einblick, was sich auf der Baustelle umsetzen lässt.