Welche Aufgaben erfüllt die Chemietechnik?

Der Ingenieur für Chemietechnik erforscht und entwickelt physikalische und chemische Verfahren in labortechnischen Anlagen, die dann auf den jeweiligen Betrieb übertragen werden. Während des Einsatzes überwacht er den Prozess und prüft Verbesserungsmöglichkeiten. Die Basis für seine Tätigkeit bilden Erkenntnisse aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen. Eine wachsende Bedeutung haben für den Ingenieur Chemietechnik dabei fundierte Kenntnisse in biologischen und physikalischen Zusammenhängen. Der Grund: Neue Verfahren sollen möglichst umweltschonend gestaltet werden. Ingenieure für Chemietechnik arbeiten üblicherweise in Betrieben der chemischen Industrie, im Vertrieb oder im technischen Kundendienst. Gefragt sind diese Experten daneben in der medizinischen und umwelttechnischen Forschung und Entwicklung. 
 

Welche Voraussetzungen muss ein Ingenieur für Chemietechnik erfüllen?

Voraussetzung für eine Tätigkeit in der Chemietechnik ist ein abgeschlossenes Grundstudium im Fach Chemieingenieurwesen. Will der Ingenieur für Chemietechnik Führungsaufgaben wahrnehmen, benötigt er in der Regel ein Masterstudium, gegebenenfalls kann auch eine Promotion oder Habilitation notwendig sein. Neben einem grundlegenden mathematisch-logischen Verständnis und Interesse für die Naturwissenschaften sollte ein angehender Ingenieur für Chemietechnik die Fähigkeit zum interdisziplinären Denken mitbringen. Neugier und Forschergeist runden das Profil idealerweise ab. 
 

Wie sieht die Ausbildung zum Ingenieur für Chemietechnik aus?

Das Fach Chemieingenieurwesen als Grundlage für eine Tätigkeit in der Chemietechnik ist ein technisch-naturwissenschaftliches Studium. Es werden Kenntnisse in Mathematik, Chemie und Physik vermittelt, wobei der Schwerpunkt auf der praktischen Anwendung liegt. Inhaltlich werden vor allem die verschiedenen Zweige der Chemie von der Anorganischen Chemie bis zur Organischen Chemie und der Biochemie vermittelt. Um einen möglichst großen Praxisbezug zu erreichen, kommen schon während des Studiums verschiedene Aspekte aus dem betrieblichen Alltag wie Brand- und Explosionsschutz sowie Anlagensicherheit zum Zuge. Berührt werden außerdem Fächer wie Rechtswissenschaften oder Betriebswirtschaft. Ein wesentliches Element der Ausbildung sind Praktika während des Studiums. 
 

Was verdient ein Ingenieur für Chemietechnik?

Die durchschnittliche Bruttovergütung für einen Ingenieur Chemietechnik liegt zwischen 4.239 und 5.032 Euro. Die Höhe richtet sich unter anderem nach dem Aus- und Weiterbildungsstand, der Berufserfahrung und der Verantwortung des Mitarbeiters. Auch regionale Unterschiede sind möglich. So sind die Gehälter in der Chemietechnik in den ostdeutschen Bundesländern niedriger als in Westdeutschland. 
 

Welche Karrierechancen haben Ingenieure für Chemietechnik?

Prinzipiell reicht ein grundständiges Studium für die Tätigkeit als Ingenieur Chemietechnik aus. Weil die Karrierechancen für Bachelor-Absolventen jedoch eingeschränkt sind, empfiehlt sich eine ergänzende Fortbildung, etwa durch ein Master-Studium. Dies können die angehenden Ingenieure für Chemietechnik an das Bachelor-Studium anschließen oder auch berufsbegleitend absolvieren, nachdem sie erste Berufserfahrungen gesammelt haben. Dadurch spezialisieren sie sich zielgerichtet in bestimmten Bereichen der Chemietechnik und erhöhen so auch ihre Karrierechancen. Das Master-Studium bietet die Chance, Führungspositionen in einem Unternehmen der Chemietechnik zu übernehmen. Weitere Möglichkeiten für den beruflichen Aufstieg ergeben sich in der Chemietechnik durch ein weiterführendes Studium der Chemie oder der Verfahrenstechnik. Für einen Ingenieur Chemietechnik, der in Forschung und Entwicklung tätig sein möchte, empfiehlt sich eine Promotion oder Habilitation. Dies erhöht einerseits in der Privatwirtschaft die Chance auf eine gehobene berufliche Position und eröffnet andererseits die Chance auf eine Hochschulkarriere in Ausbildung und Forschung. 
 

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