Was verdient ein Lebensmittelkontrolleur?

Weil es sich beim Lebensmittelkontrolleur um einen Weiterbildungsberuf handelt, der sich nicht für Berufseinsteiger eignet, lässt sich die Ausbildungsvergütung nicht mit der eines Auszubildenden vergleichen. Während der zweijährigen Ausbildung verdienen die Kontrolleure üblicherweise zwischen 1.700 und 1.900 Euro. Je nachdem, in wessen Auftrag sie tätig sind, liegt das Einstiegsgehalt zwischen 2.000 und 2.500 Euro, der bundesweite Schnitt liegt bei 2.379 Euro*. 
 

Welche Aufgaben hat ein Lebensmittelkontrolleur?

Der Lebensmittelkontrolleur ist dafür zuständig, Betriebe zu überwachen, in denen Lebensmittel, aber auch Kosmetika, Tabakerzeugnisse und sonstige Bedarfsgegenstände hergestellt, bearbeitet oder verkauft werden. Dazu gehören:

  • Produzenten
  • Im- und Exportunternehmen
  • sowie Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte und gastronomische Betriebe

Dafür besucht der Kontrolleur die Unternehmen zu den regulären Öffnungszeiten, ohne sich vorher anzumelden. Vor Ort kontrolliert er, ob alle gesetzlichen Standards eingehalten werden. Die Produkte überprüft er vor Ort durch Geschmacks- und Geruchsproben und kann bei einzelnen Proben auch ein unabhängiges Labor hinzuziehen. Stellt der Lebensmittelkontrolleur Mängel oder eine unzureichende Einhaltung der Vorschriften fest, kann er gegebenenfalls auch Verwarnungs- und Bußgelder erheben. 

In seinen Zuständigkeitsbereich fallen nicht nur Betriebe, sondern auch Veranstaltungen, bei denen Speisen und Getränke angeboten werden. Einen Großteil seiner Arbeitszeit verbringt er deshalb im Außendienst. 
 

Wie sieht die Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur aus?

Die zweijährige Ausbildung wird von den einzelnen Bundesländern in eigenen Ausbildungszentren direkt vorgenommen. Lediglich die Düsseldorfer Akademie für öffentliches Gesundheitswesen nimmt eine Sonderstellung ein: Hier werden Lebensmittelkontrolleure aus mehreren Bundesländern im Nordwesten Deutschlands ausgebildet.

Die Ausbildung gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Einen Schwerpunkt im theoretischen Teil bilden die juristischen Grundlagen, insbesondere die Gesetze, die den Umgang mit Lebensmitteln regeln. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich der Warenkunde, der auch den Umgang mit Lebensmitteln und die Technologie, die bei der Verarbeitung zum Einsatz kommt, umfasst. Ausgebildet werden die Kontrolleure auch in Bezug auf die Hygiene - von der Betriebshygiene bis hin zur korrekten Abfallbeseitigung. Weil durch unsachgemäße Lagerung und Verarbeitung auch Krankheitserreger übertragen werden können, schließt der theoretische Teil der Ausbildung auch Mikrobiologie und Parasitologie mit ein.

Im praktischen Teil der Ausbildung nehmen die angehenden Lebensmittelkontrolleure an Betriebskontrollen teil. Hier lernen sie, wie sie die Einhaltung von Vorschriften und Bestimmungen im Alltag überprüfen können und wie sie korrekt Auskünfte einholen, ihre Aufzeichnungen führen und bei der Anzeige einer Ordnungswidrigkeit oder gar bei der Verfolgung einer Straftat vorgehen müssen. 
 

Welche Voraussetzungen muss ein Lebensmittelkontrolleur erfüllen?

Für die Zulassung zum Lehrgang gelten strenge Kriterien, die jedoch nicht bundesweit einheitlich sind. Üblicherweise benötigen angehende Mitarbeiter in der Lebensmittelkontrolle für den Lehrgang den Meisterbrief in einem Beruf aus dem Lebensmittelhandwerk. Zugelassen werden können aber auch Lebensmitteltechniker oder Betriebswirte aus der Gastronomie
 

Welche Karrierechancen haben Lebensmittelkontrolleure?

Weil es sich beim Lebensmittelkontrolleur bereits um einen Weiterbildungsberuf handelt, sind die weiteren Karrierechancen eher beschränkt. Er kann beispielsweise gezielt an Fortbildungen teilnehmen, um sich auf einen bestimmten Teilbereich wie Lebensmittel- und Küchenhygiene oder Getränke und Brauereiwesen zu spezialisieren. Sofern ein Lebensmittelkontrolleur die Berechtigung zum Besuch einer Hochschule besitzt, kann er auch ein Studium anschließen. Hier empfehlen sich besonders Studiengänge wie Tiermedizin, Lebensmittelchemie oder Ernährungswissenschaften.

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