Was ist Künstliche Intelligenz?

Der Begriff Künstliche Intelligenz bezeichnet Techniken, mit deren Hilfe ein Computer Aufgaben erledigen kann, für die ein Mensch normalerweise seine Intelligenz benötigt. Künstliche Intelligenz bedeutet per Definition beispielsweise die Aufnahme von Informationen oder Daten in einer Art und Weise, die der menschlichen Wahrnehmung oder den menschlichen Sinnen ähnelt. KI kann diese Informationen und Daten verstehen und darauf basierende Handlungen einleiten. Schließlich – und das ist ein zentrales Merkmal – ist Künstliche Intelligenz in der Lage, auf Basis der erhaltenen Informationen selbstständig zu lernen.
 

Schwache und starke KI

Künstliche Intelligenz ist kein neues Thema. Die Statistik beschäftigt sich seit mehr als 60 Jahren damit. Doch erst die jüngsten Entwicklungen im Rahmen der digitalen Transformation (immer ausgefeiltere Algorithmen, neue Speichermöglichkeiten und vieles mehr) haben jene Anwendungen ermöglicht, die wir als Künstliche Intelligenz bezeichnen.

Sprechen wir heute von Künstlicher Intelligenz, beziehen wir uns damit auf die sogenannte „schwache“ Künstliche Intelligenz, die zwar selbstständig lernt und agiert, aber nicht autonom entscheidet. Stattdessen folgt sie klaren Regeln und Vorschriften. Die schwache KI ist die Variante, die uns Menschen bei der Lösung einzelner, konkreter Aufgabenstellungen unterstützt.

Ihr gegenüber steht die „starke“ Künstliche Intelligenz, die über (mindestens) die gleichen kognitiven Fähigkeiten wie der Mensch verfügt. Das bedeutet, das System besitzt eine eigene Kognition, also ein Denkvermögen. So kann es komplexe Themenstellungen in ihrer Ganzheit erfassen und bearbeiten. Die starke KI wäre in der Lage, eigenständige Entscheidungen zu treffen und könnte beispielsweise Emotionen sowohl verarbeiten als auch selbst zeigen. Allerdings ist bis dato keine Form von echter starker Künstlicher Intelligenz bekannt.

 


Künstliche Intelligenz in Einkauf und Supply Chain Management

Künstliche Intelligenz wird in Zukunft viele Bereich unseres Lebens verändern. Im Wirtschaftsleben tut sie das bereits. So arbeitet Versandriese Amazon aktuell an einer Technologie für maschinelles Lernen, die Logistikprozesse erleichtern und automatisieren soll. Der japanische Elektrokonzern Hitachi hat eine KI für seine Lagerhäuser entwickelt, die für eine ständige Verbesserung der Arbeitsabläufe zuständig ist. Und ein Start-up aus Hamburg stattet die Lieferkette seiner Kunden komplett mit Sensoren aus, die alle Vorgänge entlang der Supply Chain erfassen und analysieren. Anhand der gewonnenen Daten soll die KI Prozessschritte automatisieren und optimieren.

Auch im strategischen Einkauf bietet KI viele Möglichkeiten. Das Beratungsunternehmen KPMG beispielsweise hat ein Tool entwickelt, das Einkäufer bei der automatisierten Auswertung von verfügbaren Transaktions- und Stammdaten unterstützt. Mithilfe von Lieferantenidentifikation und Autoklassifizierung von Bedarfen zeigen die Daten dabei klare Einsparpotenziale auf.

Eine andere KI kommt zur kontinuierlichen Beobachtung des Marktumfelds zum Einsatz: Ein sogenannter Webcrawler durchforstet anhand von vordefinierten Suchwörtern Onlinequellen nach Trends, Innovationen und Ereignissen im Lieferantenmarkt. Im zweiten Schritt führt die KI selbstständig eine Analyse und Klassifizierung nach Warengruppen oder Themengebieten der ausgewählten Artikel durch.
 

Künstliche Intelligenz: Einkauf intelligent

Künstliche Intelligenz im Einkauf hilft auch dabei, das Vertragswesen genauer und umfassender zu gestalten. Mit Unterstützung von KI können Anwendungen automatisch relevante Geschäftsbedingungen aufzeigen, die an die rechtlichen Anforderungen angepasst sind.

Ebenfalls spannend: KI ist in der Lage, auf Basis von Benchmarking-Daten Vertragskonditionen für einen bestimmten Rohstoff zu ermitteln und anhand der zu erwartenden Mengen- und Vertragsrabatte optimale Preise vorzuschlagen. Andere Anwendungen unterstützen bei der Identifizierung geeigneter Anbieter anhand von Rohstoffkategorie, Region oder Branche. 

Geeignete Einsatzmöglichkeiten für künstliche Intelligenz im Einkauf zu finden, ist also einfach. KI spielt ihre Stärken vor allem dann aus, wenn große Datensätze verarbeitet und analysiert werden müssen. Und das ist im Einkauf praktisch Alltag!