Der Unterschied zwischen Skonto und Rabatt
 

Der Skonto ist ein nachträglicher Preiserlass, den ein Lieferant einem Einkäufer gewährt, wenn dieser einer Rechnung innerhalb einer Skontofrist bezahlt. Diese beträgt meist acht und bis zehn Tage. Lieferanten räumen ihren Kunden eine bestimmte Frist ein, damit diese die erhaltene Ware oder Dienstleistung schneller bezahlen. Der Rechnungsbetrag verringert sich also bei kurzfristiger Zahlung.

Skonto ist nicht mit einem Rabatt zu verwechseln: Ein Mengen- oder Treuerabatt mindert zwar auch den Verkaufspreis, ist aber steuerlich nicht relevant. Ein Skonto hingegen muss buchhalterisch erfasst und versteuert werden.

Wie wird der Skontoabzug berechnet?
 

Zunächst subtrahiert man den gewährten Brutto-Skonto (beispielsweise zwei Prozent) vom Rechnungsbetrag. Dies ergibt den Überweisungsbetrag. Um den Netto-Skonto zu errechnen, zieht man die Umsatzsteuer (19 Prozent) vom Brutto-Skonto ab.

Beispielrechnung:

Rechnungsbetrag          2.000,00 €100 %
– Skonto (brutto)           40,00 €2 %
= Überweisungsbetrag1.960 €98 %

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Skonto (brutto)                 40,00 €   119 %
– Umsatzsteuer              7,60 €19 %
= Skonto (netto)             33,40 €100 %

Skontozahlung lohnt sich fast immer
 

Einkäufer sollten zuschlagen, wenn ein Lieferant Skonto anbietet. Zunächst mögen die eingeräumten zwei bis drei Prozent Skonto nicht nach viel klingen. Übers Jahr betrachtet ergibt sich daraus aber ein sehr attraktiver Preisnachlass. Eine Skontozahlung lohnt sich meistens sogar, wenn für die schnelle Zahlung ein teurer Kontokorrent- oder Betriebsmittel-Kredit aufgenommen wird. Folgendes Beispiel kann das verdeutlichen:

Ein Lieferant räumt einem Einkäufer bei einer Rechnung über 10.000 Euro (netto) und einem Zahlungsziel von 30 Tagen zwei Prozent Skonto ein, wenn dieser die Rechnung innerhalb von zehn Tagen zahlt. Der Einkäufer kann also bei einer schnellen Zahlung 200 Euro sparen. Überzieht der Einkäufer für die restlichen 9.800 Euro für 20 Tage sein Firmenkonto und zahlt dafür 12,5 Prozent Jahreszins für das Kontokorrent, entspricht dies 68 Euro Zinsen. Der Einkäufer hat so allerdings immer noch 132 Euro gespart. Überzieht der Einkäufer nicht sein Konto, sondern nimmt stattdessen für die Finanzierung einen Betriebsmittel-Kredit auf, für den die Bank sechs Prozent Zinsen verlangt, kostet den Einkäufer das 33 Euro. Er spart dann sogar 167 Euro.

Als Faustregel gilt: Solange der Zinssatz des Kontokorrent- oder Betriebsmittel-Kredits bis knapp unter 38 Prozent liegt, lohnt es sich, das angebotene Skonto zu nutzen.

 


Skonto in Europa: Andere Länder, andere Sitten
 

Zahlungs- und Rechnungskonditionen variieren stark von Land zu Land. So ist Skonto in europäischen Ländern wie beispielsweise in Finnland, Griechenland, Irland, Norwegen, Lettland, Polen, Schweden, Spanien, Tschechien, Ungarn und der Schweiz nicht üblich. Auch in den USA, Brasilien, Indien, Russland, Hongkong, Algerien, Argentinien, Malaysia, Südkorea und Israel bieten Lieferanten keinen Preisnachlass für eine schnelle Rechnungsbegleichung.

Lieferanten in Belgien, Deutschland, England, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Portugal räumen ihren Käufern hingegen in der Regel zwei Prozent Skonto ein. Besonders attraktiv für Einkäufer sind Dänemark (vier Prozent Skonto) und Italien (2,5 Prozent Skonto). Große Unterschiede gibt es auch bei den Zahlungsfristen. Während diese beispielsweise in Norwegen und Finnland sehr kurz sind (14 beziehungsweise 15 Tage), können sich Einkäufer in Argentinien bis zu 365 Tage Zeit lassen, um ihre Rechnung zu begleichen.

Fazit
 

Über das Jahr gerechnet lohnt es sich, die Möglichkeit einer Skontozahlung in Anspruch zu nehmen. Wie unser Beispiel oben zeigt, kann es dabei sogar sinnvoll sein, für die Erfüllung des früheren Zahlungstermins einen Kredit bei der Bank aufzunehmen. Nämlich dann, wenn der Effektivzinssatz des Lieferantenkredits über dem Kreditzinssatz der Bank liegt.