Blockchain: Game Changer in der Logistik?

Die Blockchain wird Lieferketten und die gesamte Logistik verändern – in diesem Punkt sind sich fast alle Experten einig. Doch auch Mitte des Jahres 2021 hat sich die Technologie, die mehr Sicherheit, Transparenz und eine höhere Effektivität verspricht, noch immer nicht flächendeckend etabliert.

Eine Blockchain ist eine dezentrale, öffentliche Datenbank, die für alle Teilnehmer zugänglich und gleichzeitig fälschungssicher ist, da jede Veränderung transparent erfasst wird. In der Logistik kann die Blockchain den Teilnehmern einer Supply Chain jederzeit Einblick in den genauen Standort der Produkte in Echtzeit gewähren. Die Daten sind manipulationssicher, und sogar Zahlungsvorgänge könnten automatisiert ablaufen.

Doch langsam, aber sicher legen immer mehr Unternehmen aus der Logistikbranche ihre Zurückhaltung ab und integrieren die Blockchain in ihre Geschäftsaktivitäten. Diverse Use Cases zeigen, welches Potenzial in der Verwendung der Blockchain liegt und wie Unternehmen konkret davon profitieren können.
 


Blockchain in der Logistik: 4 Use Cases

1. IBM und Maersk: Automatisierung des globalen Handels

Das IT-Unternehmen IBM und die Reederei Maersk haben in Zusammenarbeit die Blockchain-Lösung TradeLens entwickelt. Mithilfe dieser Technologie soll der globale Handel automatisiert werden. Alle Teilnehmer der Lieferkette erhalten eine detaillierte gemeinsame Sicht auf Transaktionen sowie Versanddaten und Versandpapiere, gleichzeitig ist der Datenschutz gesichert. IoT- und Sensordaten sorgen für Temperatur- und Gewichtskontrollen von Containern. In der Praxis verspricht die Nutzung der Blockchain sowohl eine schnellere und unkomplizierte Handelsdokumentation als auch signifikant sinkende Kosten.

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2. retraced: Transparente Lieferketten und nachhaltige Mode

Das deutsche Start-up retraced unterstützt Modeunternehmen dabei, mithilfe der Blockchain-Technologie mehr Transparenz in ihre Supply Chain zu bringen und die Modewelt dadurch nachhaltiger zu machen. Das Unternehmen hat den Ansatz, Lieferketten zu schaffen, die bessere Arbeitsbedingungen und nachhaltigere Herstellungspraktiken in allen Branchen fördern. Für diese Vision gewann das im Oktober 2019 gegründete Unternehmen den Sonderpreis Digitalisierung in der Kategorie Start-ups im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2020.

3. GrainChain: Optimierung landwirtschaftlicher Lieferketten

Das Agrartechnologie-Unternehmen GrainChain will mithilfe einer Cloud-basierten Blockchain-Plattform die komplexen Herausforderungen der landwirtschaftlichen Lieferketten meistern. Die Technologie erlaubt es den Teilnehmern, die Güter vom Erzeuger bis zum Verbraucher rückverfolgen zu können und liefert zuverlässige Daten über die Herkunft der Lebensmittel. Der Zahlungsprozess wird vereinfacht, und Produzenten können höhere Erträge generieren. Bisher ist GrainChain hauptsächlich in Nord- und Mittelamerika aktiv, will seinen Geschäftsbereich jedoch auch nach Südamerika ausdehnen.

4. AEB und IML: Blockchain-basierte Zolllösung

Das Logistik-IT-Unternehmen AEB und das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) wollen eine durchgängig digitale und weitestgehend automatisierte Zollabwicklung etablieren. Die verwendete Blockchain-Technologie soll es ermöglichen, digitale Vorgänge und Dokumente für alle Beteiligten sicher zu hinterlegen und in Echtzeit zu aktualisieren. Damit wären die Informationen beispielsweise für Exporteure (Warenversender), Importeure (Warenempfänger), Logistikpartner, Transportunternehmen, Zollbroker und Zollbehörden jederzeit transparent einsehbar.

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