Die mechanischen und metallurgischen Eigenschaften auftraggeschweißter Werkstücke werden im Wesentlichen von drei Faktoren bestimmt: dem Aufmischungsgrad, der Qualität des Auftragwerkstoffes und der Güte der Auftragschicht. Durch die verwendete spezielle Software wird das Einhalten der für die Auftragschweißoperation festgelegten Parameter sichergestellt, z.B. bezüglich der Brenner- und Werkstückbewegung, der Schweißstromstärke und der Drahtzugabe, um nur einige zu nennen. Sie erlaubt es auch, verschiedene Funktionen zu synchronisieren.
Die bei der Entwicklung des Orbitalschweißens und der Prozessautomatisierung gewonnenen Erfahrungen konnten erfolgreich auf die unterschiedlichen Varianten des WIG-Auftragschweißen von Zwischen- und Schutzschichten übertragen werden, wobei sich besonders hohe Abschmelzleistungen durch den Einsatz des TIGer-Verfahrens mit Bikathodenbrenner verwirklichen lassen.
Für die Auftragschweißoperationen können zwei unterschiedliche, sehr gut beherrschbare Prozessvarianten eingesetzt werden:
• WIG-Auftragschweißen mit Kaltdrahtzusatz, wobei die zum Aufschmelzen des Zusatzwerkstoffes notwendige Energie von dem WIG-Lichtbogen geliefert wird
• WIG-Auftragschweißen mit Heißdraht, wobei der Heißdrahtstrom, der den Zusatzdraht durch den Effekt der Jouleschen Stromwärme aufheizt, von einer gesonderten Stromquelle geliefert wird
Das WIG-Heißdrahtauftragschweißen kann auch mit einem Bikathodenbrenner durchgeführt werden. Aufgrund der beiden sehr nahe beieinander angeordneten Wolframelektroden, die unabhängig voneinander mit Gleichstrom versorgt werden, bildet sich ein einziger Lichtbogen. Dabei kann durch entsprechende Ausrichtung der Elektroden eine außergewöhnlich hohe Lichtbogenintensität erreicht werden, wodurch in Verbindung mit dem in geeigneter Weise zugeführten Draht sehr hohe Produktivitätssteigerungen des WIG-Auftragschweißens möglich werden.