Kurz nacheinander versammelten sich drei englische Teedosen, sogenannte tea caddies, zur Restaurierung. Die Form und Austattung ist dabei sehr variantenreich, wie sich schon im Kleinen hier sehen läßt.
Detaillierte Objektbeschreibung und Bilder
Zunächst ist da eines in streng rechteckiger Form mit flächigem Palisander als Furnier. Akzente setzen hier beim Äußeren ein cross banding aus Palisander und ein umlaufendes Furnierband aus einem hellen Maserholz. Als Einfassung für die verschiedenen Furnierflächen dienen helle und dunkle Furnieradern (ev. Buchsbaum und ev. Ebenholz). Im Innern finden sich drei Fächer: Die äußeren Teebehältnisse mit je einem Deckel aus Mahagoni und einem kleinen Beinknopf als Handhabe und das mittlere Fach, in dem ehemals die mixing bowl (ein Glasbecher zum Mischen unterschiedlicher Tees) ihren Platz hatte.
Die beiden anderen tea caddies folgen in ihrer äußeren Form einem Sarkophag. Das kleinere fällt durch seinen starken hell/dunkel-Kontrast auf. Dies ist durch die Furnierung der meisten Flächen mit hellem Holz (Ahorn oder Platane, bei englischen Antiquitäten oft durch den Begriff „sycamore“ vereinheitlicht) mit seinen charakteristischen, vielen breiten Spiegeln (Holzstrahlen) und dem dunklen Palisander und Ebenholz für die abgeschrägten Flächen des Deckels, die Adern und das zentrale, rautenförmige Schlüsselschild bedingt. Die kleineren Dimensionen dieses Caddys ergeben sich durch das Hinweglassen der mixing bowl, sodass nur zwei Teefächer nebeneinander liegen. Beide Fächer sind noch mit einer alten Zinnfolie (Stanniol) ausgelegt und werden mit aufgelegten Deckeln aus Mahagoni verschlossen. Die vier vergoldeten Kugelfüßchen runden die Eleganz der Teedose ab.
Das dritte tea caddy folgt auch der Sarkophagform. Es ist flächig mit Mahagoni furniert; helle Furnieradern sorgen hier besonders an den Korpuskanten ebenso für eine Akzentuierung wie die beiden Beschläge: das (nach der Restaurierung deutlich sichtbar) feuervergoldete Schlüsselschild und die Handhabe auf dem Deckel. Im Inneren ist wieder die Dreiteilung mit zwei separat entnehmbaren Teebehältern links und rechts und dem mittigen Raum für die mixing bowl zu finden. Beide Deckel der Teebehälter sind fix mit diesen verbunden, ein kleines eingelassenes Scharnierband ermöglicht aber dennoch das Öffnen.
Obwohl aus unterschiedlichen Herkünften wiesen die drei Teedosen zusammen sehr ähnliche Zustände vor der Restaurierung auf: es fehlten kleine Partien in der Furnierung; an den hellen oder dunklen Adern ließen sich Fehlstellen erkennen; das insgesamt noch sehr dicke (d.h. es wurde in der Vergangenheit die Oberfläche nicht oder nur kaum bei einer Aufarbeitung geschliffen) Furnier war an einigen Stellen vom Blindholz gelöst. Bei dem oben zuerst beschriebenen caddy mit der Furnierung aus Palisander fehlte zudem die Halterung für die mixing bowl in dessen mittlerem Fach Die Überzüge waren größtenteils verschmutzt und krepiert. Die beiden sarkophagförmigen Caddies wurden in der Vorzeit vermutlich mit viel Wachs eingerieben, sodass bei dem hellen Caddy vergraute Krusten an den Flächenrändern durch zusätzliche Schmutzablagerung übrig blieben. Bei dem mahagonifurnierten Caddy war besonders das Schlüsselschild mit einer dicken Schicht aus einem lösungsmittellöslichen Bindemittel überzogen, sodass zunächst die flächige Vergoldung nicht zu erkennen war.
Die oben beschriebenen Schäden in der hölzernen Ausstattung der Caddies wurde behoben: gelöste Partien mit unterpritzem Glutinleim fixiert und