Im Maschinen- und Gerätebau kommt neben den Wälzlagern den Gleitlagern die größte Bedeutung zu. Gleitlager sitzen direkt auf der Welle; ihre äußere Oberfläche wird an einem Gehäuse befestigt. Die zueinander beweglichen Teile haben direkten Kontakt und gleiten aufeinander. Der dadurch verursachte Gleitwiderstand wirkt dagegen. Dieser Widerstand muss so gering wie möglich gehalten werden. Dies geschieht durch Schmierung oder durch Erzeugen eines Schmierfilms, der die beiden Kontaktflächen voneinander trennt. Durch den Gleitwiderstand wird die Bewegungsenergie in Wärmeenergie umgesetzt. Diese fließt durch alle Lagerteile und muss ausgeleitet werden. Eine gehärtete und fein geschliffene Welle bietet die optimale Lauffläche der Gleitlager.
Die gängigsten Werkstoffe für Gleitlager sind Bronze, Stahl und Kunststoff.
Sinterbronze-Gleitlager
Sinterbronze-Gleitlager bestehen aus gesintertem Material, in dessen Poren das Öl für die gesamte Lagerlebensdauer eingelagert ist. Zwischen Lager und Welle baut sich bei Betrieb ein Ölfilm auf. Mit zunehmender Betriebsdauer steigt die Temperatur im Gleitlager. Da die Wärmeausdehnung des Öls größer ist als die des Lagermetalls, wird zusätzliches Öl in den Lagerspalt gedrückt. Bei erhöhter Umfangsgeschwindigkeit wird die Schmierung hydrodynamisch. Sinterbronze-Gleitlager sind weitgehend korrosionsbeständig, sehr wärmeleitfähig und antimagnetisch.