Kamerabasierte Sendungsverfolgung hat viele Vorteile

Moderne Track-and-Trace-Systeme sind in der Supply Chain mittlerweile alternativlos. Sinnvoll ist deren Einsatz nicht nur, wenn die Waren per Spedition durch die ganze Welt transportiert werden, sondern auch in den Logistikhallen vor Ort. Denn diese werden immer größer und die Vorgänge dort immer komplexer. Wer diese Prozesse beschleunigen kann und möglichst fehlerfrei hält, spart an Lagerkosten.

Videomanagementsysteme helfen, die Waren zu orten, sie schnell an ihren Bestimmungsort transportieren zu lassen und Fehlverladungen zu vermeiden. Ebenfalls wird die Suchzeit nach Sendungen sowie Artikeln verringert und die Warenabfertigung beschleunigt. Informationen zu neuen Sendungen, freien Stellplätzen und genereller Verfügbarkeit werden automatisch in Echtzeit verarbeitet.

Vermisste Lieferungen können lokalisiert werden, wodurch das Haftungsrisiko sinkt. Auch zur Abschreckung und Aufklärung von Diebstählen trägt eine digitale Videoüberwachungslösung bei. Zudem lässt sich die Ware nicht bloß lokalisieren: Durch die kamerabasierte Technik sind auch Größe und äußerlicher Zustand der Sendung erkennbar. Die genauen Maße der jeweiligen Packstücke vor Augen zu haben, ermöglicht eine optimale Planung und Auslastung der verfügbaren Lieferfahrzeuge und Lagerräume.
 


Wie die Ortung funktioniert

Befinden sich Sendungen in Lastwagen, Schiffen oder auf der Schiene, hilft die satellitengesteuerte Ortung per GPS, die Waren zu finden. Ganz ähnlich läuft die Peilung in Logistikhallen ab, nur dass Antennensysteme die Aufgabe der Satelliten übernehmen – sogenannte Indoor-Positioning-Systeme (IPS). Diese sind klein und leistungsstark und werden an verschiedenen Stellen in der Halle installiert. Dort tauschen sie Informationen mit verbundenen Objekten über verschlüsselte Signale aus und ermöglichen eine exakte Standortbestimmung.

Mobile Scanner, die die Barcodes der Packstücke lesen, werden mit RFID-Transpondern ausgestattet. Das IPS ermittelt meist über Funklaufzeit die Distanzen zwischen Scanner und Antennensystem und errechnet daraus die Position der gescannten Ware. Über eine Software lässt sich dann bei Bedarf ein Bewegungspfad abrufen, der die lückenlose Warenverfolgung ermöglicht.  Die Videoaufzeichnungen der zuvor installierten Kameras werden schlussendlich mit den Scan- und Ortungsdaten verknüpft. So können die gewünschten Bilder innerhalb des gesamten Videomaterials auf Knopfdruck gefunden werden.
 

Etablierte Systeme verschiedener Anbieter

Diverse Unternehmen bieten Videomanagement-Lösungen für die Warenlogistik an:
 

  • Die Deutsche Industrie Video System GmbH (DIVIS) entwickelt und vertreibt europaweit Systemlösungen für die visuelle Sendungsverfolgung in Waren- und Umschlagslagern. Die spezielle Logistik-Videolösung sorgt für bildgesteuerte Recherche und Verfolgung palettierter Warensendungen. Über die Eingabe einer Sendungsnummer in die Recherchemaske bekommen Kunden in Echtzeit die relevanten Bilder angezeigt.
  • Die Solcon Systemtechnik GmbH konzipiert, entwickelt und liefert Lösungen auf dem Gebiet der RFID- und Ortungstechnik. Beim Scannen der Ware wird mittels Funkortung gleichzeitig deren Position in Echtzeit ermittelt. Diese Ortungsdaten lassen sich mit den Videoaufzeichnungen verknüpfen, sodass das gesamte Videomaterial automatisch gefiltert und die Suche nach der benötigen Sequenz deutlich verkürzt wird.
  • Die SIS Evosoft EDV GmbH setzt ihren Schwerpunkt eigentlich auf den Bereich Personalmanagement, hat mit der Seetec Logistiklösung aber auch ein Tool entwickelt, um Warenströme in Lagern per Video zu überwachen. Die Integration der Video- und Prozessdaten wird durch Anbindung von ERP- oder Lagermanagementsystemen gewährleistet