Glatte Rakelwellen
Hydrodynamische Dosierung
Bei der Dosierung arbeiten glatte Rakelwellen – analog zu Streichklingen – nach dem hydrodynamischen Prinzip: Entscheidend für die Menge des Auftrags ist der Druck in der Dosierzone.
Dieser Druck folgt den Gesetzen der Strömungsmechanik:
Maschinengeschwindigkeit
Geometrie (Durchmesser) des Dosiersystems
Farbrheologie
Bei einer Erhöhung der Maschinengeschwindigkeit um 100 m / min kann sich das Strichgewicht um knapp 10 % von 8 g / m² auf 8,8 g / m² erhöhen.
Größere Durchmesser führen ebenfalls zu höheren Strichgewichten: 5 mm Durchmesser-Zuwachs bringen ca. 10 % mehr Strichauftrag.
Meist ist die Farbrheologie bzw. der Feststoffgehalt die dominante Größe für das Auftragsgewicht: Eine „relativ“ kleine Anhebung des Feststoffgehalts um ca. 3 % kann das Auftraggewicht um ca. 50 % erhöhen.
Stabile Produktionsbedingungen sind in der Praxis nur bei vergleichsweise hohen Anpressdrücken möglich. Wird die Auftragmenge über einen zu geringen Anpressdruck erhöht, treten Schwankungen im Auftragsgewicht auf.
Anwendungsbeispiele für glatte Rakel
Vorstrich bei grafischen Papieren mit der Filmpresse
Hier werden glatte Rakelwellen mit Durchmessern von 15 bis 38 mm bevorzugt. Insbesondere bei hohen Maschinengeschwindigkeiten und höchsten Feststoffgehalten haben sich glatte Rakelausführung durchgesetzt.
In der Praxis können verchromte Rakel Standzeiten von ca. zwei Wochen erreichen. Bei keramikbeschichteten Rakeln beträgt die Standzeit bis über vier Wochen.
Profilierte
Rakelwellen
Volumetrische Dosierung
Als volumetrische Dosierung wird die Dosierung mit profilierten Rakelwellen bezeichnet. Während des Dosiervorgangs berühren die Spitzen des Profils nahezu die Papierbahn bzw. die Auftragswalze. Die Geometrie des Profils, also der Rillenquerschnitt und -abstand, bestimmt die exakte Auftragsmenge.
Zudem hat die Profilgestaltung Einfluss auf die Qualität des Auftrags sowie auf die Standzeit. Auf Basis unserer Erfahrungen lässt sich das Profil für jeden Anwendungsfall optimieren. Wir bieten Profile für einen Dosierbereich von 3 - 150 ml / m an – also auch für die gängigsten Dosierungen von 15 - 50 ml / m.
Bei profilierten Rakeln dient die Anpresskraft weniger zur Einstellung der Auftragmenge als zur Verschleißkompensation. Idealerweise wird direkt nach der Installation einer neuen Dosiereinheit ein hoher Anpressdruck gefahren und dieser kontinuierlich bis zum Erreichen des Mindestdrucks reduziert. So bleibt die Auftragsmenge bei maximaler Standzeit des Dosiersystems konstant.
Unsere Versuchsreihen, Laborauswertungen und jahrzehntelange Erfahrung ermöglichen es unseren Kunden, ihre Auftragsprozesse gezielt zu optimieren:
höhere Gleichmäßigkeit im Auftrag = höhere Qualität
längere Standzeiten = mehr Wirtschaftlichkeit
intelligentere Konstruktion = neue Möglichkeiten für innovative Papier-Produkte
Anwendungsbeispiele für Profilrakel
Oberflächenleimung mit der Filmpresse
Sicherlich die wichtigste Anwendung für die profilierte, verchromte Rakelwelle mit einem Durchmesser von 10 bis 15 mm. Im Gegensatz zur glatten Rakelwelle ist die profilierte Welle in einem äußerst großen Viskositätsbereich einsetzbar, womit sie sich bestens für sehr niedrigviskose Stärkelösungen eignet. Standzeiten von bis zu vier Wochen im 24