In der Regel sind nicht die Vögel selbst, sondern Begleitumstände, die durch ihr Vorhandensein auftreten, das Problem: Sie sind Wirtstieren von Flöhen und Milben, die in Wohnungen und Büros eindringen. Sie werden zum Hygieneproblem, wenn sie in die Nähe gelagerter Lebensmittel gelangen. Sie können Krankheitserreger übertragen. Im Kot können verschiedene Pilze und Bakterien enthalten sein, z.B. EHEC oder Salmonellen. Die im Kot enthaltende Harnsäure verursacht ernsthafte Schäden in der Bausubstanz. Die Beseitigung der Verschmutzungen an Fassaden oder auf Dachböden erfordert einen hohen Reinigungsaufwand.
Im Zentrum der humanen Vogelabwehr steht die Taubenvergrämung bzw. Taubenabwehr. Die verwilderten Haustauben in unseren Städten sind verwandt mit den Felsentauben. Felsentauben stammen aus Trockengebieten Nordafrikas und des mittleren Ostens. Hierdurch erklärt sich ihre Affinität zu den aus Gebäuden bestehenden "Steinwüsten" unserer Städte.
Genügsamkeit, Intelligenz, Anpassungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und Fruchtbarkeit kennzeichnen die Stadttauben.
Weil die Nahrungszufuhr in den Städten nur bedingt zu reduzieren ist, muss sich die Bekämpfung oder besser "Vergrämung" auf bauliche Maßnahmen und Ähnliches konzentrieren. Sämtliche bauliche Maßnahmen sollten sowohl ästhetischen als auch denkmalpflegerischen Aspekten Rechnung tragen. Unsichtbarkeit ist das Ziel.
Zum Einsatz kommen wartungsarme, bzw. auf Jahre hinaus wartungsfreie Spanndraht-, Spike-, oder Netz-Systeme. Die Materialien sind UV-beständige Kunststoffe oder Edelstahl. Spezielle Spanndrahtsysteme arbeiten mit elektrischen Spannungen.
Welche der vorhandenen Systeme zum Erfolg führen, hängt von den Bedingungen ab, unter den die Vögel auftreten: Es ist ein Unterschied, ob vereinzelt landende Tauben, ganze Taubenschwärme von ihren Beobachtungsplätzen, oder Tauben von ihren Nistplätzen vertrieben werden müssen. Der "Befallsdruck" beeinflusst entscheidend, welche Maßnahmen ergriffen werden.
In Gebäuden, Warenlägern, Produktionsstätten, auf Flugplätzen, Mülldeponien, Stromumspannwerken, Dächern, Bäumen und sonstigen Plätzen können je nach spezieller Befallslage akustische, optische und chemische Vergrämungsverfahren zum Einsatz kommen.
Die akustischen, optischen und chemischen Verfahren können insbesondere bei folgenden Vogelarten erfolgreich sein: Elstern, Krähen, Sperlinge, Stare, Schwalben und auch bei Mauerseglern.