Aufbau einer Einzelwindanlage in Schönwalde

Höchste Konzentration! Die Hand des Kranführers liegt fest am Joystick. Sein Blick fixiert die Höhenanzeige. 149 Meter über dem Boden schwebt das gewaltige Rotorblatt einer neuen Windkraftanlage. Der Bladegripper, ein spezielles Anschlagmittel für die Blätter, hält die 32 Tonnen sicher im Griff. Vorsichtig schwenkt der Kranausleger in der Rüstvariante LSL+LF seine Last an die Nabe am Maschinenhaus. Von unten halten zwei 4-Mann-Teams den 68m langen Riesen mit Seilen auf Kurs. Ein gigantisches Tauziehen. Das perfekte Zusammenspiel zwischen Kranführer, Bodenteam und Monteuren auf dem Turm ist entscheidend. Jetzt gilt´s! Die letzten Meter… Zentimeter… dann stop! Das Rotorblatt sitzt! Die Montage beginnt. Seit fünf Tagen ist das Team von MAXIKraft für die Vestas Wind Systems A/S im Einsatz. Der Windpark Schönwalde/Waldow bekommt Nachwuchs. Eine neue Anlage vom Typ V136 wird 60km südlich von Berlin aufgestellt. Bis zu 118 Tonnen schwere Großteile hievt MAXIKraft mit dem Schwerlastkran Terex CC3800 auf Position. Ärgster Gegenspieler ist diesmal ironischerweise der Wind. Bei einer Stärke von 11m/s musste die Montage am vierten Tag unterbrochen werden. Erst bei morgendlicher Flaute ab 4 Uhr früh ging es an den Endspurt. Mit einem extra langen Ausleger konnte das MAXIKraft-Team auch eine Erhöhung des Fundaments von 2 Metern locker meistern. Der Aufbau einer Windkraftanlage vollzieht sich in drei Etappen. Für die einzelnen Bauteile bringt MAXIKraft unterschiedliche Rüstvarianten an den Start. Als erstes erfolgt die Aufstellung der Bodenelemente und des Stahlturms. Dazwischen liegt ein Umbautag zur Verlängerung des Kranauslegers vom SSL 1(102m) auf den LSL+LF (150m + 12m). In der zweiten Phase plaziert der Terex CC3800 die Turmteile auf den Mast. Das Maschinenhaus (72t), der Triebstrang (53t) und die Nabe (35t) bilden den Kopf der Anlage. Das eigentliche Einsetzen des Triebstrangs dauert nur eine Viertelstunde. Mit dem fliegenden Auge einer Kameradrohne überwacht MAXIKraft das präzise Aufsetzen des kolossalen Triebstranges, der später den Strom erzeugen wird. Abschliessend fixieren die Monteure die drei Rotorblätter an der Nabe und fertig ist die Laube. Der Ausblick vom Maschinenhaus ist atemberaubend. Die neue V136-Anlage steht! Im goldenen Licht der untergehenden Sonne schimmert ganz in der Nähe die gigantische Kuppel des „Tropical Island“. Vom Turm der Windkraftanlage aus wirkt sie fast schon winzig. Trotz Wind und Wetter war der Auftrag ein voller Erfolg. Die neue V136 bringt schon bald eine Leistung von bis zu 3,45 MegaWatt.