Der herausnehmbare Zahnersatz dient als Wiederherstellung von Kaufunktion und Ästhetik bei Verlust aller Zähne im Ober- und Unterkiefer. Die Fertigung erfolgt wegen vieler Vorteile betreffs Modellanalyse und die Festlegung statisch günstigster Bereiche für die Innen- und Außenkorrekturen nach dem Tif-Verfahren. TiF-Prothetik steht für „Totalprothetik in Funktion“.
Im ersten Schritt wird das Unterkiefermodell mit dem Einrichtschlüssel mittelwertig in den Artikulator eingesetzt.
Nach Bissregistrierung erfolgt in einem weiteren Schritt die Zuordnung des Oberkiefermodells in den Artikulator. Im Oberkiefer wird die Mitte der Papilla incisiva markiert und die Positionierung der zentralen Inzisiven bestimmt. Das ermöglicht die weitere
Zahnaufstellung. Die Aufstellung der Zähne erfolgt nach der Modellanalyse und zwar paarweise der unteren vor den oberen Zahnreihen. Besonders wichtig ist die Positionierung der Prämolaren (der sogen. Vierer-Position). Sie befinden sich im Unterkiefer im Bereich der Verlängerung der Wangenbändchen auf dem Kiefernkamm (oder dicht dahinter) und im Oberkiefer an den Enden der großen Gaumenfalte eine Prämolarenbreite hinter der vermutlichen Position der Eckzähne.
Die untere Zahnfront steht auf der Kieferkammmitte. Die unteren
Schneidezähne sind nach vestibulär gekippt und bleiben unterhalb der Mitte der Umschlagfalte. Die unteren
Eckzahnspitzen überragen die Okklusionsebene um 1mm. Ihre distalen Schneidekanten werden stark nach lingual gedreht.