Sprinkleranlagen sind automatische Feuerlöschanlagen, die zum vorbeugenden Brandschutz eingesetzt werden. Sie finden Verwendung in Sonderbauten wie Hochhäusern, Geschäftshäusern, Kaufhäusern, Industrieanlagen, Versammlungsstätten und Tiefgaragen.
Sprinklerköpfe wurden im Jahre 1874 vom Amerikaner Henry S. Parmalee erfunden. Ursprünglich waren die Wasseraustrittsdüsen mit einem Metallplättchen verschlossen, das durch eine Vorrichtung mit Schmelzlot gehalten wurde. Bei Erreichen einer bestimmten Temperatur schmilzt das Lot, das Metallplättchen wird freigegeben und Wasser tritt aus.
Mehrere Wasseraustrittsdüsen, auch Sprinklerköpfe genannt, werden an der Raumdecke oder im oberen Bereich der Seitenwände angebracht. Sie sind mit Glasampullen verschlossen, die mit gefärbter Spezialflüssigkeit gefüllt sind. Bei einem Feuer erwärmt sich die Flüssigkeit, dehnt sich aus und die Ampullen zerplatzen. Dadurch werden die Düsen geöffnet und Wasser tritt aus dem Sprinklerrohrnetz aus.
Die Sprinklerzentrale kontrolliert den konstanten Wasserdruck innerhalb des Systems. Bei einem erkennbaren Druckabfall öffnen sich spezielle Ventile und Pumpen starten, um Wasser aus Tanks oder einem Wasseranschluss mit hohem Druck in das Sprinklersystem zu pumpen. Das Wasser löscht oder minimiert den Brand.
Das Rohrnetz und die Wasserversorgung sind so dimensioniert, dass nur für eine bestimmte Anzahl von Sprinklerköpfen Wasser zur Verfügung steht. Wenn mehr Sprinklerköpfe öffnen als vorgesehen, sinkt die Wirksamkeit der Anlage.
Um ein Übergreifen eines Vollbrands auf den geschützten Abschnitt eines Gebäudes mit Sprinkleranlage zu verhindern, muss zwischen Bereichen ohne und mit Sprinkleranlage eine feuerbeständige Abtrennung errichtet werden. In frostgefährdeten Bereichen kommen Trockenanlagen zum Einsatz, bei denen das Rohrleitungsnetz mit Druckluft gefüllt ist und erst nach dem Auslösen eines Sprinklerkopfes mit Wasser gefüllt wird.
Sprinklerzentralen sind häufig an Brandmeldeanlagen angeschlossen und lösen bei einem erkannten Druckabfall einen Feueralarm aus. Dieser wird an die entsprechenden Hilfsstellen weitergeleitet.
In Deutschland erfolgt die Auslegung von Sprinkleranlagen in der Regel nach der Vorschrift VdS CEA 4001. Die amerikanischen Standards der NFPA – in abgewandelter bzw. weiterentwickelter Form der Richtlinien auch FM Standards – finden auch bei deutschen Genehmigungsbehörden zunehmend Akzeptanz. Die Auslegung richtet sich nach der Brandgefahr im zu schützenden Bereich und umfasst die Festlegung der Wasserbaufschlagung des Brandherdes, der Wirkzeit und des Abstands zwischen den Sprinklerköpfen.