Die Orgel der evangelischen Kirche in Welver stammt aus dem Augustinerinnen Kloster St. Walburgis in Soest. Dieses wurde 1166 zum ersten Mal erwähnt und bereits einige Jahre vorher gegründet. Seit der Reformation wurde es simultan genutzt und später in ein freiweltliches Damenstift umgewandelt.
Von den Orgeln der Klosterkirche St. Walburgis erfahren wir, dass 1732 das vorhandene Instrument schon seit längerer Zeit nicht mehr zur Begleitung des Gesanges ausreichte. Am 19. August 1732 beschloß daher das Stifterkapitel, eine neue Orgel anzuschaffen und den Auftrag an Johann Patroklus Möller zu vergeben. Er hatte sich bereiterklärt, die alte Orgel zu übernehmen und außerdem Korn und andere Viktualien als Teil der Bezahlung zu akzeptieren. Die verbleibenden Kosten wurden zum Teil von den Kapitularinnen selbst übernommen. Eine von ihnen, Fräulein von Ludolph, hatte sogar schon eine Jahresrente zur Verfügung gestellt. Man kann davon ausgehen, dass die Orgel um 1733 fertiggestellt war. Die vermutliche Originaldisposition rekonstruierte Rudolf Reuter bei seinen Untersuchungen anlässlich der Restaurierung der Orgel 1968: