Das PlaTeG-PulsPlasma®Nitrieren/-Nitrocarburieren ist ein Plasmanitrierverfahren zur Erhöhung der Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit von Bauteilen aus Stahl, Titan und Aluminium
Das PulsPlasma® Nitrieren, insbesondere das Plasma-Nitrieren und Plasma-Nitrocarburieren von verschiedenen Stählen, wird zur Oberflächenbehandlung von Werkstücken zwecks Verschleißschutz eingesetzt. Zur Behandlung im Plasma werden die Teile in eine Vakuum-Behandlungskammer, vom Gehäuse elektrisch isoliert, eingebracht. Bei einem Druck von 50 - 500 Pa wird eine pulsierende elektrische Gleichspannung von einigen hundert Volt zwischen Werkstück und Kammerwand angelegt, wobei das Werkstück kathodisch geschaltet ist. Durch Ionisierung des Prozessgases in der Behandlungskammer entwickelt sich eine stromstarke Glimmentladung. Die elektrisch positiv geladenen Ionen werden zum Werkstück hin beschleunigt und treffen mit hoher kinetischer Energie auf dieses auf. Dabei laufen im Bereich der Oberfläche die folgenden Prozesse ab:
• Abstäuben, Reinigen und Aktivieren der Oberfläche
• Erwärmung durch Absorption der kinetischen Ionenenergie
• Reaktion der hochaktiven Ionen mit dem Grundwerkstoff
• Diffusion der im Prozessgas befindlichen Elemente in das Werkstück hinein
In Abhängigkeit von der Art des Werkstoffs und dem gewünschten Behandlungsziel werden die Behandlungstemperatur und -zeit vorgewählt.
Als besondere Verfahrensvorteile der Diffusionsbehandlung mit Hilfe eines Plasmas können hervorgehoben werden:
• Keine Umwelt- und Sicherheitsprobleme, da weder schädliche umweltbelastende Nitriersubstanzen eingesetzt noch erzeugt werden
• Geringer Gasverbrauch, da durch die Ionisierung das eingesetzte Gas effektiv ausgenutzt werden kann
• Der Aufbau der Nitridschicht kann gezielt gesteuert werden
• Oberflächenteile, die nicht behandelt werden dürfen, können durch Abdeckung geschützt werden
• Stähle mit hohem Chromanteil lassen sich ohne vorhergehende Entpassivierung nitrieren
• Die Werkstücktemperatur kann bei Bedarf sehr niedrig gehalten werden, so daß es auch möglich ist, Kaltarbeitsstähle zu behandeln.