Das Schutzgaslöten stellt eine Ergänzung zur Vakuumlöttechnik dar und findet immer dann Anwendung, wenn eine Hochvakuumatmosphäre für den Fügeprozess ungeeignet ist. Dies ist z.B. dann gegeben, wenn Bauteile oder Lote aus Materialien mit hohem Dampfdruck bestehen. Einen Anwendungsfall stellt das Hochtemperaturlöten von Kupfer-Bauteilen dar. Bei Temperaturen von über 1000°C neigt Kupfer unter Hochvakuumbedingungen zum starken Abdampfen. Durch Einsatz einer Schutzgasatmosphäre (z.B. Argon oder Stickstoff) kann dieser unerwünschte Effekt sicher ausgeschlossen werden.
Ein Anwendungsbeispiel für das Schutzgaslöten ist der Wasserrohrbogen aus Kupfer mit Edelstahlanschlüssen. Bei Löttemperaturen über 1040°C verhindert eine Argon-Atmosphäre das massive Abdampfen des Kupfers.