Durch die Digitalisierung haben sich die Arbeitsbedingungen in den letzten zwei Jahrzehnten stark verändert. Zahlreiche Arbeitsprozesse, die früher viel Zeit beanspruchten, werden heute sehr viel schneller via Tastatur und Mausklick abgearbeitet.

Doch die Verkürzung der Arbeitsschritte hat auch eine Kehrseite. Der Arbeitstag findet immer häufiger nur noch vor dem Computer statt und den Mitarbeitern wird oftmals immer schnelleres Arbeiten abverlangt. Die Folgen sind zunehmende Muskel-Skelett-Erkrankungen und Burnout-Effekte – mit hohem Schaden für Unternehmen und die Volkswirtschaft. Laut Statista beträgt der Wertschöpfungsverlust durch Krankheit in Deutschland 225 Mrd. Euro pro Jahr.

 Ein Umdenken ist also dringend notwendig, denn nur gesunde, leistungsfähige und auch motivierte Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens. Und das beginnt bereits bei der arbeitnehmerfreundlichen Gestaltung des Arbeitsplatzes, der den aktuellen Anforderungen auch wirklich gerecht wird.

Die Arbeitsplatzanforderungen von heute gehen weit über ergonomische Aspekte hinaus
 

Ergonomie lautete lange das Zauberwort und galt früher als die wichtigste Eigenschaft für einen modernen Arbeitsplatz. Allerdings ist das heute nicht mehr ausreichend. Natürlich sind Bürostühle und -tische, die sich ergonomisch dem Halteapparat des Menschen anpassen sowie handfreundlich geformte Computermäuse gute Maßnahmen, um Krankheiten des Skeletts vorzubeugen. Doch sie allein gleichen langes Sitzen, monotone Bildschirmarbeit und daraus resultierende physische und psychische Folgeerscheinungen nicht mehr aus.

Besser ist es, darauf zu achten, dass sich die Mitarbeiter nicht nur in den Pausen regelmäßig bewegen, sondern schon direkt am Bildschirmarbeitsplatz. Einer der wichtigsten Einrichtungsgegenstände für Arbeitnehmer, die viele Stunden im Sitzen arbeiten, sind mittlerweile Büro-Stehtische. Sie können in der Höhe beliebig verstellt werden und geben dem Arbeitnehmer so die Möglichkeit, regelmäßig von der sitzenden in die stehende Position zu wechseln. 

Mit Farben die Produktivität der Mitarbeiter steigern
 

Bei internationalen New-Media-Unternehmen ist es längst Usus, die Arbeitsräume möglichst lebendig zu gestalten. Denn ein kreativ eingerichteter Raum fördert die Kreativität des Arbeitnehmers und dessen innere Bereitschaft, dort länger zu verweilen – so das Credo der Weltkonzerne. Dabei zielen sie mit dieser aus der Arbeitspsychologie stammenden Erkenntnis nicht allein auf eine Leistungssteigerung ihres Teams ab. Sie sind vor allem auch darauf aus, ihre hochqualifizierten Mitarbeiter mit attraktiven Arbeitsplätzen und vielen weiteren Extras davon abzuhalten, einen Jobwechsel auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen.

Dementsprechend sind bei den meisten Silicon-Valley-Firmen die Wände, Bodenbeläge, Vorhänge und Rollos zum Beispiel farbig oder mit grafischen Elementen gestaltet. Statt herkömmlichen, eintönigen Standard-Büroinventars aus schwarzem Holz gibt es zum Beispiel viel Naturholz oder besondere Accessoires wie Sitzwürfel mit buntem Bezug oder hohe Design-Stühle mit Barhocker-Anmutung.

Ein Zuviel an Farbe und extravagantem Design ist natürlich nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Aber es geht natürlich auch sehr viel dezenter. Gezielte Farbakzente und vor allem wohnlicher gestaltete Büros mit Bildern an der Wand, besonderen Pflanzen-Arrangements und hübschen Deko-Elementen sind ein angenehmer Ausgleich zur Bildschirmarbeit und sie tragen auch dazu bei, dass sich Mitarbeiter insgesamt wohler und damit motivierter fühlen, anstehende Aufgaben und Projekte im Büroraum zu erledigen. 

Fensterausstattung: Unbedingt auf ausreichenden Blendschutz achten
 

Ein Sonnenschutz für Fenster scheint bei der Büroeinrichtung erst einmal eher nebensächlich zu sein. Blendendes Tageslicht oder brütende Hitze im Sommer beeinträchtigt jedoch ebenso in erheblichem Maße die Arbeitsleistung und Konzentration. Verdunkelnde Rollos, bei Bedarf auch mit hitzeabweisenden Schutzmerkmalen, sorgen für eine augenfreundliche Arbeit am Computer und regulieren die Raumtemperatur. Und: Bei der Fensterausstattung lautet ebenfalls die Devise, ruhig auf lebendige Akzente statt auf farbneutrale Rollos in Weiß oder Grau zurückzugreifen. Laut Online-Händlern wie Livoneo ist die Nachfrage nach farbigen Rollos in Büros entsprechend deutlich gestiegen. Out sind auch Jalousien in schlichtem Weiß, Silber oder Blau, da sie den formalen Charakter schlichter eingerichteten Büros eher noch verstärken. Modelle in frischem Mintgrün, hellem Fliederton oder sonnigem Gelb schaffen hier schnell eine insgesamt aufgelockerte Arbeitsatmosphäre.

Mit Entspannungsräumen die Motivation & Leistungsfähigkeit fördern
 

Es ist ein ganz natürlicher Prozess, dass die Leistungskurve bei der Arbeit über den Tag hinweg schwankt. Fakt ist: Wer immer auf Hochtouren arbeitet, lässt nicht nur in der Leistung nach, sondern wird auf Dauer krank. Kurze, über den Tag verteilte Auszeiten steigern nachweislich die Produktivität und Leistungsfähigkeit - und erhalten sie vor allem auch dauerhaft. Speziell eingerichtete Entspannungsräume bieten Arbeitnehmern eine gute Möglichkeit, den Büroplatz zwischendurch einfach mal zu verlassen und kurz abzuschalten.

 Für mittelständische Unternehmen muss das nicht gleich ein firmeneigenes Fitness-Studio mit Trainern und Physiotherapeuten sein – ein Luxus, den sich in der Regel nur Großkonzerne leisten können.Empfehlenswert ist beispielsweise eine gemütlich eingerichtete Teeküche, mit Bistro-Stehtischen, moderner Fototapete oder Wandtattoos, einem Sofa und ansprechenden Textilien, die zwischendurch einfach zum Verweilen oder zu einem kurzen Gespräch mit Kollegen und Abteilungsleitern einladen. Für Abwechslung, Stressabbau und etwas Bewegung sorgen auch Freizeiträume mit Tischtennisplatte oder Kicker. Derlei Angebote stärken zum einen die Freude am Berufsalltag als solches und zum anderen den Teamgeist – weitere wichtige Kriterien für den Erfolg eines Unternehmens.