Veränderungen gemeinsam gestalten: handeln statt blocken
 

Veränderungen machen Angst: Bleibt mein Job erhalten, behalte ich mein Büro, ändern sich meine Aufgaben – kurz gesagt: Was kommt da eigentlich auf mich zu? Das sind die Fragen, die Sie sich als Mitarbeiter im Rahmen eines Change-Management-Prozesses unweigerlich stellen. Dabei besteht die Gefahr, dass Sie Veränderungen nicht annehmen möchten, stattdessen blocken, nicht mitgehen und so dem Unternehmenserfolg im Weg stehen – und das gefährdet letztendlich Ihren Job.

Das Change Management muss daher stets im Zusammenspiel mit den Mitarbeitern geschehen. Sonst besteht die Gefahr, dass selbst der noch so sorgfältig geplante Change-Management-Prozess ohne Ergebnisse verhallt – ganz nach dem Motto „außer Spesen nichts gewesen“. Im schlimmsten Fall verliert Ihr Unternehmen viel Geld und muss Personal abbauen.

Von oben leiten, von unten gestalten
 

In allen Phasen des Change Managements ist die Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern essenziell für den Erfolg: Dabei muss deutlich werden, dass Sie aktiv mitgestalten können und über alle Schritte im Voraus informiert werden. Das kann so funktionieren: Die Geschäftsleitung benennt den Anlass der Veränderungsmaßnahmen, das Ziel und die Rahmenbedingungen. Auch konkrete Aktionen und Maßnahmen können benannt werden. Wie dieses Ziel jedoch konkret erreicht wird, wird in weiten Teilen dem Team überlassen – und dann sind Sie gefragt.

Es gilt, kreativ und mit Aussicht auf Erfolg Ihren Job und den Unternehmenserfolg selbst neu zu gestalten: Sie liefern konkrete Vorschläge für Aktionen und Maßnahmen und wie sich diese in die Praxis umsetzen lassen. Dabei gilt es, stets das Ziel im Auge zu behalten – und auch hier ist die Kommunikation das A und O: Sie berichten an den Teamleiter oder direkt an die Geschäftsführung, diese gibt Feedback und kommuniziert, wann welche Maßnahmen konkret in die Tat umgesetzt werden. Doch auch das geht in aller Regel nicht ohne Hürden über die Bühne.


Raus aus der Komfortzone
 

Change-Prozesse können schmerzhaft sein: Alte Gewohnheiten werden aufgebrochen, neue von vielen misstrauisch beäugt. Dabei durchlaufen Sie als Mitarbeiter vier Phasen des Veränderungsprozesses:

  • Ablehnung: „Das haben wir doch schon immer so gemacht!“ Alles Neue wird zunächst als nicht akzeptabel abgelehnt.
  • Abwehr: „Das brauchen wir doch nicht!“ Die Arbeit wird auf die bewährte Weise, mitunter sogar mit besseren Leistungen fortgeführt, aber auch Arbeitsverweigerung kann in dieser Phase die Folge sein.
  • Anschauung: „Was kommt da eigentlich auf mich zu?“ Veränderungen erfolgen unweigerlich und in dieser Phase wird das auch erkannt. Lösungen werden angeboten, Prozesse mitgetragen, Maßnahmen hinterfragt und mitgestaltet.
  • Akzeptanz: „Nichts bleibt, wie es war…“ Der Change-Prozess wird als gegeben akzeptiert, es wird nach den neuen Regeln gearbeitet und idealerweise stellen sich erste Erfolge ein. Die Veränderung wird zum Alltag.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit
 

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Entsprechend schwer fallen uns Veränderungen aller Art. Und das hat weniger mit einzelnen Charaktermerkmalen Einzelner zu tun, sondern liegt in unserer Natur. Sich dies klarzumachen, ist der erste Schritt hin zum erfolgreichen Veränderungsprozess im Unternehmen. Das bedeutet jedoch nicht, dass neue Gewohnheiten nicht möglich sind. Heute üben die wenigsten Menschen von der Ausbildung bis zur Rente denselben Beruf aus – Veränderungen sind damit allgegenwärtig und müssen durchgemacht werden. Dabei hilft es, sich regelmäßig zu fragen: Was kann ich und was steckt eigentlich noch in mir? So erkennen Sie Optionen, die Ihnen dabei helfen, bevorstehende Veränderungen zu meistern – und Sie die Ankündigung neuer Strategien und Maßnahmen nicht im Stillstand verharren lassen. Schließlich können Sie mehr.

Auch im Prozess ist es hilfreich, sich aktiv einzubringen: Stellen Sie Fragen, wenn Ihnen etwas unklar ist oder Sie mehr Informationen benötigen und bringen Sie sich aktiv ein: Vorschläge sollten in einem gut geplanten Change-Management-Prozess willkommen sein, aber auch konstruktive Bedenken sind hilfreich. Fordern Sie aber auch: Was benötigen Sie, um Veränderungen mitzutragen? Ist ein Coaching angesagt? Fehlt es Ihnen in manchen Bereichen noch an Wissen oder gar an Arbeitsmaterialien?

Aktiv werden, Veränderungen mitgestalten
 

Im Stillstand zu verharren, hat noch niemanden weitergebracht. Das gilt auch für Ihre Rolle als Mitarbeiter inmitten eines, zugegeben immer schmerzhaften, Change-Management-Prozesses. Daher gilt: Werden und bleiben Sie aktiv, bringen Sie sich ein und gestalten Sie Ihre Rolle und Ihren zukünftigen Arbeitsplatz mit. Das bringt Ihr Unternehmen weiter und somit auch Sie – persönlich und aus unternehmerischer Sicht.

 In aller Kürze: So gestalten Sie mit

  • Akzeptieren
  • Anschauen
  • Fragen stellen
  • Bedenken äußern
  • Um Hilfe bitten