Was verdient ein Gerüstbauer?

Während der Ausbildung verdient ein Gerüstbauer je nach Ausbildungsjahr zwischen 650 und 1.100 Euro. Die Verdienstspanne nach der Ausbildung reicht von 1.453 bis 3.388 Euro*. Nach mehreren Berufsjahren und fachlichen Fortbildungen stehen dem Gerüstbauer vielfältige Karrierechancen offen. 

Welche Aufgaben hat ein Gerüstbauer?

Der Gerüstbauer ist maßgeblich für die Sicherheit an der Baustelle verantwortlich. Er wählt die Elemente zur Einrüstung aus und montiert sie vor Ort. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten werden die Bauteile demontiert und im Gerüstbau-Betrieb eingelagert. Aufgebaut werden nicht nur Standardgerüste, die vor allem der leichten Erreichbarkeit und der Sicherheit von Bauarbeitern und Passanten dienen, sondern auch Spezialgerüste. Dazu gehören etwa mobile Arbeitsbühnen, die statt eines Gerüsts an Hochhäusern verwendet werden, oder Unterkonstruktionen für Brücken und Betonschalungen. 

Tätig sind Gerüstbauer bei folgenden Unternehmen:

  • Gerüstbaufirmen
  • Tunnel- und Brückenbauunternehmen
  • Ausbaufirmen
  • Montageunternehmen
  • Reinigungsunternehmen, wenn zur Reinigung von Glasflächen und Fassaden ein Gerüst benötigt wird
  • Bühnenbau- und Zeltunternehmen

Wie sieht die Ausbildung zum Gerüstbauer aus?

Ein bestimmter Abschluss zum Erlernen des Berufs ist nicht vorgeschrieben. Größtenteils werden von den Ausbildungsbetrieben Bewerber mit einem abgeschlossenen Hauptschulabschluss eingestellt. Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit der Abschlussprüfung. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr wird eine Zwischenprüfung abgelegt. 

Welche Voraussetzungen muss ein Gerüstbauer erfüllen?

Interessenten für den Beruf des Gerüstbauers benötigen neben handwerklichem Geschick eine gute körperliche Konstitution, weil sie Gerüstteile heben, tragen und montieren müssen. Gefordert werden außerdem Schwindelfreiheit, Körperbeherrschung sowie Teamfähigkeit. Wichtige Schulfächer für Gerüstbauer sind Mathematik und Werken sowie Technik. 

Welche Karrierechancen haben Gerüstbauer?

Die Bundesinnung Gerüstbau und der Bundesverband Gerüstbau bieten für ihre Mitglieder umfangreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an, sodass für Gerüstbauer mit der notwendigen beruflichen Routine zahlreiche Karrierechancen offen stehen.

Beispielsweise können sie den sechswöchigen Lehrgang zum geprüften Gerüstbau-Kolonnenführer absolvieren. Dieser Lehrgang steht Gesellen nach einem Jahr Berufspraxis offen. Quereinsteiger aus anderen Berufen müssen eine Berufspraxis von bis zu zwei Jahren nachweisen. Von Bewerbern ohne anerkannten Berufsabschluss wird eine Berufspraxis von mindestens fünf Jahren gefordert.

Nachdem Gerüstbauer das Gerüstbauhandwerk erlernt und mehrjährige Berufserfahrung gesammelt haben, können sie den Kurs zum Gerüstbaumeister absolvieren. Geprüft werden dabei Fachpraxis und Fachtheorie. Auch die Ausbildungseignung sowie Betriebswirtschaft und Recht sind wichtige Elemente dieser Prüfung. Der Grund: Der Meisterbrief ist die Voraussetzung dafür, dass Gerüstbauer einen eigenen Betrieb eröffnen und selbst ausbilden dürfen. 

Viele Gerüstbauer nutzen ihre handwerkliche Ausbildung, um einen weiterführenden Beruf zu ergreifen. Auch hier stehen mehrere Möglichkeiten offen. Durch den Besuch einer Fachschule können sich Gerüstbauer zum Techniker für Betriebswissenschaft oder zum Industriebetriebswirt für Bauwirtschaft ausbilden lassen. Eine allgemeingültige Aussage zu den Zugangsvoraussetzungen lässt sich jedoch nicht treffen, weil die Schulen eigene Auswahlverfahren haben. Gerüstbauer, die sich auch theoretisch fortbilden wollen, können über den zweiten Bildungsweg eine Hochschullaufbahn einschlagen. Nach dem Besuch einer Fachoberschule erwerben sie die Zulassung für das Studium an einer Fachhochschule mit der Option, sich für die Fachrichtung Bauingenieurwesen einzuschreiben. Das Studium ist auch nach der bestandenen Meisterprüfung ohne weiteren schulischen Umweg möglich. Die detaillierten Zulassungsvoraussetzungen variieren je nach Bundesland.

*arbeitsagentur.de, *gehaltsvergleich.com