Der Mitarbeiter-Bonus als Erfolgsbeteiligung

Das Wichtigste zuerst: Mitarbeiter haben grundsätzlich keinen Anspruch darauf, vom Unternehmen eine Bonuszahlung zu erhalten. Allerdings haben sich viele Unternehmen dafür entschieden, ihre Mitarbeiter in Form einer Prämie am Unternehmenserfolg zu beteiligen.

Und das aus guten Gründen: Mitarbeiter-Boni motivieren die Angestellten, binden sie stärker ans Unternehmen und wirken auch als Werbebotschaft nach außen. Selbst in einigen Tarifverträgen sind deshalb inzwischen erfolgsabhängige Zuzahlungen der Arbeitgeber vorgesehen, beispielsweise in der Chemiebranche oder der Metall- und Elektroindustrie.

Mitarbeiter partizipieren durch einen Bonus direkt am Erfolg ihrer Firma: Erreicht das Unternehmen ein vorher festgelegtes Ziel, erhält der Mitarbeiter zusätzliches Geld. Wichtige Kennzahlen für das Erreichen dieser Ziele können beispielsweise der Unternehmensgewinn oder die Umsatzentwicklung, aber auch die Anzahl von Neukunden, individuelle Leistungskriterien, Marktanteile oder die Produktivität sein. Das Jahr 2018 war für viele deutsche Konzerne durchwachsen. Dementsprechend fielen auch die Prämien ganz unterschiedlich aus.
 

Top-Mitarbeiter-Boni: VW, Audi, Porsche, BMW

Abgasskandal, Airbag-Probleme und mehr: Es war ein schwieriges Jahr für VW. Trotzdem erhielten die rund 100.000 Tarifbeschäftigten für das Jahr 2018 einen Bonus in Höhe von je 4.750 Euro (2017: 4.100 Euro). Auch bei Audi wirkten sich die Dieselkrise, die Verhaftung von Ex-Chef Rupert Stadler sowie der schwindende Absatz auf die Prämien aus. Hier bekamen die Mitarbeiter nur noch einen Bonus in Höhe von 3.610 Euro (2017: 4.770 Euro).
 

 

Anders bei Porsche: Der Sportwagenhersteller konnte 2018 seine Auslieferungen um vier Prozent steigern. Der Umsatz legte um zehn Prozent zu. Porsche zahlte deshalb freiwillig 9.700 Euro an jeden Mitarbeiter (2017: 9.656 Euro). BMW zahlte seinen Mitarbeitern für das Geschäftsjahr 2018 den zweithöchsten Bonus seit vier Jahren: Insgesamt 81.000 BMW-Beschäftigte durften sich über eine Sonderzahlung in Höhe von 9.175 Euro freuen.
 

Ebenfalls starke Mitarbeiter-Boni: Bayer, Bosch, Continental

Der Bayer-Konzern zahlte seinen Tarifbeschäftigten Ende April 2019 einen zusätzlichen Betrag in Höhe von 110 bis 145 Prozent des Tarifgehalts. Grund hierfür: der Rekord-Gewinn aus dem Jahr 2016. Auch Bosch schüttete für das Geschäftsjahr 2018 höhere Boni aus als noch im Vorjahr: Im Durchschnitt waren es 2.652 Euro pro Mitarbeiter (2017: 2.080 Euro). Anders schaut es bei Automobilzulieferer Continental aus. Das Unternehmen aus Hannover zahlte seinen Mitarbeitern für 2018 ein Drittel weniger als noch 2017: insgesamt 750 Euro pro Person. Grund waren die zwei Gewinnwarnungen im Jahr 2018.
 

Mitarbeiter-Boni bei Dürr, Liqui Moly

Lackieranlagenbauer Dürr aus Stuttgart erzielte 2018 einen Umsatz in Höhe von 3,9 Milliarden Euro. Der Bonus für die Mitarbeiter belief sich auf 2.250 Euro (2017: 2.750 Euro). Den drastischsten Einschnitt bei den Bonus-Zahlungen 2018 mussten die Mitarbeiter von Schmierstoffhersteller Liqui Moly hinnehmen. Durfte sich jeder der rund 840 Mitarbeiter 2016 und 2017 noch jeweils über eine Sonderzahlung in Höhe von 11.000 Euro freuen, waren es 2018 nur noch 2.000 Euro. Als Gründe hierfür nennt das Unternehmen vor allem die nachlassende Konjunktur sowie das Niedrigwasser am Rhein, das die Transportkosten von Liqui Moly stark gesteigert hat.