Der Aspekt des Stauraums ist allerdings nur einer von vielen, der in die Argumentation für oder gegen ein zusätzliches Kellergeschoss zu berücksichtigen ist. Spezialisierte Anbieter für den Kellerbau haben sich mit überzeugenden Argumenten dem Trend entgegengestemmt, dass ein Kellergeschoss als Fundament eines Hauses die Baukosten unnötig in die Höhe treiben würde. 

Bauherren sind immer besser vorinformiert
 

Der Verzicht auf ein Kellergeschoss ist Symptom eines ganz anderen Trends, mit dem sich immer mehr Unternehmen der Bauwirtschaft auseinanderzusetzen gelernt haben: Bauherren recherchieren im Internet, informieren sich gründlich über die möglichen Kostenstrukturen ihres Bauvorhabens und tragen „vorkalkulierte“ Projektkosten an die Architekten und bauausführenden Unternehmen heran. Neben dem Trend, handwerkliche Eigenleistungen in den Bau eines Eigenheims einfließen zu lassen, um Kosten zu sparen, gehört vor allem die detaillierte Kostenplanung der privaten Auftraggeber zu den neuen Gepflogenheiten des Marktes, auf die sich alle Markteilnehmer einstellen müssen. Der vorinformierte Bauherr weiß sehr genau, was er will – und angeblich weiß er auch sehr genau, wo er Kosten sparen kann. Professionelle Planer erleben in ihrer tagtäglichen Praxis einen gestiegenen Mehraufwand, ihren Auftraggebern ein realistischeres Bild über die eigentlichen Gesamtkosten eines Bauprojekts zu vermitteln. 

Dazu werden die Baukosten für ein Massivhaus gern ins Verhältnis gesetzt zu den Kosten eines Fertighauses. In Fertighausausstellungen holen sich die potenziellen Kunden für einen Massivbau ihre Anregungen – und wünschen sich ihr eigenes Projekt dann noch einmal deutlich günstiger, als es eine Fertighauslösung sein würde.

Vor diesem Hintergrund des „aufgeklärten“ Bauherrn gehört das Kellergeschoss also zu den ersten Positionen eines Bauvorhabens, das als überflüssiger Kostenfaktor identifiziert wird. Die Standard-Argumentation, dass ein Keller zusätzlichen Nutz- und Stauraum bietet, reicht daher schon längst nicht mehr aus, um Auftraggeber vom Sinn eines Kellergeschosses zu überzeugen. 

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Neue Argumentationsketten
 

Architekten und bauausführende Unternehmen können davon ausgehen, dass ein Bauvorhaben ohne Keller ein Indiz dafür ist, dass man es mit sehr kostenbewussten Auftraggebern zu tun hat.
Was Architekten wissen – und Bauherren gern vergessen: Eine Bodenplatte als sicheres, wärmedämmendes und wasserdichtes Fundament ist auf jeden Fall vonnöten. Was außerdem an Nutzfläche – auch für die Haustechnik – entfällt, wenn der Keller fehlt, geht dann zulasten der Grundstücksgröße. Denn der trotzdem benötigte Nutz- und Stauraum resultiert in einem umso großzügiger anzulegenden Grundriss des Hauses. Eingesparte Kosten beim Kellerbau verlagern sich also als weiterhin bestehende Kosten für umbauten Raum einfach nur auf das größer zu dimensionierende Erdgeschoss.

Vor diesem Hintergrund bieten immer mehr spezialisierte Anbieter von Lösungen für den kostenoptimierten Kellerbau realistische Vollkostenrechnungen an. Was beim Verzicht auf einen Keller tatsächlich eingespart werden kann, erweist sich bei realistischer Betrachtung in vielen Fällen als eher geringfügig. Denn als Anteil an den reinen Baukosten mag ein Kellergeschoss bei bis zu 30 % Mehrkosten liegen, wenn die Bodenverhältnisse sich zudem als ungünstig erweisen. Im Gesamtbild einer Kalkulation inklusive Grundstücks- und Nebenkosten des Bauprojekts erweist sich das Einsparpotenzial durch den Verzicht auf den Keller als nur noch geringfügig. 

Moderner Kellerbau für mehr Schutz gegen Feuchtigkeit
 

Der Trend zum kellerlosen Bau kennt allerdings nicht nur den kostenseitigen Aspekt. Die Angst vor eindringender Feuchtigkeit gilt vielen Bauherren als Begründung, von vorneherein auf eine Unterkellerung zu verzichten. Doch gerade bei schwierigem Baugrund – zum Beispiel mit hohem Grundwasserpegel – kennen Fertigkeller-Spezialisten überzeugende Alternativen zur kellerlosen Bauweise. Die sogenannte weiße Wanne, bestehend aus speziellem wasserundurchlässigem Beton, stellt im Kellerbau mittlerweile eine Art Rundum-sorglos-Paket dar. Zwar hat eine solche Lösung ihren Preis. Aber auch diese Mehrkosten werden durch einen höheren Wiederverkaufswert, durch Einsparungen an Grundriss und damit Grundstücksfläche auf jeden Fall kompensiert.

Fazit: Abebbender Trend dank realistischer Kostenargumentation

Für die 90er-Jahre konnte die „Initiative Pro Keller e. V.“, ein Interessensverbund von Unternehmen, die sich für das Bauen mit Kellergeschoss starkmachen, einen Zulauf zum kellerlosen Trend verzeichnen. Fast jeder dritte Neubau wurde vor der Jahrtausendwende bereits ohne Keller geplant und ausgeführt. Ein erstes Abebben dieses Trends ist bereits zu verzeichnen. Heute verzichtet nur noch jeder vierte Bauherr auf die Vorteile einer Unterkellerung. Nicht nur gestiegene Grundstückspreise auch in ländlichen Regionen haben die Wiederkehr des Kellers begünstigt. Auch überzeugendere Argumentationsketten, die aufzeigen, wie viel oder wie wenig durch den Verzicht auf einen Keller tatsächlich an Baukosten eingespart werden kann, haben diese Trendwende begünstigt.