Was sind Automatiktüren?

Türen sind ein Mittel zur Abgrenzung sowie gegen unbefugten Zutritt. Außen angebracht schotten sie Gebäude von der Umgebung ab, innen trennen sie Räume voneinander oder strukturieren Bereiche. Auch können sie beispielsweise als Brandschutz dienen. Türen lassen sich schließen beziehungsweise mit Schlössern, Riegeln oder anderen Schließsysteme blockieren sowie bei Bedarf öffnen, um so Zugang zu gewähren.

Es gibt zahlreiche Modelle, die sich bei Annäherung von Personen oder Objekten selbsttätig schließen und öffnen. Solche Exemplare werden als Automatiktüren bezeichnet, die es in unterschiedlichen Ausführungen gibt. Gemeinsam sind ihnen zum einen Sensoren, die erkennen, wenn jemand oder etwas auf sie zukommt und dann einen Öffnungs- oder Schließimpuls geben. Zum zweiten ein Antrieb, der diesen Anstoß aufnimmt und in die entsprechende Bewegung der Tür umsetzt. Und zum dritten eine Steuerzentrale, welche die Abläufe kontrolliert und nach gewissen Vorgaben (beispielsweise Zeitschaltung) in Gang setzt und beendet.

Welche Vorteile bieten Automatiktüren?

Ihre Funktionsweise macht Automatiktüren sehr nützlich. Hier ein Überblick zu ihren Vorteilen.

Automatiktüren ...

  • … sparen Platz. Die Flügel klassischer Türen brauchen beim Auf- und Zuschwingen viel Platz. Je nach Bauart können diese bei Automatiktüren rechts und/oder links vom Durchgang in der Wand verschwinden.
  • … sind hygienischer als manuell zu bedienende Varianten, weil sie berührungslos funktionieren. Zum Öffnen und Schließen müssen keine Klinken oder physische Schlüssel in die Hand genommen werden.
  • … senken den Energieverbrauch, da niemand daran denken muss, sie nach dem Öffnen zu schließen. Heiz- oder Kühlenergie geht somit nicht versehentlich verloren.
  • … sind vergleichsweise leise. Das sorgt für eine ruhige Arbeitsatmosphäre und fördert die Konzentration. Auch können sie nicht plötzlich zuknallen (zum Beispiel bei Zugluft) und damit jemanden erschrecken.
  • … sind barrierefrei. In ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkten Personen öffnen sie sich, ohne dass dafür körperliche Kraft oder Koordination erforderlich sind. Davon profitieren auch Menschen, die etwa in einem Rollstuhl sitzen oder Kinderwagen schieben.
  • … bieten große Sicherheit, weil für sie strenge Normen und Wartungsanforderungen gelten. Unterschiedliche Sensoren verhindern ungewolltes Schließen und verringern die Verletzungsgefahr. Auch erkennen sie im Verbund mit Kontrollanlagen, ob Unbefugte sich Zutritt verschaffen wollen und sperren diese aus. Außerdem gibt es einbruchssichere Modelle. Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist, dass sich manche automatische Türanlagen über Gebäudetechniksysteme zentral überwachen und steuern lassen.
  • … sind vielseitig. Es gibt sie in zahlreichen Formen, Materialien und Ausführungen. Deshalb sind sie für unterschiedliche Ansprüche und Anwendungsfälle geeignet. Hinzukommt, dass sie sich auch nachträglich einbauen lassen.
     


Einsatzbereiche für Automatiktüren

Wegen ihrer Vorteile kommen Automatiktüren in vielen Branchen und Bereichen zum Einsatz. Besonders sinnvoll sind sie dort, wo viele Menschen Ein-, Aus- und Durchgänge frequentieren. Dazu einige Beispiele.
 

  • Im Gesundheitssektor spielen vor allem die hygienischen Eigenschaften von Automatiktüren eine Rolle. Da sie sich berührungslos öffnen und schließen, minimieren sie die Übertragungen von gesundheitsschädlichen Keimen über Hautkontakt. Auch ist hier die Barrierefreiheit wichtig.
  • Unternehmen und öffentliche Gebäude verwenden häufig Automatiktüren, weil sie einen leichten und komfortablen Zugang ermöglichen und gleichzeitig energiesparend sind. Außerdem werden sie oft als gestalterisches und einladendes Element verwendet.
  • In der Gastronomie und Hotellerie haben Automatiktüren neben ihrem Komfort oft eine repräsentative Funktion. Zudem erleichtern sie beispielsweise dem Service, sich schnell und sicher zwischen Küche und Gastraum zu bewegen.

Die Arten von Automatiktüren

Je nach Branche und Einsatzzweck stehen unterschiedliche Vorteile von Automatiktüren im Vordergrund. Allerdings ist es oft das Gesamtpaket, das den Betrieb ratsam macht. Dazu trägt auch die große Auswahl an Ausführungen und Funktionsweisen bei. Die wichtigsten Modellvarianten zeigt der folgende Überblick.

Automatische Schiebetüren

Sie verfügen in der Regel über ein bis zwei bewegliche Flügel, die bei Annäherung zur Seite fahren und so den Weg freimachen. Sie lassen sich platzsparend installieren, sind leise und brauchen nur eine kleine Antriebssektion. Als wesentliche Materialien können Metalle, Kunststoffe sowie Glas verwendet werden. Je nach Ausführung sind sie wärmedämmend oder als Brand- und Einbruchsschutz geeignet.

Automatische Drehflügeltüren

Bei ihnen klappen die Flügel ausladend nach vorn oder hinten auf. Häufig fungieren sie als schwere Brand- und Rauch­schutz­türen und benötigen deshalb einen starken Antrieb. Zu finden sie oft in Bereichen, wo es auf Barrierefreiheit oder ein besonderes Maß an Sicherheit ankommt.

Automatische Rundbogenschiebetüren

Das sind Türsysteme, die sich etwa in Form von Vollkreisen, Halbkreisen und ähnlichen Konstruktionen nach außen wölben. Beliebt sind sie beispielsweise für den Eingangsbereich von Shopping-Centern. Sie lassen sich vielseitig ausstatten, etwa mit unterschiedlichen Öffnungsgeschwindigkeiten, Widerstandseinstellungen und sind auch als Flucht- und Rettungswege geeignet.

Automatische Karusselltüren

Optisch sind sie mit den Rundbogenschiebetüren verwandt, denn auch Karusselltüren sind oft kreisförmig aufgebaut. Anstatt über regelrechte Türen verfügen sie meist über zwei bis vier Flügel, die sich im Innern der Konstruktion wie Fächer um eine zentrale Achse drehen. Sie verhindern besonders gut Zugluft, Lärm, Staub und Temperaturschwankungen.
 

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Die Wartung von Automatiktüren

Sind Automatiktüren erstmal konfiguriert, arbeiten sie weitgehend autonom und selbstständig. Deshalb werden an sie hohe Sicherheitsanforderungen gestellt. Dazu gehören eine regelmäßige, fachgerechte Prüfung und Wartung.

Dabei sind mehrere Normen und Vorschriften zu beachten. Unter anderem sind das:
 

  • DIN EN 16005 für die Nutzungssicherheit von sogenannten kraftbetätigten Türen.
  • DIN 18650-1, welche die Anforderungen an die Wartung und Kontrolle festlegt.
  • DIN 18650-2 schreibt turnusmäßige, vorwiegend jährliche Prüfungen von automatischen Türsystemen vor und verpflichtete deren Hersteller dazu, die erforderlichen Checks in den Betriebsanleitungen aufzuführen.

Ebenfalls für den Betrieb zu berücksichtigen sind die Arbeitsstättenrichtlinie ASR A1.7 und die jeweiligen Angaben der Hersteller zu ihren Türen. Darüber hinaus ist die Unfallverhütungsvorschrift (UVV) einzuhalten. Entsprechende Services und Arbeiten bieten viele Türhersteller und Montagebetriebe an.

Die Voraussetzungen für Automatiktüren

Automatiktüren können von Anfang an für neue Gebäude eingeplant, aber auch nachträglich in den Bestand eingebaut werden. In beiden Fällen sind bei der Konzeption vier Punkte besonders relevant.
 

  • Die Wege, auf denen die Automatiktür den Verkehr regelt, müssen möglichst geradlinig sein. Kurven und Verengungen in unmittelbarer Nähe können wie Flaschenhälse wirken und sind allein aus Sicherheitsgründen zu vermeiden.
  • Der Boden(belag) im Umfeld einer Automatiktür muss eben und rutschfest sein sowie waagerecht verlaufen. Zu Treppen muss ein Sicherheitsabstand eingehalten werden.
  • Der Öffnungs- und Schließmechanismus sollte von beiden Seiten funktionieren. Das bedeutet, dass – je nach Standort – sowohl vor als auch hinter der Tür entsprechende Sensoren installiert sind.

Der Bewegungsbereich im Umfeld der Automatiktüren muss frei sein. Etwaige Hindernisse im Radius der Flügel muss die Anlage selbst erkennen und dann stoppen.