Welche Arten von Balkonverglasungen gibt es?

Wer von einer Balkonverglasung spricht, kann damit ganz unterschiedliche Dinge meinen, da es diverse Bauarten gibt, die unter diesen Sammelbegriff fallen. Die gängigsten Typen sind:

Glasgeländer: Der Balkon wird von etwa einem Meter hohen Glasplatten gesäumt, die beispielsweise in Edelstahlpfosten eingefasst werden. Sie bieten neben der hochwertigen Optik Schutz vor Wind und als Milchglas auch Sichtschutz.

Decke-Geländer-Verglasung: Bei dieser Variante erhält der Balkon zusätzlich zum Geländer eine Glasdecke, die meist durch Streben mit dem Geländer verbunden ist. Auch bei ursprünglich nicht überdachten Balkonen ist so Schutz vor Regen gewährleistet.

Seitenverglasung: Bei dieser Bauart wird der Balkon an seinen beiden Enden von einer hohen Seitenwand aus Glas begrenzt. Hier wird oft Milchglas verwendet, da es einen Sichtschutz zu den Nachbarbalkonen gewährleistet. Auch vor Witterungseinflüssen schützt eine Seitenverglasung in begrenztem Umfang. Sie bietet sich besonders bei überdachten Balkonen an.

Rundumverglasung: Auf diese Weise lässt sich der Balkon auch in den kälteren Monaten nutzen; Wind, Wetter und Lärm können den Nutzern nur wenig anhaben. Idealerweise werden die balkonhohen Glaselemente auf der Innenseite eines bereits bestehenden Geländers befestigt. Diese Bauart ist auch im Stile eines Wintergartens möglich, also mit Glasdach, sodass der Balkon damit zu einem ganzjährig nutzbaren Wohnraum wird. Für die warmen Monate sind dann eine Wärmedämmung, ein Sonnenschutz und/oder eine Lüftung ratsam, damit es auf dem Balkon nicht zu heiß wird.

Öffnungssysteme bei Balkonverglasungen

Balkonverglasungen unterscheiden sich darüber hinaus hinsichtlich ihrer Öffnungssysteme:

Festverglasung: Dies ist die einfachste und gängigste Methode bei Teilverglasungen. Die Glaselemente werden fest auf dem Balkon angebracht und lassen sich nicht mehr bewegen oder öffnen. Bei Rundumverglasungen ist Sitzen im Freien deshalb nicht mehr möglich, auch das Lüften des Raumes sowie die Reinigung der Fensteraußenseite gestaltet sich kompliziert. Durch die Verwendung von Dreh-Kipp-Fenstern oder flexiblen Elementen im Dachbereich lässt sich zumindest das Lüftungsproblem lösen.

Schiebesystem: Bei einem solchen System werden die Glasscheiben auf Schienen montiert und können bei Bedarf zur Seite geschoben werden. Auf diese Weise lassen sie sich hintereinander oder nebeneinander verstauen.

Schiebe-Dreh-System: Bei dieser Variante lassen sich Glasfenster oder Glasflügeltüren zur Seite schieben und um 90 Grad an die anliegende Wand drehen. Die aufgeklappten Scheiben werden dann hintereinander seitlich auf dem Balkon geparkt. Der Vorteil: Die gesamte Glasfront kann geöffnet werden, zudem ist die Reinigung unkompliziert möglich. Eine Untervariante dieses Öffnungssystems ist ein Schiebe-Falt-System.
 


Was es bei einer Balkonverglasung zu beachten gilt

Stabile Glasplatten sind schwer, daher muss bei jeder Aufrüstung des Balkons unbedingt die Statik geprüft werden. Vor allem mehrfach verglaste Sicherheitsscheiben und andere Balkonbauteile haben ein immenses Gewicht. Immobilienbesitzer sollten sich zudem vergewissern, dass alle genehmigungsrechtlichen Vorgaben geprüft wurden: In vielen Fällen ist eine Baugenehmigung vonnöten, in anderen Fällen bedarf es der Zustimmung von der Denkmalschutzbehörde, der Eigentümergemeinschaft oder des Vermieters.

Zudem ist eine Verglasung nicht auf jedem Balkon problemlos umsetzbar. Einfache Reling-Brüstungen beispielsweise müssen meist demontiert werden, bevor die Glasarbeiten beginnen können. Und die Umsetzung einer Rundumverglasung im Stil eines Wintergartens lässt sich an einem überdachten Balkon oder einer Loggia einfacher durchführen als auf offenen Balkonen.

Darüber hinaus sollten sich Immobilienbesitzer oder Mieter im Vorwege überlegen, welches Glas zum Einsatz kommen soll. Das ist einerseits eine Kostenfrage, andererseits aber auch zweckgebunden. Ob Klarglas oder Milchglas, Einscheiben-Sicherheitsglas oder Isolierglas mit speziellen Schallschutzeigenschaften oder auch eine Glasbeschichtung – die Möglichkeiten sind zahlreich und haben alle ihre Vor- und Nachteile.

Kosten einer Balkonverglasung

Die Kosten für eine Balkonverglasung unterscheiden sich abhängig vom Aufwand der Umbaumaßnahmen, von der Qualität und der Menge des verwendeten Glases, von weiterem Balkonzubehör sowie den erforderlichen Genehmigungen. Die Größe und die Art des Balkons spielen ebenso eine Rolle bei der Berechnung wie die Art des Öffnungssystems: Eine Festverglasung ist wesentlich preiswerter als eine Verglasung mit Schiebe-Dreh-System.

Einfache Varianten auf kleinen Balkonen beginnen ab etwa 2.000 Euro, hinzu kommt die Montage, die schnell denselben Betrag verschlingen kann. Die Gebühr für eine Baugenehmigung liegt in der Regel bei 500 Euro oder mehr, die Hinzuziehung eines Statikers nicht deutlich weniger. Somit liegen die Gesamtkosten mindestens bei rund 5.000 Euro, gehen bei anspruchsvolleren Verglasungen aber auch in die fünfstellige Richtung.

Interessenten sollten sich am besten Kostenvoranschläge mehrerer Anbieter einholen, um den absehbaren finanziellen Aufwand vergleichen zu können.