Was ist ein Doppelparker?

Als Doppelparker werden Abstellflächen bezeichnet, in denen Fahrzeuge mittels beweglicher Parkplattformen auf engstem Raum übereinander geparkt werden. Diese Technologie wird je nach Hersteller und Typ auch als Duplexparker, Liftparker, Multiparker oder Duplex-Garage bezeichnet. Die Anzahl der Etagen und Bühnen ist variabel.

Vor allem bei größeren Neubauprojekten für Wohnraum oder auch für große Bürogebäude wird oft auf solche, meist unterirdische Stellplätze zurückgegriffen, besonders bei Objekten mit Platzmangel. In vielen Fällen können auch bestehende Garagen mit einem solchen Liftsystem nachgerüstet werden. Für den privaten Gebrauch sind Duplex-Garagen ebenfalls geeignet, wenn zwei oder mehr Fahrzeuge unterzubringen sind.

Typen von Doppelparkern

Doppelparker existieren in vielen Varianten, was Größe, Technik und Aufbau betrifft. Es gibt Duplex-Garagen ohne und mit in einer Grube versenkbaren Plattformen, mit zwei oder drei Etagen, mit Doppelbühnen für zwei Stellplätze nebeneinander pro Etage oder Einzelbühnen. Manche Parkebenen werden waagerecht hochgefahren und abgesenkt. Andere neigen sich, was zwar besonders platzsparend ist, aber spitze Auffahrwinkel zur Folge hat. Sogenannte Unterflur-Systeme werden ganz in der Erde versenkt. Moderne Doppelparker können auf Wunsch auch mit E-Ladestationen ausgestattet werden.
 

Kostenlose Whitepaper
Alles Wichtige aus der B2B Welt erfahren Sie hier bei uns.
 

  • aktuell und kompakt
  • alle wichtigen Daten
  • immer einen Schritt voraus
     


So funktioniert ein Doppelparker

Die Funktionsweisen von Duplex-Garagen unterscheiden sich im Detail zwar je nach Typ, aber das Prinzip ist immer ähnlich: Wer parken möchte, fährt in die Garage und kann entweder direkt auf seinen Stellplatz gelangen oder muss die Steuerungsanlage betätigen, um zur freien Ebene zu kommen. Das ist oft sogar aus dem Fahrzeug heraus möglich.

Die Bedienung der Hebebühnen erfolgt in der Regel per Totmannsteuerung und meist zusätzlich mit Bedienschlüssel. Die Liftanlage inklusive der bereits parkenden Fahrzeuge bewegt sich dann per Hydraulikantrieb nach unten oder oben, bis der eigene Stellplatz angefahren werden kann. Dafür ist eine Grube notwendig, in die die unteren Plattformen abgesenkt werden können. Werden die Steuerungselemente losgelassen oder abgezogen, stoppt der Bedienungsvorgang augenblicklich.

Bei sogenannten Stapelparkern fehlt diese Grube. Daher muss bei dieser Art von Doppelparker der untere Parkplatz leer sein, bevor sich die Parkplattformen absenken lassen.

Vor- und Nachteile von Doppelparkern

Der größte Vorteil von Doppelparkern klang bereits an: Der zur Verfügung stehende Platz wird optimal ausgenutzt, da die Fahrzeuge nicht nur nebeneinander, sondern auch übereinander parken können. Die Stellplatzzahl kann dadurch auf das Doppelte bis Dreifache einer herkömmlichen Garage steigen. Zudem gibt es bei Neubauvorhaben gesetzliche Vorgaben zum Stellplatznachweis, die mit einer solchen Garage viel leichter erbracht werden können. Und auch der Schutz vor Autodieben ist höher, da versenkte oder erhöht parkende Fahrzeuge nicht ohne Weiteres bewegt werden können.

Den Vorteilen stehen auch einige Nachteile gegenüber: Der Raum pro Stellplatz ist in der Regel kleiner als in konventionellen Garagenanlagen. Größere Autos wie SUVs oder andere, sehr hohe Pkw können dort teilweise nicht unterkommen, da die Maximalhöhe meist auf 1,50 Meter bis zwei Meter begrenzt ist. Auch in der Breite (rund zwei Meter inklusive Außenspiegel), Länge (etwa fünf Meter) und mit ihrem Gewicht (meist zwei bis drei Tonnen) übertreffen manche Fahrzeuge die zulässigen Maximalwerte von Doppelparkern.

Und selbst wenn die Außenmaße nicht überschritten werden: Das Ein- und Ausparken mit großen Fahrzeugen kann sehr mühsam sein, auch das Ein- und Aussteigen ist mitunter unkomfortabel. Darüber hinaus kann es einige Minuten dauern, bis das Auto fahrbereit ist.

Zudem steigt das Risiko eines Unfalls durch den beengten Platz, durch Bedienfehler der Technik und durch unzureichend gesicherte Fahrzeuge bei auftretenden Schräglagen. Je nachdem, wie die Garage bewegt wird, kann zuerst das Heck oder der Bug des Fahrzeugs angehoben werden. Also darf das Auto weder nach hinten noch nach vorne rollen können. Und – last but not least – hat die moderne Technik auch ihren Preis.
 

Kosten von Doppelparkern

Die Frage nach dem Preis kann nicht pauschal beantwortet werden, da ihn zahlreiche Faktoren erheblich beeinflussen: Abhängig von Größe, Fassungsvermögen und Ausstattung divergieren die Kosten deutlich. Für eine private Duplex-Garage für zwei Fahrzeuge werden etwa zwischen 5.000 und 20.000 Euro verlangt. Größere Anlagen für ganze Wohnanlagen sind entsprechend teurer.

Gerade für neue Doppelparker mit einer versenkbaren Plattform sind kostenintensive Erdarbeiten notwendig. Außerdem muss bei solchen Duplex-Garagen mit höheren Betriebskosten gerechnet werden als bei herkömmlichen Garagen, beispielsweise für den anfallenden Stromverbrauch sowie Wartung und Reparatur der technischen Komponenten.

Die Kosten müssen aber immer in Relation gesetzt werden zu den Vorteilen, die diese Garagenvariante mit sich bringt: Denn die Ausgaben für Bauherren großer Wohnanlagen oder Bürogebäude lassen sich durch die höhere Anzahl an Stellplätzen auf gleicher Fläche und damit verbundenen Mehreinnahmen in der Regel gut kompensieren.