Was eine Fassadenverkleidung ist und welche Funktion sie hat

Die Gestaltung der Fassade bestimmt zu großen Teilen den äußeren Eindruck eines Gebäudes. Diese sichtbare Außenwand von Häusern und anderen Immobilien kann nach Belieben kreiert werden. Das hat einerseits optische Gründe, aber nicht nur: Auch die Statik und der Schutz der Gebäude hängen von der Art der Fassade ab.

In manchen Fällen entspricht die Fassade der Außenwand. Dann handelt es sich um ein einziges, tragendes Bauteil, das in manchen Fällen lediglich verputzt wird. Um die Fassade zu verschönern oder das Gebäude besser zu dämmen, kann die Fassade auch auf andere Weise ummantelt werden. Für eine solche Fassadenverkleidung kommen zahlreiche Varianten infrage, die bei Bedarf im Nachhinein auch vergleichsweise unkompliziert modifiziert werden können.

Zu unterscheiden ist einerseits das verwendete Material, andererseits die Bauweise und damit unmittelbar verbunden die Funktion, die eine Fassadenverkleidung erfüllen kann. So lassen sich Fassaden zwecks Dämmung beispielsweise direkt an der äußeren tragenden Wand befestigen wie bei Isolierklinker oder einem Wärmedämmverbundsystem (WDV-System).

Eine Fassade kann in Verbindung mit einer Dämmung aber auch auf ein tragendes Gerüst montiert werden. Diese Art nennt sich hinterlüftete Vorhangfassade, da die Luft hinter der Fassade zirkulieren kann und so etwaigem Schimmelbefall vorbeugt. Solche Fassadenverkleidungen dienen in erster Linie als Schutz vor Witterungseinflüssen.

Materialien für Fassadenverkleidungen

Bei der Wahl des Verkleidungsmaterials gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Folgende Werkstoffe kommen für Fassadenverkleidungen am häufigsten zum Einsatz:

Putz: Außenfassaden aus Putz sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung, und hinsichtlich Farbe und Struktur haben die Eigentümer des Gebäudes viele Freiheiten. Allerdings hält der Putz nicht ewig, sondern muss nach etwa zehn bis 20 Jahren renoviert werden.

Klinkerstein: Bei sehr vielen Wohngebäuden, vor allem im norddeutschen Raum, bestehen die Außenwände aus Klinkerstein. Das ist eine sehr robuste Variante von Ziegelsteinen, die keinen zusätzlichen Putz benötigt. Diese Verkleidung hält in der Regel ein Leben lang. Bei Fassadenverkleidungen aus Isolierklinker wird der Stein auf der Putzfassade angebracht, meist verklebt. Neben Rotklinker sind auch braune, graue, weiße und gelbe Farbtöne üblich.

Naturstein und Schiefer: Nicht minder robust sind Schieferfassaden, die auch nach Jahrzehnten noch wie neu aussehen können. Es ist mitunter jedoch nicht ganz einfach, diese Schiefersteine zu verlegen. Unter den Natursteinen hat vor allem Sandstein in vielen Ländern eine herausragende Bedeutung als Baumaterial, das allerdings oft aufwendig verarbeitet werden muss und dann zu den teuersten Fassaden zählt.

Holz: Fassadenverkleidungen aus Holz sind in Ländern wie Schweden oder der Schweiz sehr verbreitet, doch auch in Deutschland finden sich immer mehr Liebhaber dieses Looks. Es können die unterschiedlichsten Brett- und Holzarten verwendet werden. Natürlich ist dieses natürliche Material Witterungseinflüssen ausgesetzt, doch mit einem ausreichenden Dachüberstand und guter Hinterlüftung wird es viele Jahre halten. Laubhölzer sind in der Regel resistenter als Nadelhölzer, allerdings etwas teurer in der Anschaffung.

 


Kunststoff: Kein anderes Material für Fassadenverkleidungen ist so vielseitig wie Kunststoff. Zudem sind die Plastikpaneele günstig im Einkauf und äußerst langlebig. Temperaturschwankungen können der Fassade ebenso wenig zusetzen wie Unwetter oder UV-Strahlen, zudem ist das Material nur schwer entflammbar. Nahezu jede Optik kann durch Kunststoffe mittlerweile täuschend echt imitiert werden. Der gebräuchlichste Kunststoff für den Fassadenbau ist Polyvinylchlorid (PVC). Für Steinoptiken wird in vielen Fällen zu Kunstharz gegriffen, der mittels natürlicher Harze oder Öle modifiziert wird.

Metall: An Wohnimmobilien kommen Metalle wie Aluminium oder Stahlblech als Fassadenverkleidung zwar vergleichsweise selten zum Einsatz, aber bei repräsentativen Geschäftsgebäuden wird gern auf das recht teure Material zurückgegriffen. Der Baustoff punktet mit geringem Gewicht, guter Verarbeitbarkeit, seiner Belastbarkeit und seinen Dämmeigenschaften. Ein Nachteil: Er kann korrodieren.

Rankpflanzen: Immer mehr Häuserfassaden werden mit dauergrünen Rankpflanzen wie Efeu versehen. Und das hat nicht nur optische Gründe: Schädliche Luftinhaltsstoffe und Staub werden vom dichten Laub festgehalten, die Pflanzen produzieren Sauerstoff und binden Kohlendioxid. Zudem sorgt die Begrünung im Winter für eine natürliche Wärmedämmung und sie mindert im Sommer die Sonneneinstrahlung. Zum Lärmschutz trägt die Wandbegrünung ebenfalls bei.

Kosten von Fassadenverkleidungen

Aufwendige Fassadenverkleidung haben zahlreiche, bereits erwähnte Vorteile – doch viele hochwertige Varianten schlagen sich auch im Preis nieder, der bei teureren und kompliziert zu verbauenden Materialien schnell in die Höhe schießen kann. Neben dem reinen Materialpreis, der etwa zwischen zehn Euro und einem niedrigen, dreistelligen Betrag pro Quadratmeter für besonders hochwertige Baustoffe liegt, müssen die Kosten für das Zubehör wie Dämmmaterial und Befestigungssysteme sowie die Montagekosten berücksichtigt werden.

Zudem ist die Montage bestimmter Fassadenarten nur von Fachleuten zu meistern. Einige Ummantelungen müssen regelmäßig saniert oder renoviert werden, was ebenfalls Geld kostet. Allerdings gibt es Fördermöglichkeiten in Form von Zuschüssen von 15 bis 20 Prozent, wenn die Fassadenverkleidung in Verbindung mit einer Dämmung errichtet wird.