Was ist eine Lichtkuppel?

Fenster lassen Helligkeit durch und versorgen Zimmer, Büros, Werkstätten, Lager und sonstige Räumlichkeiten mit Tageslicht. Für den Einbau auf Dächern, insbesondere Flachdächern, sind sie allerdings nur bedingt geeignet. Als Alternative zu Fenstern bieten sich dort Lichtkuppeln an. Das gilt auch für Dächer mit bis zu 15 Grad Neigung.

Lichtkuppeln sind speziell auf die Bedingungen ihres Bestimmungsortes angepasste Oberlicht-Konstruktionen. So müssen sie beispielsweise Witterungseinflüssen trotzen. Damit Regen auf ihnen keine Pfützen bildet, sind Lichtkuppeln auf einem Dach in der Regel nach oben gewölbt, sodass Wasser an ihnen herabrinnt. Das gilt in ähnlicher Weise auch für Schnee. Seinem Gewicht halten Lichtkuppeln durch ihre Form gut stand. Zugleich haben sie eine große Widerstandskraft gegenüber Hagel und Wind. Dazu tragen auch bruchfeste Materialien bei.

Vorteile und Funktionen von Lichtkuppeln

Es gibt sowohl starre als auch zu öffnende Lichtkuppeln. Beide sind multifunktionale Bauteile. Das heißt, dass sie mehrere Eigenschaften in sich vereinen. Von ihrer Transparenz war bereits die Rede. Damit leiten sie Tageslicht in Gebäude, üblicherweise in Obergeschosse oder in Objekte ohne Zwischenetagen. Einzeln installiert, beleuchten sie gezielt bestimmte Bereiche. Mehrere Exemplare bringen raumfüllende Helligkeit.

Diese Wirkung wird durch ihre Form verstärkt. Denn wegen ihrer kuppelförmigen Form können sie auch Strahlen einer niedrigstehenden Sonne einfangen und im Inneren verbreiten.

Moderne Exemplare halten die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) ein und tragen zur Wärmedämmung bei. Auch in anderer Hinsicht sorgen sie für einen verringerten Energieverbrauch, da mit ihnen tagsüber weniger Strom für künstliches Licht gebraucht wird. Das ändert sich erst bei Dämmerung und Dunkelheit.

Ein weiterer Pluspunkt: Das einfallende Tageslicht steuert die innere Uhr der Menschen und wirkt zugleich positiv auf ihre Psyche ein. Damit unterstützen Lichtkuppeln im Dach in gewissem Umfang die Motivation und Produktivität der Belegschaft.

Darüber hinaus tragen sie zum Brandschutz bei, da sie die Verbreitung und Weiterleitung von Feuer hemmen. Zu öffnende (fernbedienbare) Modelle sind zudem wichtige Elemente in Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA). Deshalb ist oft aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben, dass sich zumindest eine Lichtkuppel von mehreren öffnen lässt. Dies kann bei Bedarf vollautomatisch geschehen. Abgesehen von diesem Aspekt lassen lüftbare Varianten bei Bedarf Frischluft herein. Das fördert die Zirkulation von Sauerstoff und reguliert Miniklima sowie Temperatur in Innenräumen.

Eine entsprechende Zugangsmöglichkeit (beispielsweise Treppe oder Leiter) vorausgesetzt, können bewegliche Lichtkuppeln auch als Dachaus- und -einstiege dienen, etwa zu Wartungszwecken. Diese Modelle haben meist besonders große und weit aufschwingende Deckel. Um unerwünschten Eindringlingen den Zugang zu erschweren, lassen sich viele Lichtkuppeln mit Einbruchschutz versehen. Dafür werden etwa verstärkende Stahlgittermatten, Durchsturzsicherungssysteme oder Stahlrohre verwendet. Manch ältere Modelle können nachträglich damit ausgestattet werden.

Lichtkuppeln haben auch einige Nachteile. So verteuern sie die Dachkonstruktion. Außerdem kann über sie bei unsachgemäßer Installation Feuchtigkeit eindringen oder sich Wärme- beziehungsweise Kältebrücken bilden.
 

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Die Konstruktion: Kuppeln und Aufsetzkränze

Lichtkuppeln werden in vielen Ausführungen hergestellt. Es gibt welche mit quadratischen Abdeckungen, mit rechteckigen, runden, halbkugeligen und pyramidenförmigen. Übliche Materialien sind Acryl (PMMA), Polycarbonat (PC) und Glas – einschalig oder mehrschalig sowie ohne und mit Isolier- und Sicherheitsausstattung.

Konkret möglich sind Eigenschaften wie
 

  • Schlagfestigkeit
  • Sonnenschutz
  • Insektenschutz
  • Schalldämmung
  • Dachausstieg (mitsamt Gitterrost und Leiterhalterung)
  • Durchsturzschutz
  • Einbruchsschutz
  • hohe Brandschutzklasse

Das zweite wesentliche Bauelement von Lichtkuppeln im Dach ist der Aufsetzkranz. Er bildet den Sockel für die Kuppel. Damit ist er das wesentliche Bindeglied zwischen dieser und der Dachkonstruktion. Aufsetzkränze lassen sich mit einer Durchlüftung versehen, mit diversen Arten von Antrieben zu Öffnung der Kuppeln – manuell oder elektrisch, fernbedienbar und/oder automatisch.

Ähnlich wie die Kuppeln, werden auch die Aufsetzkränze in mehreren Materialien, Qualitäten und für diverse Anwendungszwecke angeboten. Üblich sind Aufsetzkränze aus Metall, GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) und Polyvinylchlorid (PVC), die es ebenfalls in mehrschaliger Bauweise gibt. Unterschieden wird zwischen Standardausführungen, energieeffizienten oder RWA-Modellen.

Je nach Exemplar weichen sie voneinander ab hinsichtlich der Stärke des verwendeten Dämmmaterials (beispielsweise Mineralwolle), ihrer Höhe (teils bis zu 50 Zentimeter), der Länge und Breite und des geeigneten Dachuntergrunds. So gibt es Aufsetzkränze, die speziell für Metallkonstruktionen gedacht sind.

Beides – Aufsetzkränze und Lichtkuppeln – gibt es vorkonfektioniert, aber auch maßgeschneidert.

Das ist bei der Planung von Lichtkuppeln zu beachten

Beim Einbau von Lichtkuppeln in ein Dach sollten Interessenten zunächst überlegen, welche Eigenschaften sie erwarten oder brauchen. Das heißt, dass sie beispielsweise entscheiden müssen, ob sie ein ferngesteuertes Modell möchten, ob ein manuell bedienbares ausreicht, oder ob es ein Standardexemplar oder ein maßgeschneidertes sein soll. Hier spielt natürlich auch die gewünschte Größe eine Rolle.

Sinnvoll sind Lichtkuppeln, die per Sensor Lichteinfall, Regen oder einen Brand erkennen und sich dann – je nach Erfordernis der Situation – automatisch öffnen beziehungsweise schließen. Ein weiterer Punkt ist die Haltbarkeit der Lichtkuppel. Dabei kommt es auf das verwendete Material sowie die Bauweise an. Gute Hersteller, Händler und Fachbetriebe bieten eine entsprechende Beratung an – entweder persönlich, telefonisch oder im Zuge einer Online-Konfiguration.

Die Preise für Lichtkuppeln

Die Kosten für Lichtkuppeln sind ebenso vielfältig wie ihre Modellvarianten. Eine generelle Aussage zum Preis ist deshalb nicht möglich. Es lässt sich aber sagen, dass es einfache Ausführungen bereits ab 100 Euro gibt. Hochwertige und maßgeschneiderte Versionen kosten ab 1.000 Euro aufwärts.