Denn letztlich steht hinter allen Produkten, die im B2C-Bereich verkauft werden, eine Wertschöpfungskette aus Produkten und Dienstleistungen, die sich im B2B-Bereich abspielen. Außerdem lockt das B2B-Segment mit hohen Margen, schnellem Umsatzwachstum und früher Rentabilität. Sie können bereits mit einer Handvoll Kunden und wenig Kapital im Markt bestehen. Sobald der Use Case steht, kann das Geschäftsmodell weiter ausgebaut werden.

Wen deutsche Start-ups adressieren

Seit 2015 wird bei den Studienergebnissen des „Deutschen Start-up Monitors“ zwischen Nutzern eines Angebots (inklusive kostenloser Nutzung) und Kunden (mit denen Umsatz generiert wird) unterschieden. Die befragten Start-ups sollten entsprechend einordnen, ob sie jeweils eher B2B- oder B2C-Nutzer beziehungsweise-Kunden adressieren.

Die Auswertung der Antworten zeigte, dass mehr als die Hälfte der befragten Start-ups B2B-Nutzer adressiert (55,7 Prozent). Jedes fünfte Start-up richtet sich gleichermaßen an B2B- und B2C-Nutzer (19,6 Prozent) und jedes vierte überwiegend bis ausschließlich an B2C-Nutzer (24,7 Prozent). Hinsichtlich der umsatzbringenden B2B-Kunden liegt der Anteil der Start-ups, die ihre Umsätze überwiegend bis ausschließlich mit B2B-Kunden erwirtschaften bei 68,3 Prozent, während lediglich 8,5 Prozent ihre Umsätze gleichermaßen mit B2B- und B2C-Kunden generieren. Knapp jedes vierte Start-up (23,1 Prozent) erwirtschaftet seine Umsätze hingegen überwiegend bis ausschließlich mit B2C-Kunden. Die Ergebnisse zeigen zum einen abermals die Bedeutung von B2B-Kunden für die Umsatzgenerierung bei Startups, zum anderen aber auch, dass Nutzer- und Kundenkreis unterschiedlich zu betrachten und zu bewerten sind.

So wichtig ist die New Economy für die Old Economy

Der Bund der Industrie hat das längt erkannt und deshalb seine „Start-up-Initiative“ ins Leben gerufen: Die Industrie ist im Wandel und braucht innovative, wissensintensive Startups. Denn Wirtschaftszweige sind wie Menschen: Damit es sie über Generationen gibt, brauchen sie Nachwuchs. Dafür müssen alte und neue Wirtschaft zusammenfinden. Carsten Wehmeyer, Leiter der Start-up-Initiative des BDI, betont die Wichtigkeit von Kooperationen zwischen Neugründungen, mittelständischen und großen Unternehmen – und das über Branchen- und Firmengrenzen hinweg. Nur so könnten zukünftig Technologien entwickelt und erfolgreich am Markt platziert werden. Der promovierte Wirtschaftsgeograph formuliert es sogar noch drastischer: „Industrie-Start-ups sind der Klebstoff für den Standort Deutschland“.

 

 

Innovation und neue Geschäftsfelder für den Mittelstand

Die Deutsche Bahn sucht bereits seit längerem Innovationsantrieb in der Start-up-Welt: Dank des hauseigenen Start-up-Programmes „DB StartupXpress“ konnte die Deutsche Bahn gemeinsam mit mehr als 30 Start-ups bereits konkrete Verbesserungen im eigenen Kerngeschäft umsetzen. Auch der Lebensmittelriese Oetker investiert nach Informationen des Webportals www.deutsche-startups.de bereits seit einiger Zeit in Atlantic Food Labs, den Food-Inkubator von Christophe Maire. Atlantic Food Labs, das bereits von ProSieben-Sat. 1 unterstützt wird, greift auch Start-ups wie Paleo Jerky und Nouri unter die Arme.

Zudem investierte Oetker aktuell in FoodTracks aus Münster. Das Unternehmen will sich als „Smart-Data-Software für Bäckereien” etablieren. Auch das Traditionsunternehmen Miele hat Start-ups auf dem Schirm: so hat Miele seine Unterstützung junger Unternehmen mit aussichtsreichen Ideen und Technologien, die an einem engagierten und finanzstarken Partner interessiert sind, verstärkt. Um solche Unternehmen systematisch zu identifizieren und ihnen auch Kapital zur Verfügung zu stellen, hat der Gütersloher Konzern ein neues Tochterunternehmen gegründet, die Miele Venture Capital GmbH. Hier bündelt und intensiviert die Miele Gruppe ihre Projekte zur Zusammenarbeit mit vielversprechenden Start-up-Unternehmen.

Diese B2B-Start-ups sind aktuell angesagt

Wir haben uns für Sie in der Start-up-Szene umgeschaut und stellen die zehn spannendsten Newcomer aus dem B2B-Bereich und ihre innovativen Konzepte vor.