Eine Herausforderung: die Integration von Spezialisten

Unter Personalchefs gilt die Integration von Spezialisten in ein Team als besondere Herausforderung. Denn gerade fachlich brillanten Experten haftet oft das Image an, als Teamplayer nicht immer kooperativ zu sein und lieber autark zu agieren. Wichtig ist es deshalb, auf die einzelnen Teammitglieder individuell einzugehen.

Obwohl im Team jeder Mitarbeiter gleich behandelt werden sollte, kann eine eindeutige und klare Hierarchie helfen, die Teamarbeit zu verbessern. Dazu ist nicht zwangsläufig ein weisungsbefugter Vorgesetzter notwendig. Es kann durchaus ausreichend sein, wenn eines der Teammitglieder die Rolle eines Moderators übernimmt. Dieser fungiert als Ansprechpartner für Teammitglieder und Vorgesetzte und nimmt damit automatisch eine exponierte Position innerhalb des Teams ein. Diese Moderatorenfunktion sichert von vornherein eine klare Kommunikation zwischen den Teammitgliedern, beginnend bei der Klärung der Auftragslage über die gegenseitige Information zum Arbeitsfortschritt bis hin zur Besprechung der Ergebnisse. Eventuelle Fehlentwicklungen können dadurch frühzeitig erkannt und eventuell Schäden für das Unternehmen können vermieden werden. 

Damit Teambuilding-Maßnahmen greifen können, sind schon bei der Zusammenstellung eines Teams wichtige Faktoren zu bedenken. So sollte ein Team aus Mitarbeitern bestehen, die sich von ihren Fähigkeiten und Eigenschaften her ergänzen. Idealerweise sollten also alle Aspekte abgedeckt werden, die zur Erfüllung der spezifischen Aufgabe notwendig sind. 

So führen Sie erfolgreich Teambuilding-Maßnahmen durch

Der wichtigste Grundsatz für moderne Teambuilding-Maßnahmen lautet: Der berufliche Alltag wird während des Teambuildings zunächst ausgeblendet. Die Maßnahmen sollen in erster Linie ein Gemeinschaftserlebnis schaffen. Sie können so gestaltet sein, dass die Teammitglieder gemeinsam in der Gruppe Aufgaben lösen, können aber durchaus auch Wettbewerbscharakter haben. Gern gebucht werden deshalb beispielsweise Ausflüge in einen Hochseilgarten, GPS-Rallyes, Seifenkistenrennen und ähnliche Veranstaltungen. Die Idee dahinter lautet: Wer mit seinen Kollegen gemeinsame Abenteuer erlebt hat, sieht diese mit anderen Augen und ist auch eher zu einer kooperativen und vertrauensvollen Zusammenarbeit bereit. 

Auch wenn die Veranstaltungen professioneller Anbieter von Teambuilding-Maßnahmen auf den ersten Blick eher wie Entertainment für den Betriebsausflug aussehen, haben sie durchaus einen ernsten Hintergrund. „Achten muss man vor allem darauf, dass es nicht nur um Unterhaltung geht, sondern auch der Transfer ins Berufsleben bearbeitet wird“, sagt der Wirtschaftspsychologe Bernhard Hauser. Dieser Ansatz wird in der Psychologie als „Action Learning“ bezeichnet. Der Hintergrund: Kleine Teams sollen dabei auf unkonventionelle Art zusammenarbeiten, um echte Probleme lösen zu können. Eine zwingende Voraussetzung für erfolgreiche Teambuilding-Maßnahmen ist deshalb die professionelle Begleitung durch einen Trainer. 

Das sind die Phasen von Teambuilding-Maßnahmen

Unterschiedliche Persönlichkeiten können nicht in kurzer Zeit zu einem eingeschworenen Team vereint werden. Dieser Grundsatz gilt unabhängig davon, ob ein Team komplett neu zusammengestellt wird oder ob neue Mitarbeiter in bestehende Strukturen hineinkommen. Zahlreiche Teambuilding-Maßnahmen orientieren sich an einem Fünf-Phasen-Modell des Psychologen Bruce Wayne Tuckman zur Entwicklung von Gruppen aus dem Jahr 1965. Er unterscheidet folgende Phasen bei Teambuilding-Maßnahmen, die aufeinander aufbauen: 

Phase 1: Orientierungsphase

Teambuilding-Maßnahmen erzeugen ein Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Gruppe. Die Mitglieder lernen sich kennen und einander schätzen. In diesem Stadium steht Teambuilding für die Suche nach Gemeinsamkeiten. Der Trainer sorgt für ein Gefühl der Sicherheit. 

Phase 2: Konfrontationsphase

Den eigenen Einfluss zu stärken, steht in dieser Teambuilding-Phase für die einzelnen Mitglieder im Vordergrund. Innerhalb der Gruppe wird dadurch eine Struktur geschaffen, die zu einer späteren Hierarchie innerhalb des Teams führen kann. Der Rahmen wird vorab von der Projektleitung abgesteckt. 

Phase 3: Kooperationsphase

Das Ziel in dieser Phase ist die kooperative Zusammenarbeit untereinander. Die Rollen innerhalb der Gruppe sind mittlerweile verteilt. Durch Teambuilding kann ein „Wir-Gefühl“ entstehen, Aufgaben können kooperativ gelöst werden. 

Phase 4: Wachstumsphase

In Teambuilding-Maßnahmen dieser Phase steht das gemeinsame Lösen von Aufgaben im Vordergrund. Dabei lernen die Teilnehmer, dass sie eingebunden in eine Gruppe mehr erreichen als alleine. 

Phase 5: Auflösungsphase

Auch der Abschied vom bisherigen Team kann ein Element von Teambuilding-Maßnahmen sein. Einzelne Mitglieder lösen sich vom Team, weil sie sich neuen Aufgaben stellen müssen. Abschied und Aufbruch prägen diese Phase, die Abbild der realen Wirtschaft ist. Auch hier müssen für neue Aufgaben und Projekte immer wieder Teams neu zusammengestellt werden. 

Fazit

Teambuilding-Maßnahmen sind ein wichtiges Instrument moderner Personalpolitik. Sie tragen effektiv dazu bei, dass einzelne Mitarbeiter komplexe Aufgaben gemeinsam lösen und ein vertrauensvolles Miteinander entwickeln. Langfristig profitiert davon auch das Unternehmen. Gut aufeinander eingespielte Teams erzielen bessere Leistungen und steigern das Unternehmensergebnis.