Das funktioniert etwa mittels Crawling öffentlich zugänglicher Daten im Netz oder über Finanzdatenbanken. So soll die Software 180-mal mehr neue Lieferanten als üblich finden und bewerten. Und das in wesentlich kürzerer Zeit.

Scoutbee wurde 2015 von ehemaligen Einkäufern und Supply Chain Experten gegründet. Mehr als 75 Firmen, darunter Audi, Airbus, Caterpillar und Bosch, greifen bereits auf die Dienste der Einkaufsexperten zurück. In den ersten Investorenrunden 2018 und 2019 kamen 14 Millionen Euro an Wagniskapital zusammen. Damit haben internationale Investoren bislang gut 68 Millionen Euro in Scoutbee gesteckt. „Es hat an Offerten von Geldgebern nicht gemangelt“, sagt Gregor Stühler, Mitbegründer von Scoutbee. Und die Zeit für Software- und KI-basierte Unterstützung für den Beschaffungsprozess schein gut zu sein. „Jetzt wird der Markt verteilt. Es gibt aber Platz für mehrere Spieler“, so Stühler. 

Das sieht auch Peter F. Schmid, CEO der Visable GmbH (zu der auch „Wer liefert was“ gehört) so. Er bietet auf dem B2B-Marktplatz „Wer liefert was“ mit wlw Connect einen neuen Service an, der dem Angebot von Scoutbee ähnelt und Einkäufern direkt Anbieter oder Lieferanten vorschlägt. wlw Connect setzt dabei aber nicht rein auf künstliche Intelligenz. Die Daten werden auch von Mitarbeitern ermittelt. „Noch ist unklar, welche Art der Lösung sich letztlich durchsetzt“, erklärt Peter F. Schmid. 

Das Geld aus der Finanzierungsrunde will Scoutbee deshalb auch nicht nur für Forschung und Entwicklung, sondern soll auch zur Expansion des Start-ups beitragen. An den Standorten Würzburg, Berlin und Washington D.C. will Scoutbee im Laufe des Jahres rund 100 neue Mitarbeiter einstellen.