Büroräume für das eigene Start-up suchen – die Vorbereitung

Die Zahl der Gründer nimmt in Deutschland seit Jahren zu. Besonders in den neuen Branchen scheinen Start-ups regelrecht aus dem Boden zu schießen. Jedoch ist nicht gesagt, dass sich auch jedes neugegründete Unternehmen am Markt halten kann. Über Erfolg und Misserfolg kann – neben vielen anderen Faktoren – die Bürowahl entscheiden. Daher sollten die Büroräume für das eigene Start-up mit Bedacht ausgewählt werden.

Zunächst stellt sich jedoch die Frage: Ab wann brauchen ein Start-up oder eine kleine Agentur eine Bürofläche? In der Anfangsphase, wenn nur ein oder zwei Menschen am Projekt beteiligt sind, reichen oft der eigene Küchentisch oder die Garage als Büro-Ersatz aus. Möchte man jedoch Mitarbeiter einstellen, fühlen diese sich zwischen Gartenstuhl und Rasenmäher meist nicht so wohl. Dabei gehört das Wohlbefinden der Angestellten zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Unternehmens.

Neben der Mitarbeiter-Motivation kann ein weiterer Grund für eigene Büroräume sprechen: die Darstellung nach außen. Wer Geschäftspartner oder Kunden empfängt, sollte ihnen bei einem Gespräch eine seriöse Umgebung bieten können. Andernfalls kann es passieren, dass diese an der Kompetenz der Gründer zweifeln und von einem Investment absehen. 

Entscheiden sie sich aus einem dieser Gründe für ein Büro, stehen sie bereits vor der nächsten Herausforderung. Welche Kriterien müssen die Büroräume erfüllen? Zu den wichtigen Faktoren, über die es nachzudenken gilt, zählen die Lage, die Größe und die anfallenden Kosten. Ebenso können die Raumaufteilung und die vorhandene Infrastruktur entscheiden, ob ein Büro für ein Start-up infrage kommt oder nicht. Um passende Angebote einzuholen, gehen Gründer selbst auf die Suche oder kontaktieren erfahrene Immobilienmakler.
 

Büros für Start-ups finden – muss es immer der Klassiker sein?

Wer an ein Büro denkt, hat wahrscheinlich zuerst die klassische Variante vor Augen: eine gemietete Bürofläche in einem modernen Hochhaus oder einem stilvollen Altbau. Meist handelt es sich dabei um Prestige-Objekte, die mit einer modernen und gleichzeitig gemütlichen Einrichtung punkten. Diese Variante hat neben der repräsentativen Optik viele Vorzüge. Da hierbei langfristige Verträge geschlossen werden, können die Fixkosten fest in den Businessplan eingebunden werden. Das ermöglicht wiederum eine sichere Finanzplanung, die gerade für neu gegründete Unternehmen relevant ist.

Allerdings hat die Medaille auch eine Kehrseite. Die feste Vertragsbindung kann sich für Start-ups schnell zur finanziellen Belastung entwickeln. Dazu kommt, dass die Mieten für schöne und große Büroflächen standortabhängig sehr hoch ausfallen. Im Gegensatz zu etablierten Firmen fehlt Neugründungen jedoch meist ein großes finanzielles Polster. Ist Startkapital vorhanden, ist es zum Großteil anderweitig gebunden. Denn damit die eigene Geschäftsidee Erfolge erzielt, müssen beispielsweise professionelle Werbemaßnahmen finanziert werden. Schließlich können sich Start-ups anders als große Unternehmen nicht auf bekannten Markennamen ausruhen.

Aus diesen Gründen schauen sich viele Start-ups nach einer Alternative zum klassischen Büro um. Dazu gehören:
 

  • Gründerzentren
  • Büro-Container oder
  • Co-Working-Spaces
     

Diese kreativen Lösungen bieten ihnen mehr Flexibilität als die normale Büromiete. Gleichzeitig kann die innovative Atmosphäre zu einer besseren Unternehmensidentifikation seitens der Mitarbeiter führen.

 

Welche Vorteile haben die Büro-Alternativen für Start-ups?

Entscheiden sich Gründer gegen das klassische Büro und für ein Gründerzentrum, steht ein Vorteil im Mittelpunkt: das Geld. Günstige Büroräume sind besonders in Ballungsgebieten rar. Unterschreiben neu gegründete Unternehmen jedoch kostspielige Mietverträge, fließt oft ein Großteil der Einnahmen in den Büro-Unterhalt. Problematisch wird dieser Punkt, wenn mit dem eigenen Projekt bislang kein Gewinn erwirtschaftet wurde.

Ein Gründerzentrum bietet mehreren Start-ups die Möglichkeit, in einer kreativen Atmosphäre tätig zu sein und sich die Mietkosten zu teilen. Allerdings gilt zu bedenken, dass die Plätze hier begrenzt und hart umkämpft sind. Damit die Start-ups die bestmögliche Unterstützung erhalten, schränken viele Gründerzentren ihre Angebote zudem auf bestimmte Branchen ein. Wer die richtigen Voraussetzungen nicht mitbringt, wird es daher schwer haben, einen Platz zu finden.

Eine weitere Büro-Alternative für Start-ups ist jedoch ein Büro-Container. Im Vergleich zu den Immobilienmieten sind die Preise für unbebaute Grundstücke deutlich niedriger. Auf diese können sich Start-ups einen oder mehrere Container stellen lassen. Inzwischen gibt es zahlreiche professionelle Anbieter in dieser Branche, sodass die Büro-Container nach individuellen Anforderungen und Bedürfnissen gestaltet werden können. Ein weiterer Vorteil: Wächst das Unternehmen, wachsen die sie einfach mit. Denn die Container-Büros sind meist nach Belieben erweiterbar.

Für neu gegründete Firmen, die besonders auf eine kreative Umgebung Wert legen, kommen dagegen die Co-Working-Spaces infrage. Bei diesen handelt es sich wie bei den Gründerzentren um klassische Büroräume, die jedoch von mehreren Unternehmen gleichzeitig genutzt werden. Dadurch können Kosten für Miete und Strom geteilt und für den Einzelnen gesenkt werden. Allerdings kann es passieren, dass der Co-Working-Space bei voller Auslastung keinen Platz für alle Mitarbeiter bietet. Sinnvoll ist diese Lösung daher nur, wenn ein Start-up seinen Angestellten Homeoffice ermöglichen kann.