Mammutaufgabe Digitalisierung?
 

90 Prozent aller mittelständischen Unternehmen halten die Digitalisierung für eine große Chance. Gleichzeitig fehlt es laut aktueller Bitkom-Studie in mehr als der Hälfte der Betriebe an Ressourcen, um eine Digitalstrategie zu erarbeiten und umzusetzen. 

Automatisierung in Unternehmen: Schere zwischen Wunsch und Wirklichkeit
 

Auch eine aktuelle Umfrage des US-Unternehmens Wrike vom April 2018 belegt: Es gibt es eine große Schere zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim Thema „Automatisierung in Unternehmen“. Das Fazit der Studie: Gerade kleine und mittelständische Unternehmen verfügen mehrheitlich über keine Automatisierungsstrategie. Demgegenüber wünschen sich rund 85 Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer mehr Entlastung bei Routinearbeiten. Ganz oben auf der Wunschliste: „Dateiverwaltung und -dokumentation“. Auf den weiteren Plätzen folgen: sich wiederholende Prozesse und Arbeitsabläufe sowie das Kopieren von Informationen zwischen verschiedenen Systemen.

Digitale Entlastung bei Routinearbeiten

„Dabei kann Prozessoptimierung im Betriebsalltag manchmal ganz einfach sein“, meint Vimcar-Geschäftsführer Andreas Schneider. „Bereits heute gibt es für stark administrative Berufe – wie etwa Fuhrparkmanager - effiziente und kostensparende Digital-Lösungen.“

Arbeitserleichterung statt „Mammutaufgabe“: So hat das Berliner Erfolgs-Startup Vimcar eine Flottenmanagement-Software entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten ist. Mit „Vimcar Fleet“ bietet das Unternehmen eine professionelle FullService-Lösung, die sämtliche Arbeitsabläufe eines Fuhrparkmanagers automatisiert und dokumentiert – von der Fahrzeugbuchung über das digitale Fahrtenbuch und die automatische Führerscheinkontrolle bis hin zur Routendokumentation, dem Kostenmanagement und der Tankkarten-Verwaltung.

Quotation mark

„Die digitale Vernetzung von Fortbewegungsmitteln wird weiter voranschreiten“

Andreas Schneider, Vimcar

Wir sprachen mit Vimcar-Gründer und Geschäftsführer Andreas Schneider über den Fuhrpark der Zukunft, Transformation in der Mobilität und seine weiteren Pläne.

Herr Schneider, wie kamen Sie auf das Thema Flottenmanagement? 

Während meiner Zeit bei Audi im Bereich „Car IT“ habe ich mich intensiv mit dem Thema „Connected Car“ beschäftigt. Spannend wird das Firmenwagen- und Flottenmanagement vor allem durch seine breite Relevanz. Für beinahe jedes Unternehmen in Deutschland ist der Firmenwagen ein Thema - das in der Praxis allerdings oft unnötig viel Geld, aber auch Zeit bindet: Laut einer aktuellen Studie

des Bundesverbandes Fuhrparkmanagement fallen pro Betrieb durchschnittlich über acht Stunden Arbeitszeit pro Woche für die Verwaltung des Fuhrparks an. 

In den meisten Fällen gibt es allerdings keine Person, die sich ausschließlich um die Fuhrparkverwaltung kümmert – das machen die Geschäftsführung, die Buchhaltung oder die Personalabteilung meist nebenher. Deshalb war unsere Idee, ein digitales Firmenwagen-Tool zu entwickeln, das den Nutzern den gesamten administrativen Aufwand abnimmt. 

Das klingt erst einmal sehr trocken … 

(lacht) Ist es aber nicht!  Mobilität bedeutet für mich Freiheit – und ist eine der zentralen Grundvoraussetzungen für den Fortschritt, das Wohlstandsniveau und die Vielfalt innerhalb einer Gesellschaft. 

Zudem ist „Mobilität“ ist eines der zentralen Themen, das sich durch die neuen technischen Möglichkeiten innerhalb der nächsten Jahre massiv verändern wird, teilweise auch schon geändert hat. Derzeit findet gerade in diesem Bereich ein Disruptionsprozess statt, der viele neue Unternehmen auf den Markt bringt, die mit schnellen und mehrwertigen Lösungen erfolgreich sein können. Als Anbieter von Connected-Car-Lösungen zählen wir zu den Marktführern in einem sehr wachstumsstarken Segment.

Wie sieht dieser Disruptionsprozess aus?

Heute geht es in puncto Mobilität nicht mehr nur um den Aspekt: „Wie komme ich am schnellsten von A nach B?“ Sondern immer auch um die Fragen: Wie lassen sich meine Mobilitäts-Bedürfnisse nicht nur zeit- und kosteneffizient, sondern zugleich auch umwelt- und gesellschaftsverträglich erfüllen? Dabei zeichnen sich verschiedene Trends ab: eine stärkere Vernetzung, Automatisierung und alternative Antriebe.

Die bisherigen „Platzhirsche“ der Mobilität – von den Automobilherstellern über ÖPNV-Betriebe bis hin zu Spediteuren und Logistik-Unternehmen – stehen hier vor großen Herausforderungen und werden sicherlich in manchen Bereichen von neuen, innovativen und schnelleren Anbietern überholt werden.

Sie meinen damit beispielsweise selbstfahrende Autos …?

Ein großer Trend ist sicher die Automatisierung: Uber, Google mit Waymo und Tesla sind hier bereits weit fortgeschritten. Aber auch die deutschen Automobil-Hersteller – von Audi über BMW und Daimler bis hin zu VW – arbeiten mit Hochdruck an diesem Thema. Meines Erachtens wird es nicht mehr lange dauern, bis sich erste vollautomatisierte-Mobilitätslösungen auch im Individualverkehr flächendeckend durchsetzen. Für den Schienenverkehr gibt es hingegen bereits heute – etwa in Nürnberg – praxistaugliche Modellprojekte.

Und zweitens geht es natürlich auch um neue technische Antriebsmöglichkeiten – von Hybridlösungen über Wasserstoff-Brennzellen bis hin zu Solar- und Elektro-Modellen. Dabei gibt auch international zahlreiche Firmen, die im Augenblick neue Mobilitäts-Lösungen entwickeln: Vom „Flugtaxi“, das momentan etwa in Bratislava (Aeromobil) und Bruchsal (Volocopter) erprobt wird, über abgasfreie Frachtschiffe (Nippon Yusen Kaisha, Tokio) bis hin zu Frachtdrohnen (Nautilus, Richmond, CA/ USA) und Überschallzügen (Virgin Hyperloop One, Los Angeles, CA/ USA).

Was wird uns in den nächsten 5-10 Jahren erwarten?

Die digitale Vernetzung von Fortbewegungsmitteln wird weiter voranschreiten: In einem modernen Mittelklasse-Wagen sind bereits heute durchschnittlich 70 Mikrochips, bis zu fünf Bus-Systeme und 100 Millionen Zeilen Befehlscode integriert. Zum Vergleich: Microsofts Visual Studio besteht aus etwa 50 Millionen Code-Zeilen. Innerhalb weniger Jahre hat sich das Auto vom reinen Fortbewegungsmittel hin zur mobilen Digital-Schnittstelle gewandelt. 

Bislang wird diese Technik vor allem für Sicherheit und Komfort eingesetzt. In Zukunft werden „vernetztes Fahren“ und „smart mobility“ weiter an Bedeutung gewinnen: Wie lassen sich nicht nur einzelne Fahrzeuge, sondern auch mehrere Verkehrsmittel intelligent sowie nutzer- und umweltfreundlich steuern? 

Hier sehen wir Vimcar in einer Pionierrolle, gerade was Lösungen für den Mittelstand betrifft: Unser Ziel ist es, mit unseren digitalen Lösungen das Flottenmanagement der Zukunft komplett neu zu definieren. Mit Vimcar Fleet automatisieren wir bereits heute den gesamten Prozess rund um den Firmenwagen – von der Leasingvertrags-Verwaltung über die Fahrzeugbuchung und das Tankkarten-Management bis hin zur automatischen Führerscheinkontrolle.

Herzlichen Dank für das Gespräch!