Was ist Cloud Computing?

Als Cloud Computing bezeichnet man eine Dienstleistung, bei der eine Rechenleistung oder Software über das Internet entgeltlich temporär zur Verfügung gestellt wird (Miet-Service). Im Kern umfasst Cloud Computing als Dienstleistung drei Bereiche:

  1. Infrastructure as a Service (IaaS) beschreibt den Miet-Service von virtuellen Rechnern, wie z. B. Servern.
  2. Plattform as a Service (PaaS) bietet die Möglichkeit, z. B. Datenbanken oder Entwicklungsplattformen anzumieten.
  3. Software as a Service (SaaS) beschreibt einen Service, bei dem Software gemietet werden kann.
     

Vorteile

Unternehmen profitieren in vielfältiger Weise vom Cloud Computing. So fallen die Kosten der Anmietung wesentlich geringer aus als beim IT-Betrieb im eigenen Haus. Die Software ist immer auf dem neuesten Stand, da Anwendungen immer im Webbrowser geöffnet werden. Ein weiterer entscheidender Vorteil der „Clouds“ ist deren ständige und gänzlich ortsunabhängige Verfügbarkeit: Sobald der Nutzer eine Internetverbindung und einen aktuellen Browser hat, hat er auch Zugriff auf seine Cloud. Außerdem lassen sich Cloud-Dienste individuell an die Anforderungen des Kunden anpassen.
 

Sicherheit & Risiken

Unternehmensdaten sind hochsensible Daten, die nicht für jeden bestimmt sind. Deshalb spielt das Thema Datensicherheit beim Cloud Computing eine übergeordnete Rolle. Die Gefahren sind vielfältig. Eine erschwerte Lokalisierung der Daten erschwert auch deren Schutz mit üblichen Mitteln. Bei Datenlöschungen besteht so z. B. das Risiko einer unzureichenden Löschung. Oftmals ist ebenfalls unklar, in welchen Ländern die Rechner und Server stehen. Datenschutzbestimmungen fallen in vielen Ländern sehr viel nachlässiger aus als in Deutschland. Unternehmen, die Cloud-Lösungen in Anspruch nehmen möchten, sollten sich deshalb im Vorfeld ausführlich über den Cloud-Anbieter und dessen Dienstleistungen informieren. Fehlt dafür das nötige Know-how, sollten unbedingt externe Berater zurate gezogen werden.
 

Komplexität braucht Standards

So sehr sich der IT-Sektor auch wandeln und erneuern mag: Gemeinsame Standards und Normen für Cloud-Infrastrukturen bleiben in einer globalisierten Welt unerlässlich. Die meisten der weltweiten IT-Konzerne vertrauen deshalb heute auf internationale Vorgaben wie ISO (International Organization für Standardisation) oder ITU-T (ITU Telecommunication Standardization Sector). Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat zudem die Mindestanforderungen in der Informationssicherheit in dem Eckpunktepapier „Sicherheitsempfehlungen für Cloud Computing Anbieter“ zusammengefasst.

Deutschland noch unter EU-Durchschnitt
 

Die europäische Nutzung von Cloud Computing wurde durch eine Erhebung von Eurostat genauer betrachtet. Im EU-Vergleich liegt die durchschnittliche Nutzung bei 19 %. Europäische Länder im Vergleich:

  • 11 % der deutschen Unternehmen vertrauen ihre Daten und Anwendungen fremden Anbietern einer Cloud an. Deutschland liegt damit unter dem europäischen Durchschnitt.
  • 51 % der finnischen Unternehmen nutzen Cloud Computing. Finnland ist damit europäischer Vorreiter.
  • 5 % der rumänischen Unternehmen greifen auf Cloud-Lösungen zurück. Rumänien bildet damit das Schlusslicht im europäischen Vergleich.

In Deutschland hat das Thema Cloud Computing noch viel Potenzial. Interessant ist auch die Verteilung bei der Nutzung der Cloud Lösungen in deutschen Unternehmen:

  • 56 % nutzen Cloud Computing vorrangig für die Datenspeicherung
  • 46 % im Bereich E-Mail
  • 33 % für den Betrieb der Unternehmensdatenbank
  • 21 % nutzen Cloud Lösungen für Bürosoftware
  • 18 % für CRM Software Anwendungen

 

 

Fazit

Auch wenn der Generalverdacht naheliegt: Cloud Computing ist nicht generell unsicher. Vielmehr sollte jedes Unternehmen für sich im Vorfeld klären, wie schutzbedürftig die eigenen Daten und Anwendungen sind. Anschließend sollte der Cloud-Anbieter auf dessen Lösungen, Datenschutzbestimmungen etc. kritisch untersucht werden. Werden diese beiden Aspekte sorgfältig berücksichtigt, können ein hoher Sicherheitsanspruch und Kostenersparnisse durchaus in Einklang gebracht werden.