Typische Risiken für Unternehmen

Jedes Unternehmen muss sich mit der Frage befassen, gegen welche Risiken es abgesichert sein sollte.  In erster Linie sind es die nicht kalkulierbaren Schäden, die Dritten aus dem Betrieb heraus fahrlässig oder grob fahrlässig zugefügt werden und Schadenersatzforderungen nach sich ziehen können. Doch auch Sachschäden stellen eine enorme Gefahr dar, können sie doch einerseits das Betriebsvermögen zunichtemachen und andererseits die Unternehmenserträge drastisch reduzieren. Die Landwirtschaft stellt hier keine Ausnahme dar, allerdings sind bei der Absicherung einige Besonderheiten zu beachten - hier ein Überblick.

Risikomanagement in der Landwirtschaft: Natur und Wetter einbeziehen

Landwirte sind besonders gefordert, sich über die gängigen unternehmerischen Risiken hinaus mit den sich verändernden Wetterbedingungen auseinanderzusetzen. Oft genug müssen sie improvisieren, neue Ansätze entwickeln und sich mit ihrem Betrieb an die neuen Gegebenheiten anpassen. Nicht zuletzt die Unwetterereignisse haben in den letzten Jahren für Ernteausfälle und damit Ertragsschäden gesorgt, sichere Ernten sind keine Selbstverständlichkeit mehr.

Umso wichtiger ist ein umfassendes Risikomanagement, das sinnvolle und auf die Bedürfnisse der Landwirtschaft zugeschnittene Versicherungen umfasst. Auch wenn sich nur wenige Versicherungsgesellschaften mit diesem Thema befassen, stehen doch intelligente Lösungen zur Auswahl, die den Landwirten den individuellen Schutz der finanziellen Existenz erlauben. Auch hier gilt, dass die Auswahl der Versicherungsverträge auf einer konsequenten Abwägung der Vor- und Nachteile beruhen sollte: Versicherungen kosten Geld, dieser Kostenfaktor sollte in einem sinnvollen Verhältnis zum potenziellen Nutzen stehen. 

Neben Hagel, der ganze Ernten vernichten kann, ist das Thema Starkregen mit seinen dramatischen Folgen in den Fokus geraten: Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat Verwüstungen hinterlassen, die bis heute noch nicht vollständig behoben werden konnten – bis hin zu weggerissenen Brücken, Bäumen und natürlich auch Pflanzungen. Sind Felder von einer solchen Naturgewalt betroffen, werden ganze Kulturen und damit Erträge für die landwirtschaftlichen Betriebe zerstört. Angesichts der steigenden Vorkosten kann dies den wirtschaftlichen Ruin bedeuten, sofern nicht eine entsprechende Absicherung für den erlittenen Schaden aufkommt.
 

Landwirtschaftliche Versicherungen: Risiken effektiv reduzieren

Es gibt ein ganzes Portfolio an Versicherungen, die sich speziell mit landwirtschaftlichen Risiken befassen. Die wichtigsten Themen dabei sind:
 

  • die Haftung für Schäden, die Dritten zugefügt werden
  • die Absicherung der Sachwerte wie Gebäude und Inventar
  • die Vorsorge für den Ruhestand
  • Fahrzeug- und Maschinenabsicherung
  • bei Bedarf Versicherung des Tierbestandes
  • die Absicherung von Transporten und Technik
  • Rechtsschutz für den betrieblichen, privaten und Verkehrsbereich

Ausschlaggebend ist also die jeweilige Ausrichtung des Betriebes: Eine Transportversicherung kommt zum Beispiel dafür auf, wenn die Erzeugnisse während der Auslieferung an Kunden oder weiterverarbeitende Unternehmen beschädigt werden. Die Versicherung würde in dem Fall den Schaden ausgleichen und so die Verluste des Landwirtes verringern.

Ebenso schwierig wird die Situation für einen landwirtschaftlichen Betrieb, wenn wichtige Maschinen, wie zum Beispiel Ernte- oder Melkmaschinen, ausfallen oder durch einen äußeren Einfluss beschädigt werden. In diesem Fall empfiehlt sich eine Maschinenversicherung, die zur Sparte der technischen Versicherungen zählt und die Reparatur oder Wiederbeschaffung bis hin zu den Verlusten zur den Betriebsausfall übernimmt. Gebäude, Inventar und Vorräte sollten wenigstens gegen die Grundgefahren Feuer, Sturm/Hagel sowie eventuell Leitungswasser und im Optimalfall gegen Elementarschäden versichert werden.

Eine Besonderheit: Die Ertragsschadenversicherung kommt zum Beispiel dann auf, wenn ein Tierbestand durch eine bestimmte Seuche oder eine Ernte durch Hagel oder andere Witterungseinflüsse zerstört werden. Dazu wird jährlich genau aufgenommen, welche Bestände und Ernten zu erwarten sind. Das mag etwas Aufwand verursachen, sorgt aber im Ernstfall dafür, dass Landwirte zumindest einen finanziellen Ausgleich für die erlittenen Verluste erhalten.

Individuelle und persönliche Risiken nicht vergessen

Einerseits ist das Thema Berufsunfähigkeit angesichts der körperlich schweren Arbeit und des eingesetzten Maschinenparks zu bedenken, andererseits die Absicherung der Hinterbliebenen für den Fall des vorzeitigen Todes. Beide Situationen können die finanzielle Existenz bedrohen. Allerdings gibt es Lösungen, wie zum Beispiel eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung und die Risikolebensversicherung, die nicht nur die noch offenen Kredite abdecken sollte.

Angesichts der Komplexität des Themas Versicherungen für Landwirte empfiehlt sich eine umfassende und vor allem kompetente Beratung, die auf einer detaillierten Risikoanalyse aufbaut. Der Abgleich mit den individuellen Wünschen und Zielen des Landwirtes zeigt dann den konkreten Handlungsbedarf auf. So lässt sich auch ein von Unwägbarkeiten wie dem Wetter oder dem Auftreten bestimmter Tierseuchen abhängiges Unternehmen zukunftssicher aufstellen.