Wovon die Gehälter in der Logistik abhängen
Die Verdienstmöglichkeiten bei Jobs im Logistikbereich hängen zu einem großen Teil von der ausgeübten Tätigkeit ab – aber nicht nur. Zwei Fachkräfte mit identischem Job können deutlich abweichende Gehälter aufweisen, abhängig von den weiteren Umständen. Zu den wesentlichen Einflussfaktoren auf das Gehalt zählen:
Arbeitsort: In einigen Regionen wird besser bezahlt, in anderen weniger gut. Neben dem aus vielen Jobs bekannten Ost-West-Gefälle können auch andere Faktoren ausschlaggebend sein, beispielsweise die Attraktivität des Standortes. So verdient eine Fachkraft für Lagerlogistik laut dem Entgeltatlas der Arbeitsagentur, der auf den realen Verdiensten der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten basiert, in Baden-Württemberg im Mittel 3.283 Euro brutto im Monat, in Thüringen hingegen nur 2.512 Euro – ein Unterschied von 31 Prozent.
Unternehmensgröße: In Großunternehmen und Konzernen wird in der Regel mehr verdient als in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Laut der Gehaltsplattform gehalt.de gibt es bei Fachkräften für Lagerlogistik Gehaltsunterschiede von bis zu 18 Prozent.
Berufserfahrung: Das Gehalt steigt bei Logistikberufen im Laufe der Karriere in der Regel an. Gerade in den ersten zehn Jahren sind oft hohe Gehaltssprünge zu verzeichnen. Während Fachkräfte der Lagerlogistik im Alter bis 25 Jahren laut Entgeltatlas der Arbeitsagentur im Median 2.504 Euro monatlich verdienen, sind es bei den über 55-Jährigen schon 3.184 Euro.
Branche: Der gleiche Job kann unterschiedlich viel einbringen, je nachdem, in welcher Branche der Arbeitnehmer tätig ist. So schneidet die Branche Transport/Verkehr/Logistik im Branchenvergleich auf kununu.com bei den Gehältern eher schlecht ab; wer in einem Logistikberuf in einer fremden Branche arbeitet, beispielsweise im Maschinenbau oder der Automobilbranche, kann gegebenenfalls mehr verdienen.
Mediangehälter in verschiedenen Logistikjobs
In den Bereichen Verkehr, Logistik und Transport gibt es zahlreiche Berufe, die teils deutlich unterschiedliche Verdienstmöglichkeiten mit sich bringen. Um einen Vergleichswert zu haben, zeigt dieser Überblick das monatliche Medianbruttogehalt der jeweiligen Berufsgattung. Dieser Wert sagt aus, dass die Hälfte der Arbeitnehmer in diesem Bereich weniger verdient, die andere Hälfte mehr.
Die Daten basieren auf dem Entgeltatlas der Arbeitsagentur, der die Reallöhne bis zur Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung erfasst. Die monatlichen Beitragsbemessungsgrenzen der Allgemeinen Rentenversicherung lagen zum Erfassungszeitpunkt 2022 in Westdeutschland bei 7.050 Euro und in Ostdeutschland bei 6.750 Euro. Sehr hohe Gehälter werden demnach nicht berücksichtigt, die Verzerrungen sind aber marginal.
- Fachkraft im Bereich Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (inklusive Fachkraft im Brief- und Frachtverkehr): 2.742 Euro
- Berufskraftfahrer (inklusive Zugmaschinen- und Sonderfahrzeugführer, Führer von Baufahrzeugen und Kraftfahrzeugführer in Ver- und Entsorgung): 2.797 Euro
- Fachkraft für Lagerlogistik (inklusive Kommissionierer, Handelsfachpacker, Fachkraft für Lagerwirtschaft, Zahnlagerist/Zahnlagerverwalter, Warenannehmer): 2.971 Euro
- Binnenschiffer (inklusive Hafenschiffer, Ewerführer, Fährschiffer): 3.311 Euro
- Supply-Chain-Manager/Logistiker: 3.526 Euro
- Speditionskaufmann: 3.546 Euro
- Disponent im Güterverkehr (inklusive Kaufmann im Eisenbahn- und Straßenverkehr sowie Verkehrsassistent): 3.640 Euro
- Fuhrparkleiter (inklusive Industriemeister Werksbahnbetrieb und Kraftverkehr, Meister Leit- und Sicherheitstechnik im Bahnverkehr): 3.714 Euro
- Sachbearbeiter Logistik (inklusive Fachwirt Logistiksysteme und Fachwirt Güterverkehr und Logistik): 4.083 Euro
- Schifffahrtskaufmann (Linien- und Trampfahrt): 4.958 Euro
- Einkäufer (inklusive technischer Einkäufer und Global-Sourcing-Manager): 4.959 Euro
- Führungskraft im Bereich Logistik / Materialwirtschaft / Supply-Chain-Management: 6.012 Euro
- Kapitän (inklusive Nautiker und Schiffsbetriebsoffizier): 6.401 Euro
