Was ist Supply Chain Automation?

Supply Chain Automation meint den Einsatz digitaler Technologien im Lieferketten-Management. Ziel der Automatisierung ist es, die Effizienz zu steigern, Anwendungen zu verbinden und Prozesse innerhalb der Lieferkette zu rationalisieren. Es umfasst in der Regel intelligente Technologien wie digitale Prozessautomatisierung, robotergestützte Prozessautomatisierung, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen.

Welche Vorteile bietet Supply Chain Automation?

Gründe für Lieferkettenunterbrechungen gab es zuletzt einige: Gefahren im Bereich der öffentlichen Gesundheit und geopolitische Konflikte, aber auch rasante Nachfrageverschiebungen, Klimaprobleme und Naturkatastrophen sowie den weiter andauernden Fachkräftemangel. Entwicklungen wie diese setzen Unternehmen zunehmend unter Druck, ihre Kunden schneller und flexibler zu beliefern.

Die Automatisierung der Lieferkette kann helfen, indem sie Kapital- und Arbeitsausgaben senkt, die Produktentwicklung optimiert und Lieferzeiten verkürzt. Letztendlich kann sie den Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens stärken. Im Folgenden sind sechs wesentliche Vorteile von Supply Chain Automation aufgeführt.

1. Manuelle Aufgaben automatisieren

Die Technologie unterstützt dabei, menschliche Zeit und Arbeit von untergeordneten, zeitaufwändigen Aufgaben abzuziehen. Und das zugunsten von Aufgaben, die eine starke persönliche sowie kreative Komponente erfordern.

2. Menschliche Fehler reduzieren

Menschen machen Fehler – und wenn Aufgaben manuell ausgeführt werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass etwas schiefgeht. Durch den Ausschluss des menschlichen Faktors verringert die Automatisierung das Risiko von Versehen und kann Schäden verhindern.

3. Transparenz der Lieferkette erhöhen

Eine für alle Seiten transparente Lieferkette erfordert viel Arbeit, Kommunikation, Konnektivität und Engagement sowohl von Kunden als auch von Lieferanten und Dienstleistern. Dank digitaler Supply Chain Automation werden entsprechende Daten autark erfasst und nahezu in Echtzeit aktualisiert. Dadurch können relevante Parteien bei Bedarf auf wichtige Informationen zugreifen, den Lagerbestand verfolgen und schnell in der gesamten Lieferkette kommunizieren.

So lassen sich Engpässe schnell erkennen und beheben, um weitere Verzögerungen und Störungen zu verhindern und die Gesamteffizienz steigern.

4. Kundenzufriedenheit verbessern

Von der Automatisierung einer Lieferkette profitieren auch die Kunden. Sie sorgt dafür, dass ihre Bestellungen präzise ausgeführt und schnell versendet werden. Die Auftragnehmer können so eine höhere Kundenzufriedenheit erzielen.
 


5. Agilität stärken

Eine Supply-Chain-Automatisierung macht Unternehmen anpassungsfähiger, weil sie dank der bereitgestellten Daten auf unvorhergesehene Umstände früh reagieren können. Auch lassen sich Unternehmensanwendungen dank Low-Code-Programmierung einfach erstellen. Erforderliche Anpassungen von Geschäftszielen können dann schneller umgesetzt werden.

6. Compliance sichern

Risiken zu verringern und Compliance-Standards einzuhalten, wird immer wichtiger, aber auch schwieriger. Dies gilt umso mehr für Hersteller und Zulieferer mit weltweiten Standorten, die unterschiedliche Vorschriften beachten müssen, die von Gesundheit und Sicherheit bis hin zu Geschäftspraktiken reichen. Anschließend ist oft eine Prüfung erforderlich, um nachzuweisen, dass diese Standards erfüllt wurden.

Eine Automatisierung trägt dazu bei, sowohl das Risikomanagement als auch das gesamte Lieferketten-Management zu verbessern. Alle Beteiligten können jederzeit belegen, dass erforderliche Compliance-Regeln befolgt worden sind.

Wo kommt Supply Chain Automation zum Einsatz?

Noch kann die Supply-Chain-Automatisierung nicht über die gesamte Lieferkette hinweg verwendet werden. Dennoch haben Unternehmen bereits die Möglichkeit, die Technologie sinnvoll einzusetzen, um Zeit, Ressourcen und Geld zu sparen. Hier sind einige der Lieferkettenprozesse, bei denen die Automatisierung schon jetzt umsetzbar ist.

Im Backoffice

Die Software übernimmt autonom Daten aus Bestellungen in vorhandene IT-Systeme. Sie kann auch Finanzierungs- und Buchhaltungsaufgaben erledigen sowie Rechnungen verarbeiten und sonstige geschäftliche Unterlagen pflegen. Überdies analysiert sie die Supply Chain und assistiert Beschäftigten dabei, den Überblick über wichtige Leistungskennzahlen zu behalten, ohne stundenlang händisch Informationen zu sammeln und Zahlen selbst zu ermitteln.

Auf diese Weise liefert Supply Chain Automation genauere Erkenntnisse für Unternehmen und hilft ihnen, Entscheidungsprozesse zu verbessern und effektiver für die Zukunft zu planen.

Beim Transport

Routenoptimierungsautomatisierungen ermitteln die besten Strecken und weisen den Sendungen den am besten geeigneten Spediteur zu. Das verkürzt Transitzeiten und verringert Versandkosten.

Mittels Echtzeitverfolgung des Transports haben Logistiker stets im Blick, wo sich Ihre Fahrzeuge befinden, welche Lagerbestände unterwegs sind und ob es zu möglichen Verzögerungen kommt.
 

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Im Lager

Beginnend mit der Auftragsabwicklung können Bestellungen automatisch empfangen und bestätigt sowie Tracking-Informationen an Kunden gesendet werden. Die Kommissionierung unterstützen einige Lösungen mit der Goods-to-Person-Auftragsabwicklung (GTP). Dabei entlasten Maschinen und Roboter die menschlichen Beschäftigten. Pick-to-Light-Systeme (PLT), die Barcodes und LED-Leuchten erkennen, erhöhen hier zusätzlich die Geschwindigkeit.

Darüber hinaus ist es möglich, jede Bestellung automatisch mit der idealen Paketgröße zu versenden, um das Volumengewicht zu reduzieren und das Risiko von Beschädigungen zu minimieren. Einige Lagerautomatisierungstools ermitteln, wo Lagerbestände am besten und platzsparend abgelegt werden können.

Beim Inventar

Automatische Nachbestellungssysteme informieren über schwindende Ressourcen. Ist ein bestimmter Schwellenwert erreichen, ordern sie auf Wunsch selbsttätig Nachschub und verhindern Fehlbestände. Minutengenaue Bestandszählungen verschaffen Unternehmen einen Überblick über die Lagerbestände, sodass sie genau wissen, wie groß oder gering der Lagerbestand zu einem bestimmten Zeitpunkt ist.

Welche Arten von Tools gibt es?

Bei der Bewertung von Tools zur Supply-Chain-Automatisierung ist die Zeit bis zur Wertschöpfung von entscheidender Bedeutung. Es geht darum, um eine Plattform zu finden, die schnell und umfassend Mehrwert bieten kann. Dabei hat jedes Unternehmen seine eigenen Präferenzen. Individuelle Tipps sind deshalb nicht möglich. Aber folgende Hinweise können bei der Auswahl von Software helfen.
 

  • Sie verfügt über mehrere Automatisierungstools: Viele Lösungen dienen jeweils einem bestimmten Zweck. Eine einheitliche Plattform hilft besser bei der Automatisierung komplexer Prozesse, an denen mehrere Systeme und Geschäftsfunktionen beteiligt sind.
  • Sie vereinfacht die Arbeit mit Daten. Es ist sinnvoll, komplexe Prozesse systemübergreifend zu automatisieren, ohne dafür zeitintensive und teure Datenmigrationen leisten zu müssen. Eine einheitliche Datenstruktur eliminiert auch die Sorge, dass wegen Aktualisierungsmaßnahmen bei bestimmten Funktionen grundlegende Prozesse unterbrochen werden.
  • Sie bietet Process Mining: Um Abläufe effektiv automatisieren zu können, ist deren stete Kontrolle erforderlich. Eine Plattform mit integrierten Process-Mining-Tools hilft, den Erfolg eines Projektes nachzuvollziehen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
  • Sie verkürzt die Entwicklungszeit: Die Entwicklung von Prozessen in einer Low-Code-Umgebung nimmt weniger Zeit in Anspruch als die herkömmliche Codierung, sodass IT- und Geschäftsteams schneller vorankommen und flexibler werden. Mit Low-Code-Tools können Teams beispielsweise relativ einfach vollständige Anwendungen aus Geschäftsprozessdiagrammen erstellen.