Was sind intelligente Verpackungen?
 

Intelligente Verpackungen zeigen nicht nur, was sie umhüllen, sondern auch, in welchem Zustand ihr Inhalt ist. Das ist nicht nur, aber vor allem bei Lebensmitteltransporten sinnvoll. Dank der Technik können sämtliche Stakeholder der Lieferkette – vom Großhandel bis zum Endkunden – von außen erkennen, ob zum Beispiel ein einzelner Joghurt oder eine komplette Charge noch frisch oder bereits verdorben ist.

Normalerweise gibt der Hersteller dafür eine statische Mindesthaltbarkeitsdauer (MHD) an. Doch dieser Grenzwert gilt nur, wenn die vorgeschriebene Kühlkette des Joghurts eingehalten wurde oder die Verpackung unbeschädigt ist. Andernfalls kann die MHD des leicht verderblichen Molkereiprodukts wesentlich kürzer als aufgedruckt sein. Ob das der Fall ist, lässt sich jedoch von außen oft nur schwer oder gar nicht beurteilen.

Intelligente Verpackungen hingegen offenbaren zum Beispiel mit einem Farbcode den tatsächlichen Zustand ihres Inhalts, wenn die Geschäftspartner diesen nicht ohne Weiteres einsehen können. Zu diesem Zweck registrieren unterschiedliche Arten von Sensoren in oder auf einer Schutzhülle, in welcher Verfassung eine Ware ist. Diese Möglichkeiten werden bislang wenig genutzt, könnten aber eine große Zukunft haben.
 

wlw – Einfach. Besser. Entscheiden.

Die B2B-Plattform für die beste Einkaufsentscheidung
 

Innovative Verpackungslösungen für bestehende Probleme
 

Obwohl intelligente Verpackungen kundenfreundlich sind, setzen sie noch nicht viele Unternehmen in Deutschland ein. Das liegt in erster Linie an den vergleichsweise hohen Kosten und noch ungelösten Problemen bei der umweltgerechten Entsorgung beziehungsweise Wiederverwertung.

Vor einem Einsatz auf breiter Front sind also noch einige Hürden zu nehmen. Doch trotz der genannten Vorbehalte sind bereits intelligente Verpackungen in Umlauf. Dabei sind vor allem zwei Arten voneinander zu unterscheiden.

  • Frische-Indikatoren reagieren auf chemische Veränderungen von Lebensmitteln. Verderben solche Waren, dann entstehen dabei bestimmte Stoffe. Stellt ein Indikator davon eine kritische Menge fest, wechselt er seine Farbe, was von außen sichtbar ist.
  • Zeit-Temperatur-Indikatoren erkennen beispielsweise, ob bei einem Produkt Lieferfristen und Kühlketten eingehalten werden. Dauert der Transport zu lange oder wird währenddessen die Ware zu warm beziehungsweise zu kalt, signalisiert dies das integrierte Time Temperature Indicator System (TTI-System) ebenfalls mit einer Farbveränderung. Diese Technik ist in den USA für den Handel mit verpackten Fischen und Meeresfrüchten bereits vorgeschrieben.

RFID-Chips und aktive Verpackungen
 

Eng mit solchen Funktionen verwandt sind RFID-Chips auf oder in Verpackungen. Sie funken auf kurze Distanz individuelle Produktdaten, die sich über kompatible Geräte auslesen lassen. Übermittelt werden bei Bedarf Informationen über Preis, Zeitpunkt von Herstellung und Lieferung oder MHD einer Ware.

Ebenfalls ähnlich zu intelligenten Verpackungen sind aktive Verpackungen. Sie geben entweder Stoffe an den Inhalt ab oder nehmen welche von ihm auf, um schlechte Einflüsse darauf zu vermeiden. Ein Beispiel sind Trockenmittel, die die Feuchtigkeit innerhalb einer Medikamentenverpackung binden.
 

Lesen Sie auch unser kostenfreies Whitepaper „Smart Packaging: Von der einfachen Verpackungslösung zum digitalen Multitalent“