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Was sind ABS-Platten?

Das Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) zählt zu den Thermoplasten. Das sind Kunststoffe, die sich in einem bestimmten Temperaturbereich beliebig oft thermoplastisch verformen lassen. Der chemische Stoff ist aus den drei Monomeren Acrylnitril, Butadien und Styrol aufgebaut. Bei etwa 100 Grad wird ABS weich, zwischen 220 und 250 Grad verflüssigt sich das Polymer.

Kunststoffe aus ABS sind in der ganzen Welt in den unterschiedlichsten Bereichen verbreitet. Sie kommen sowohl in der Industrie als auch in zahlreichen Haushalts- und Konsumprodukten zum Einsatz – sowohl wegen ihrer Eigenschaften als auch aufgrund der optischen Attraktivität. ABS-Platten werden in vielen Stärken und Farben angeboten und lassen sich ausgezeichnet weiterverarbeiten. In der Platten-Matrix sind winzige Gummikügelchen aus Butadien eingelagert, die die Schlagenergie absorbieren. Wegen dieses Aufbaus sind die Platten undurchsichtig.

Laut einer Ceresana-Studie dominierte ABS den Kunststoffmarkt im Jahr 2020 deutlich. 41 Prozent des weltweiten Verbrauchs an technischen Kunststoffen entfielen auf ABS. Polycarbonat (PC) landete mit nur 19 Prozent auf dem zweiten Rang. Der größte Markt für Kunststoffe aus ABS ist Nordostasien, vornehmlich China. In dieser Region werden knapp 80 Prozent der ABS-Teile produziert und knapp 70 Prozent verbraucht.

Eigenschaften von ABS: Darum ist der Kunststoff so beliebt

Kunststoff aus ABS bietet zahlreiche Vorteile. Seine positiven Eigenschaften im Überblick:
 

  • Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen bis knapp 100 Grad
  • Hohe Schlag- und Kratzfestigkeit im erkalteten Zustand
  • Hohe Abriebfestigkeit
  • Gesundheitliche Unbedenklichkeit der Endprodukte
  • Widerstandsfähigkeit gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit
  • Weitgehende Resistenz gegen Öle und Fette sowie elektrostatische Aufladung
  • Einfache Nachbearbeitung: ABS lässt sich sägen, schleifen, bohren, fräsen, lasern, schweißen und kleben.
  • Gute Beschichtungseigenschaften: Der Kunststoff lässt sich aufgrund seiner Polarität lackieren, bedrucken und galvanisieren.
  • Hohes Recycling-Potenzial
  • Kostengünstig in der Herstellung
     


Einsatzgebiete von ABS: Von Smartphones bis zum 3D-Druck

Das Anwendungsspektrum von ABS im Allgemeinen und ABS-Platten im Besonderen ist äußerst vielfältig. Das Material findet in Produkten unterschiedlichster Art Verwendung. Zu den Großabnehmern gehört die Automobilindustrie, die ABS für Kfz-Innenraumteile wie Spiegelverkleidungen, Armaturen und Armlehnen einsetzt. Aber auch Außenteile für die Karosserie, Spoiler, Zierleisten oder Scheinwerferleuchten bestehen aus diesem technischen Kunststoff.

Ein zweiter großer Anwendungsbereich ist die Elektronik- und Elektrotechnik. Ob in Computertastaturen oder weiteren Computerteilen, in Gehäusen von Smartphones und anderen Elektrowerkzeugen oder in Wandsteckdosen – ABS kommt in vielen Produkten zum Einsatz. Formteile werden für Radios, Fernseher, Drucker oder Kameras konzipiert.

Die Masse an ABS-Teilen jedoch findet in Haushaltsgeräten aller Art Verwendung. Die Produktion großer Bauteile für Klimaanlagen, Staubsauger, Kühlschränke oder Kaffeemaschinen bedient sich dieses Kunststoffes. Auch Rasierer, Blasinstrumente, Medizinprodukte, Helme, Skier und Sonnenbrillen bestehen zu Teilen aus ABS. Aufgrund seiner gesundheitlichen Unbedenklichkeit – sofern keine gesundheitsgefährdenden Weichmacher hinzugefügt werden – wird ABS zudem bei der Herstellung von Spielwaren verwendet und kommt beispielsweise in Legosteinen vor.

Ein vergleichsweise junger Anwendungsbereich ist der 3-D-Druck. ABS hat sich hier als der Standardstoff unter den 3D-Druckermaterialen etabliert. Vor allem bei der Herstellung von Prototypen wird aufgrund des hohen Härtegrades und der glatten Oberfläche vorzugsweise auf ABS zurückgegriffen.

ABS-Platten für Heimwerker und die Industrie

ABS wird meistens in Form von Röhren oder Stäben, als Rollen oder auf Spulen angeboten sowie als Platten mit unterschiedlichen Abmessungen. Bei Platten sind Stärken von 0,5 bis zu zehn Millimeter gängig sowie Flächen von einem Quadratmeter bis zu 16 Quadratmetern. Es gibt sie mit oder ohne Schutzfolie, in diversen Narbungen und Farben, meist in Grau, Schwarz oder Weiß. Die Anbieter fertigen in der Regel individuelle Zuschnitte nach Kundenwunsch an. ABS-Platten sind aufgrund ihres geringen Preises im Vergleich zu anderen Kunststoffen bei Heimwerkern beliebt, aber auch die Industrie greift auf ABS in Plattenform zurück, da diese sich hervorragend in die passende Größe nachbearbeiten lassen.

 

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ABS-Blends: Wenn sich gute Eigenschaften kombinieren lassen

ABS lässt sich gut mit anderen Thermoplasten kombinieren, um Kunststoffe herzustellen, die noch bessere oder ganz spezielle Eigenschaften aufweisen. Ein gängiger Blend, also ein Gemisch aus zwei oder mehreren verschiedenen Polymeren, ist die Kombination aus PC und ABS. Diese Produkte vereinen die Vorteile beider Werkstoffe, wobei PC die Steifigkeit, Härte und Wärmeformbeständigkeit verbessert und ABS für eine gute Oberflächenqualität und optimale Verarbeitbarkeit sorgt.

Ebenso gebräuchlich sind Blends aus ABS und Polyamid (PA) oder Kombinationen mit ABS und thermoplastischen Polyurethan-Elastomeren (TPU), Polyvinylchlorid (PVC) oder Polysulfon (PSU).

 

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