Von Kunststoffplatten bis hin zu Moosgummiprofile. Sie suchen Produktbeispiele? Entdecken Sie eine Auswahl der meistgebrauchten Produkte für Kunststoffe.
 

Plastikplatten: Ein Überblick

Seinen Erfolg verdankt Kunststoff seiner Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Beides wird vornehmlich von der jeweils verwendeten Rezeptur (z. B. Hinzufügen von Additiven) und der Herstellungsweise bestimmt. So gibt es etliche Grundmaterialien und Mischungen, die unterschiedliche Merkmale aufweisen.

Hinzu kommt der Vorteil eines geringen Gewichts bei zumeist hoher Bruchfestigkeit sowie Witterungsbeständigkeit. Zu erwähnen ist auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen chemischen Stoffen.

Kunststoff lässt sich grob in zwei Kategorien unterteilen: Thermoplaste lassen sich durch Wärmeeinwirkung verformen, Duroplaste sind Temperaturschwankungen gegenüber weitgehend immun.

Ein weiterer Pluspunkt von Plastik ist seine Formbarkeit. Sie erlaubt es, Kunststoff beispielsweise zu Rohren, massiven Blöcken oder filigranen Bauteilen zu verarbeiten. Hier geht es um die Eigenschaften von Kunststoffplatten.

Das sind die Vorteile von Kunststoffplatten

Plastikplatten bestehen aus reinen oder kombinierten Kunststoffen. Angeboten werden sie überwiegend in Standardgrößen und -stärken. Es sind aber auch individuelle Ausfertigungen erhältlich. Möglich machen das nicht zuletzt die zahlreichen Arten der Verarbeitung. Übliche Verfahren sind Schneiden und Trennen, Kleben, Verformen, Kaschieren sowie Bedrucken.

In der Regel entscheidet der gewünschte Einsatzzweck über die Materialauswahl. Denn jeder Kunststoff hat eigene Stärken, die ihn für bestimmte Aufgaben prädestinieren. Hier ein Überblick zu den häufigsten Arten von Kunststoffplatten für industrielle Zwecke.
 


Kunststoffplatten aus Polyethylen (PE)

Das Material Polyethylen ist ein thermoplastischer Kunststoff mit einer sehr guten Gleitfähigkeit. Dank dieser Eigenschaft ist er für praktisch sämtliche industrielle Branchen und Zwecke geeignet. Außerdem ist physiologisch harmlos, weshalb er gern in der Medizintechnik verwendet wird. Auch ist der Kontakt von PE mit Lebensmitteln und Trinkwasser unbedenklich. Aus diesem Grund sind viele Ausführungen von Kunststoffplatten aus diesem Material lebensmittelrechtlich mit der FDA-Verordnung konform.

Besonders gleitfähig ist die Ausführung PE 1000 (PE-UHMW). Deshalb ist sie häufig im Maschinenbau zu finden. Im Vergleich dazu ist PE 500 (PE-HMW) weniger gleitfähig und verschleißstabil. Allerdings ist es im Gegenzug spannungsärmer. Die Variante PE 300 (PE-HD) hingegen zeichnet sich durch eine sehr gute elektrische Isolation aus.

Kunststoffplatten aus Polyamiden (PA)

Polyamide zählen ebenfalls zur Gruppe der Thermoplaste. Die Kombination aus der Variante PA6 und Öl ergibt eine sehr hohe Verschleißfestigkeit. Hinzu kommt aufgrund der Selbstschmierungseigenschaften dieser Mischung eine gute Gleitfähigkeit. Ebenso zeichnet sie sich durch eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme aus.

Wegen dieser Eigenschaften wird der Werkstoff vornehmlich in Form von Rollen oder Seilwinden eingesetzt. In länglicher Plattenform eignet sich dieser Kunststoff beispielsweise für die Verwendung als Gleitschiene.

Kunststoffplatten aus Polyoxymethylen (POM-C)

Besonderes Merkmal von Plastikplatten aus diesem Werkstoff ist ihre sehr gute Zerspanbarkeit und Maßhaltigkeit, also Dimensionsstabilität. Das erklärt sich aus ihrer hohen Dichte, Härte und Festigkeit. Überdies nehmen sie vergleichsweise wenig Feuchtigkeit auf und sind gleitfähig sowie abriebfest.

Anwendung finden Kunststoffplatten aus Polyoxymethylen (POM-C) vor allem im Maschinenbau, in der Fahrzeugindustrie, der Textilindustrie und der Lebensmittelindustrie.

Kunststoffplatten aus Polyethylenterephthalat (PE)

Das Material Polyethylenterephthalat bietet Eigenschaften wie Formbeständigkeit und Maßhaltigkeit, Härte und Steifigkeit sowie gutes Gleitvermögen und hohe Verschleißbeständigkeit. Allerdings sind diese Merkmale weniger ausgeprägt als bei anderen Kunststoffen.

Dafür zeichnet sich PE durch seine Dehnbarkeit und Kälteschlagfestigkeit aus, sein Gleitreibverhalten, seine elektrische Isolationsfähigkeit sowie seine ausgeprägte Resistenz gegenüber Säuren, Basen, Ölen und Fetten und eine besondere Beständigkeit gegen Kohlenwasserstoffe. Jedoch kann es sich bei Temperaturen oberhalb von 85 Grad verformen.

PE gibt es je nach Ausführung und Mischung in unterschiedlichen Dichten. So verfügt PE-HD über eine sehr hohe Dichte, während PE-LLD eine vergleichsweise niedere Dichte aufweist.

Zu finden sind Kunststoffplatten aus PE beispielsweise häufig im Behälter- und Anlagenbau, in der Getränke- und Lebensmittelindustrie, Elektrotechnik und Tiefziehtechnik, Transport- und Lagertechnik sowie im Apparate- und Gerätebau.

Kunststoffplatten aus Polyvinylidenfluorid (PVDF)

Polyvinylidenfluorid gehört zu den Fluorkunststoffen. Dieser Kunststoff ist verwendbar bis zu einer Dauertemperatur von 140 Grad. Ansonsten verfügt PVFD über eine gute Festigkeit bei geringer Dichte. Auch ist es unempfindlich gegen Einflüsse durch Witterung sowie UV-Strahlung und nimmt wenig Feuchtigkeit auf.

Zu finden sind Kunststoffplatten aus PVDF unter anderem als Behälterauskleidungen in der Reinraumtechnik, Halbleiterindustrie und der Galvanotechnik.
 


Kunststoffplatten aus Polytetrafluorethylen (PTFE)

Hierbei handelt es sich um einen thermoplastischen, nicht brennbaren Hochtemperaturkunststoff. Sein Einsatzbereich reicht von –200 Grad bis zu +260 Grad. Kurzzeitig ist er bis zu +300 Grad verwendbar. Zugleich bietet er eine starke chemische Beständigkeit bei guten Gleiteigenschaften sowie geringer Festigkeit und Steifigkeit.

Kunststoffplatten aus PTFE eignen sich für Anwendungen im Maschinenbau, in der Lebensmittelindustrie, Medizintechnik und Elektrotechnik.

 

Weitere Artikel zu Kunststoffen: